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Luca formte mit seinen Händen einen Trichter und legte den um seinen Mund. Es ertönten trötende Geräusche. Es war die Imitation einer Fanfare! Doch ich brauchte einen Moment, um diesen Laut als solchen zu erkennen. Alle Augen lagen auf Luz. Er genoss die erregte Spannung, die in der Luft lag, sichtlich! "Jetzt spann uns doch nicht so auf die Folter, Alter!", platzte es nach einigen Sekunden aus Finn heraus. "Du verkündest nicht, wer einen Nobelpreis bekommen hat, sondern wer unser Battle gewonnen hat. Sag schon, Luz? Und halt uns bloß nicht mehr hin! Da kriegt man ja die Krise. Ist es Lydia oder Kenny?" Amüsiert grinste Luca uns an, bevor er schlussendlich die Antwort auf Finns Frage gab. "Das Ergebnis dieser Endrunde ist mehr als eindeutig und absolut vernichtenden, Ladies and Gentlemen! Ms Lydia Benette hat jede einzelne Frage ausnahmslos vollständig und korrekt beantwortet. Das heißt, Lydia wird von uns zum Essen eingeladen und unser Tay Tay gibt den Nachtisch aus." "Dann lasst uns losfahren! Ich sterbe vor Hunger.", meinte Finn und war schon in den Flur im Eingangsbereich verschwunden. Amüsiert schmunzelnd folgte ich ihm. Das Knurren, das aus meiner Magengegend kam, stimmte der Euphorie meines Freundes bezüglich des Essens aus vollstem Herzen zu.

"Dann haut mal raus, was ihr wollt!", seufzte Taylor und zog resigniert sein Handy aus der hinteren Hosentasche. "Waffeln!" "Crepes!" "Eis!" , schoss es von allen Seiten auf den armen Taylor ein, dessen Mimik von kapituliert zu überfordert wechselte. "Hey Leute! Es gibt einige von euch und nur einen von mir. Außerdem muss ich das mittippen! Also nochmal; ABER nacheinander." Lina meldete sich zuerst zu Wort. "Wenn du es schon so grooooßzügig anbietest, dann nehme ich einen großen Bananasplit! Mit extra Schokostreuseln.", bestellte sie. Das Lächeln auf ihren Lippen war dermaßen süß, dass man es ihr nicht mehr abnehmen konnte. "Haha!", meinte Taylor trocken und rollte die Augen. "Linchen, du bist so unfassbar witzig! Ich lach mich tot." Dieser Tonfall brachte mich wiederum zum Kichern. Verstohlen lachte ich hinter vorgehaltener Hand. Es schien niemand zu bemerken. Außer Finn! Er stupste mich an, guckte mich wissend an und grinste. "Rose, Finn! Und was wollt ihr haben?" Vor Schreck zuckte ich zusammen. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass Taylor schon bei uns angelegt war! Hatte der Moment und dieser Blickaustausch wirklich so lange gedauert? Das konnte ich mir nicht vorstellen! Doch offenbar war es so. Gedanken beiseite! Schließlich war es nebensächlich. "Setz hinter Linas Bestellung eine Zwei! Ich finde ihre Idee wunderbar." "Mach ich!" "Das ist wirklich liebenswürdig von dir, Tay Tay!" "Ich gebe dir gleich liebenswürdig.", murmelte Taylor verärgert vor sich hin. Kokett warf Finn ihm einen Kussmund zu und setzte ein Zwinkern hinterher. Nun brachen alle in schallendes Gelächter aus. Finns Gestiken und Taylors genervte Reaktion waren einfach zu köstlich! "Und du Rose?" Ich winkte ab und gluckste vergnügt vor mich hin. "Ich bin glücklich! Danke, Tay." Grummelnd dackelte unser Freund davon und ließ uns lachend zurück, um seine Schulden einzulösen. Ich konnte jedem sagen, der es hören wollte, es waren ausgesprochen lecker aussehende Schulden, mit denen er und der Kellner wieder kamen.

"Prinzessin, hast du einen Moment?" "Lina, geh schon rein! Ich komme gleich nach." Lina verschwand sofort im Haus. Danach wandte ich mich meinem Freund zu. "Für dich habe ich immer eine Sekunde, Finny! Was gibt es denn?" Erwartungsvoll schaute ich ihm an. Finn fuhr sich durch die blonde Mähne und druckste etwas herum. Geduldig faltete ich meine Hände, bis Finn seine Sprache wiedergefunden hatte. "Ich weiß, es ist früh und es klingt vermutlich hirnrissig und ich sollte dich das nicht fragen und..." Ich legte meine Finger sanft auf die fuchtelnden Arme meines Freundes. "Beruhige dich! Es gibt keinen Grund nervös zu sein. Sag mir, was du möchtest. Ganz ruhig!", unterbrach ich ihn gelassen. Ein aufmunterndes Lächeln zierte meine Lippen. Laut atmete Finn durch und setzte noch einmal an. "Grace hat am 26. Oktober Geburtstag!" "Das ist in fünf Wochen." Er nickte. "Genau. Ich weiß, dass es früh ist, aber ich mache mir Gedanken. Ich habe schon immer Probleme damit gehabt, ein Geschenk für meine kleine Schwester zu finden. Es ist jedes Jahr der selbe Scheiß! Mit dem Mist tue ich mir verdammt schwer und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll." Stöhnend fuhr er sich erneut durch sein Haar. "Ich wollte dich fragen, ob du mit mir einkaufen gehen würdest und mir dabei helfen würdest! Grace liebt dich. Du triffst jedes Mal ihren Geschmack! Egal, was du machst oder sagst, sie findet es toll. Das heißt für mich, dass du wahrscheinlich ein gutes Geschenk finden wirst. Biiiiiiiitte! Rose, ohne dich bin ich verloren." "Finn, darf jetzt auch was sagen?", mischte ich mich ein. Ein amüsiertes Glucksen konnte ich unterdrücken, aber ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. "Aber natürlich!" Mit großen Augen blickte Finn mich an. "Du hättest nur fragen müssen. Ich helfe dir immer gern, mi amor! Du hättest nicht betteln müssen." Plötzlich presste mein Gesicht sich gegen seine Brust. "Danke, danke, danke, danke! Prinzessin, Schatz, Liebes, du bist die Beste. Was würde ich ohne dich tun?" "Das wirst du gleich herausfinden!", krächzte ich. "Ich habe nicht genug Sauerstoffzufuhr." Schlagartig ließ mich Finn los. "Tut mir leid!" "Schon in Ordnung!" Dann kam mir eine Idee. "Es ist spontan, aber möchtest du hier übernachten? Morgen ist schließlich Samstag. Wir können nachdem Frühstück in die Stadt gehen, um deine Panik im Keim zu ersticken." Erleichterung ließ Finns Züge weich werden. "Das klingt sehr gut. Ich rufe Nate an!"

California's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt