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„WHEN I GET OLDER I WILL BE STRONGER! THEY'LL CALL ME FREEDOM JUST LIKE A WAVIN' FLAG! AND THEN IT GOES BACK! AND THEN IT GOES BACK! AND THEN IT GOES BACK! O-O-OH!" Während dieser wundervollen Darbietung saß ich zwischen Lydia und Claire auf dem Sofa. Wir schüttelten uns vor Lachen! Aber wie könnte man nicht? Vor uns wanderten Lina und die Jungen singend und tanzend durch das Wohnzimmer der Familie Jones. Es war köstlich! Dieser Anblick war einfach köstlich! Zum Glück filmte Lydia, denn es war ein Moment für die Ewigkeit. Es erinnerte mich an eine Filmszene, in der Freunde mit Bongos um ein Lagerfeuer tanzten. Die Szenerie hier war ähnlich doch lustiger! "Prinzessin, mach mit!" Schon stand ich auf meinen Füßen und wurde um meine eigene Achse gewirbelt. "When I get older I will be stronger! They'll call me freedom just like a wavin' flag.", stieg ich mit ein. "Lydia, Baby, hör auf zu filmen! Ich hab Geburtstag und ich möchte, dass du bitte mit mir tanzt.", forderte ein beschwipster Kenny neckisch grinsend ein. Wortlos folgte Lydia der Bitte ihres Freundes. Auch Taylor schnappte sich seine Begleitung. Wir schrien aus unseren vollsten Lungen ein letztes Mal den Refrain. "When I get older I will be stronger! They'll call me freedom just like a wavin' flag! And then it goes back, and then it goes back! And then it goes back, oh! When I get older, when I get older. I will be stronger. Just like a wavin' flag! Just like a wavin' flag! Just like a wavin' flag. Flag, flag! Just like a wavin' flag." Kaum spielten die ersten Töne des nächsten Liedes, fielen wir gleichzeitig zurück auf das Sofa. "Wir sind jetzt seit Stunden hier und ich sterbe vor Hunger!", jammerte Lina und lehnte sich an Luca. "Vergiss das Essen! Ich will wissen, was für Geschenke Kenny bekommen hat. Aber er spannt uns alle auf die Folter." Taylor warf seinem besten Freund einen vorwurfsvollen Seitenblick zu. Doch Kenny kicherte nur albern vor sich hin. Ich persönlich war kein großer Fan vom Alkohol, aber es verwandelte diese gefährlich aussehende Jungen in noch größere Kinder, als sie im Inneren schon waren. Niedlich! Zuckersüß, belustig und niedlich. Lina hingegen kicherte nicht oder wurde anhänglich, wenn sie getrunken hatte. Sie wurde hungrig und zickig. "Ich will was essen!", machte meine Schwester sich erneut bemerkbar. "Ich will die Geschenke sehen.", hielt Taylor dagegen. Sofort hakte Lydia ein. "Lasst uns doch einen Kompromiss eingehen!", schlug sie beschwichtigend vor. "Wir bestellen Pizza und während wir auf die Pizza warten, kann Kenny die Geschenke aufmachen. Natürlich nur wenn du das möchtest, Schatz!" Kenny schenkte Lydias Worten kaum Aufmerksamkeit. Er nickte lediglich gegen ihre Schulter, an die er seinen Kopf drückte. Daraufhin begann Lyds ihm den Kopf zu kraulen. "Bebe, hast du Hunger?", fragte sie ihn leise. Wieder nickte er. "Okay. Und möchtest du deine Geschenke aufmachen?" "Geschenke?" Schlagartig setzte Kenny sich aufrecht hin. Ein Kichern ging durch unsere Runde. "Macht ihr die Geschenke auf und ich bestelle die Pizza!", bot ich Lydia an. Dafür bekam ich ein stimmloses Danke und ein dankbares Lächeln von meiner Freundin.

"Luca, ich bitte dich! Du siehst uns doch morgen wieder. Wenn du jetzt aussteigst, dich von mir reinbringen lässt und dich schlafen legst, dann schenke ich dir auch eine Tafel Schokolade!", versprach ich ihm aus meiner Verzweiflung heraus. Ich hatte nicht geglaubt, dass es Wirkung zeigen würde. Welcher 17-Jährige ließ sich durch Schokolade schon bestechen? Offenbar ein betrunkener Junge! "Wiiiiirklich?", wollte Luz sicher gehen. Ich nickte. "Ich habe sogar welche dabei." Ich öffnete die Tür von Finns BMW, um aus dem Handschuhfach die Schokolade zu holen, die ich mir vor der Party gekauft hatte. Sie würde ich willentlich opfern, damit Luca sich von mir überzeugen ließ, endlich ins Haus zu gehen. "Luca? Rose?", ertönte eine Stimme hinter uns, nachdem ich Luz seine Schokolade in die Hand gedrückt hatte. "Guten Abend, Liara!" "Ist etwas passiert?", wollte sie wissen. "Nein, nein!", versuchte ich Lucas Mutter zu beschwichtigen. "Luca ist nur angetrunken und einbisschen bockig wie der Rest unserer Truppe." Liara lachte. Es war hörbar, dass meine Antwort sie zu erleichtern schien. "Ich übernehme meinen Sohn! Danke fürs Fahren." Ich schenkte ihr ein sanftes Lächeln. "Jederzeit!"

Kaum hatte man den Einen davon überzeugt auszusteigen, diskutierte man mit dem nächsten! So sehr ich meine Freunde liebte, so sehr hasste ich den Alkohol, den sie intus hatten. "Finn, du kannst nicht hier bleiben! Nate wartet auf dich." "Ich will aber nicht!", erklärte er mir. Die Unterlippe hatte er vorgeschoben und die Brauen waren zusammen gezogen. Nach einem langen Seufzen wischte ich mir über das Gesicht. Diese Gespräche waren mehr als frustrierend. "Ich fahr dich nach Hause und wir sehen uns morgen, mi amor! Aber du kannst heute nicht hier bleiben.", wiederholte ich mich zum fünften Mal. "Ich will nicht." Ich schloss meine Augen, legte meine Hände über Mund und Nase. Einatmen! Ausatmen. Selten hatte ich ein derart eintöniges Gespräch. "Du bist BöSe!", meinte Finn. "Ich bin nicht böse, mi amor! Ich möchte dich nur nach Hause bringen." "Kann ich nicht bei dir schlafen? Biiiiiitte!", quengelte er. Schlussendlich gab ich nach. "Von mir aus! Doch ich brauche Nathans Nummer. Ich muss ihm Bescheid sagen, wo du bist." Finn drückte mir sein entsperrtes Handy in die Hand. "Danke! Ruf ihn an." Meine Wange bekam einen Kuss und schon war er verschwunden. Kopfschüttelnd rief ich seinen Bruder an. "Harries?" "Hey Nathan! Hier ist Rose." "Hey Rose! Warum rufst du von Finns Handy an?", erkundigte er sich. "Finn ist angetrunken und weigert sich, sich von mir Heim fahren zu lassen. Er möchte hier schlafen. Ich wollte dich wissen lassen, wo er ist, damit du dir keine Sorgen machst." Darauf lachte Nathan. "Mein Bruder ist einzigartig!", gluckste er. "Danke für deinen Anruf!" "Das habe ich gern gemacht! Gute Nacht." "Gute Nacht, Rose." Nachdem wir aufgelegt hatten, folgte ich meinen Freund ins Innere des Hauses und lief direkt in mein Zimmer. Dort hatte Finn sich quer auf mein Bett gelegt. "Ich weiß, dass das nur Theater ist, Finny. Du verträgst Alkohol gut und so viel hast du nicht getrunken. Zumindest nicht genug um dieses Verhalten bei dir hervor zu rufen.", meinte ich. "Du kennst mich zu gut! Aber ich hab mein Ziel erreicht. Jetzt komm doch bitte zu mir, meine intelligente Prinzessin. Ich möchte schlafen." Augenrollend schaltete ich das Licht aus, nahm den Hoodie, den er mir entgegenhielt, zog ihn an und legte mich zu ihm. Dieser Junge war unfassbar!

California's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt