"She got cherry lips / Angel eyes / She knows exactly how to tantalize / She's out to get you, danger by design / Cold-blooded vixen, she don't compromise...", dröhnte es aus den Boxen. Die untergehende Sonne tauchte den Strand und die Menschen in ein leuchtendes, warmes Orange. Man konnte sehen wie die Wellen in einiger Entfernung auf den Sand plätscherten. Der Bass pochte in meinen Ohren. Doch jetzt, wo wir schon seid Stunden hier waren, hatte ich mich daran gewöhnt! Lina, Lydia tanzten fröhlich mit Kenny und Luca auf der Tanzfläche der Strandbar. Im Gegensatz zu meinen Freunden fühlte ich mich noch nicht wohl hier. Das war erst meine zweite klassische, amerikanisches Party und ich war bereits der festen Überzeugung, dass ich diesen Feiern nichts abgewinnen konnte. Da lobte ich mir die extravaganten Bälle bei meinen Eltern im Schloss, obwohl sie ausgesprochen ausgefallen waren. Dennoch waren sie mir lieber und das würde wahrscheinlich mein gesamtes Leben lang so bleiben! Dabei gab sich Finn unglaublich viel Mühe! Er trank keinen Alkohol, er bot mir an mit ihm zu tanzen, machte und tat, alles nur damit ich mich in seiner Welt wohlfühlte. Es gelang ihm nicht, aber das musste Finn ja nicht wissen! Ich spielte ihm mich zu amüsieren, denn er gab heute alles nur um es mir Recht zu machen und es tat mir aus tiefstem Herzen leid, dass er keinen Erfolg hatte. "Du hast engelsgleiche Augen, Prinzessin!", hörte ich plötzlich. Erschrocken wirbelte ich herum und lag in Finns Armen. Bevor ich hätte etwas erwidern können, zog mein Freund mich weg von unseren feiernden Mitschülern. "Finn, wo willst du denn hin? Hier ist doch nichts!" "Das liegst du falsch, Prinzessin! Ich präsentiere dir einen Strandstuhl." Mit übertriebenen Handbewegungen deutete Finn auf den gigantischen Bastkorb. "Das sehe ich. Aber warum sind wir hier?" "Ich weiß, dass du keinen Spaß hast! Deswegen dachte ich mir, wir bleiben einen Moment hier." Ich wollte widersprechen, doch Finn hatte sich bereits in den Strandstuhl gesetzt. "Das ist wirklich lieb von dir, aber ich habe Spaß. Lass uns zurückgehen!", hielt ich dagegen und wollte Finn auf die Füße ziehen, um mit ihm zurück auf die Party zu gehen. Aber mein Freund machte mir einen Strich durch die Rechnung! Stattdessen zog er mich zu sich. Einen Atemzug später saß ich auf seinen Oberschenkeln. Sein Gesicht vergrub er in meiner Schulter. Seine Arme hatte er um mich geschlungen. "Lass uns einen Moment hier bleiben!", nuschelte Finn in meine Schulter. "Wenn du das möchtest." Abseits der Feier hörte ich das Rauschen des Meeres und die ruhigen, tiefen Atemzüge meines Freundes. Es fühlte sich an, als würde ein enormes Gewicht von mir fallen. In mir entspannte sich alles! Der Moment der Ruhe tat mir überraschenderweise gut. "Hab ich dir eigentlich schon gesagt, das es mir bei deinen Eltern gutgefallen hat?" "Wirklich? Aber ich dachte, dass du es furchtbar findest in der Adelsszene?" Sanft legte Finn sein Kinn auf meiner Schulter ab. "Es ist nicht ganz mein Stil, aber euer Schloss ist beeindruckend und die Insel ist wirklich schön. Außerdem sind deine Eltern und dein Bruder cool! Auch wenn ich mich wie ein Depp aufgeführt habe." Finn seufzte. "Du bist zwar nervös gewesen und auch steif gewesen, aber Mámá und Pápá haben dich gern. Mein kleiner Bruder ist dein Fan Nummer 1! Er hat mich gefragt, ob ich dich nicht bei ihm lassen könne und ohne dich zurückfliegen könnte.", gestand ich meinem Freund kichernd. "Echt jetzt? Nicola wollte mich da behalten?", wiederholte Finn fassungslos. "Ja!", lachte ich. Die Erinnerung daran amüsierte mich. Nicola war schon ein stures Kerlchen! "Er hat sogar versucht, es mir zu befehlen, denn schließlich ist er jetzt der Kronprinz und stehe in der Befehlskette über mir." Jetzt lachte auch Finny mit mir. "Der Kleine hat es in sich! Er wird mit Selbstbewusst sein regieren.", gluckste er. "Hey Leute! Wir haben Tay und seine Freundin entdeckt.", brüllte Kenny plötzlich zu uns herüber. "Na dann lass uns mal das neue Traumpaar begutachten, das gar kein Paar ist!" Ich sprang auf und half Finn beim Aufstehen.
"Sie ist feurig!", kommentierte Lina. Wie einen exotischen Vogel begafften wir gemeinsam Taylor und das Mädchen, Nikki, mit der er gerade tanzte. Es musste sonderbar aussehen, wie sechs Jugendliche ein tanzendes Pärchen anstarrten! Eigentlich fühlte ich mich nicht ganz wohl dabei, Taylors Freundin zu beäugen wie ein Tier im Zoo. Aber ich konnte einfach nicht wegsehen! Dieses Mädchen hatte etwas an sich, dass mein Blick auf sie fixierte. Meinen Freunden ging es offensichtlicher Weise nicht anders! "Das sagst du doch nur, weil ihre Haare feuerrot sind.", warf Lydia ihrer besten Freundin vor. "Aber es ist Fakt! Ich meine, schau dir die Haare an. Man gar nicht wegsehen! Es ist, als hätte ich ein Löschwagen vor der Nase!" Lina legte den Kopf leicht schief. "Hauptsache Taylor ist glücklich!", warf ich ein. "Da hast du Recht, Prinzessin! Unser Taylor scheint es gut mir ihr zu gehen.", stimmte Finn mir zu. Beiläufig legte er seinen Arm um mich. "Rose und ich verabschieden uns von euch! Es ist elf Uhr und ich habe Rose versprochen, sie nach Hause zu fahren." "Wir sollten alle gehen!", meinte Luz. Kenny, Lydia und Lina nickten einstimmig. "Lydia und ich sammeln Taylor ein und liefern ihn zuhause ab." "Niemand hat Alkohol getrunken?", vergewisserte Lydia sich. "Nur Taylor und Lina! Taylor ist nicht mit dem Auto hier und wird von uns gefahren. Lina hat keinen Führerschein und ist sowieso mit Finn hier, der nichts getrunken hat. Alle unsere Fahrer sind mehr als nur nüchtern, Leutnant!", sagte Kenny ernst und salutierte. Der kurze Sketch brachte Gelächter in unserer kleinen Runde hervor, bevor wir uns letztendlich voneinander verabschiedeten. Kenny und Lydia schoben sich gemeinsam durch die Menge und steuerten zielstrebig auf Taylor zu. "Wir sehen uns morgen in der Schule! Passt auf euch und Taylor auf.", rief ich dem Paar hinterher. Keine Ahnung, ob sie mich überhaupt gehört hatten! Der Bass dröhnte nach wie vor in einer massiven Lautstärke. Einen Moment später hatten die Tanzenden meine Freunde verschluckt.
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Heiho! Die California-Serie ist back und wir starten mit einer Spanienreise und einer neuen Figur. Ich hoffe, ihr euch geht es gut und bleibt dran.
Wir sehen uns nächste Woche!
XOXO Missi
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California's Badboy
ChickLitUnsere lieben Freunde Lina, Luca, Finn, Rose, Lydia, Kenny und Taylor haben im letzten Schuljahr schon einiges erlebt und jetzt gehen sie auf ihr allerletztes Schuljahr zu! Wenn da schon nicht aufregend genug ist, dann bekommt die Truppe noch zu wa...