Finns P.O.V
„Geht einer von euch beiden heute zu Luca?", fragte Kenny. Rose schüttelte den Kopf. „Unsere Spanierin hier zwingt mich einen Tag außerhalb des Krankenhauses zu verbringen. Deswegen werde ich in mein eigenes Zuhause gezwungen.", erklärte ich und lachte. Es machte mir nichts aus, dass Rose mich heute ablenken wollte. Aber wenn ich ehrlich war, machte es mir Spaß meine Freundin auf die Schippe zu nehmen. Der vorwurfsvolle Blick, den ich von Rose kassierte, war es absolut wert gewesen! Außerdem sah Rose süß aus, wenn sie sich über meine dummen Sprüche ärgerte. „Du bist unmöglich!", warf sie mir vor. Lässig zuckte ich die Schultern. „Damit kann ich sehr gut leben, meine Hübsche!" Wir verabschiedeten uns von Kenny und schlenderten zu mir.
Kaum waren wir zuhause angekommen und hatten gegessen, nahm Grace uns Beschlag. Nun befand ich mich auf einem schweinchenrosanen Teppich und ließ gelben Lidschatten auf die Nase auftragen. Neben mir saß meine kichernde Freundin, die begeistert Fotos schoss. Für die Zukunft hatte sie wohl Fotos, mit denen sie mich super erpressen konnte. Wer sollte mich noch ernstnehmen, wenn man mich so aussah? Man könnte mich mit einem Clown verwechseln. Aber die Freude, die es Grace bereitete, war so groß, dass es mein jetziges Aussehen aufwog! Wer für seine kleinen Geschwister nicht stillhalten konnte, damit sie sich ausprobieren konnte, obwohl man lächerlich aussah, der kümmert sich zu viel um sein Image, was ich charakterlos finde! Image hin oder her, für meine Schwester machte ich mich zum Affen. Nate hatte für mich auch sowas gemacht, nur hatte ich als Kind keinen Make up-Koffer, mit dem ich ihn hätte bemalen können. Doch ich hatte festgestellt, wie gut Fingerfarben als Ersatz fungierten. Mein bestes und für Nate peinlichstes Werk war wohl mein Pikachu, den ich versucht hatte auf seinem Gesicht zu verewigen! Mom musste bestimmt ein Foto davon haben. Wenn ich Kinder hatte, konnte ich ihnen zeigen, was ihre Tante aus ihrem Dad gemacht hat, wenn er es zugelassen hatte! Sie würden sich krumm und schief lachen. Da war ich mir sicher! „Finn, bitte noch einmal ganz freundlich!", riss Rose mich aus meinen Erinnerungen. Ich schenkte meiner Prinzessin ein überdimensionales Grinsen, was sie wiederrum lächeln ließ. Alles für ein Lächeln meiner Lieblingsmenschen! Im nächsten Moment drückte Grace mir einen Spiegel in die Hand. „Wie findest du es?", wollte meine Schwester wissen. Ich beäugte den fertigen Look im Spiegel. „Ich finde es sonnig!", meinte ich. Mein Gesicht war gelb und orange. „Du bist ein Sonnenelf.", erklärte Grace mir. Als hätte ich einen Aha-Moment, tippte ich mir gegen die Stirn. „Das ich das nicht früher erkannt habe!" Grace verdrehte die Augen. Sie war wohl der gleichen Meinung. Wie ich das auch nicht erkennen konnte. Zwinker! „Du bist auch ein Banause, Finny! Du bist klar als ein Elf des Sonnenvolkes zu erkennen. Ich hab das sofort gesehen.", unterstützte Rose meine Schwester. „Ja, Finn!" Darauf streckte mir Grace die Zunge raus und ich erwiderte die Geste natürlich freundlich. „Du musst echt lernen Kunst zu interpretieren!", fügte meine Prinzessin hinzu. Ihr breites Grinsen zeigte, dass auch sie es nicht erkannte hatte. „Es ist ganz klar, dass du ein Sonnenelf und ich eine Regenfee bin. Wie konntest du das nicht erkennen?" Ja! Wie konnte ich ein Fantasiewesen nicht erkennen? Absoluter Kunstbanause. Ich spiegelte Roses Gesichtsausdruck. Glücklicherweise schien Grace von unserer Belustigung nichts mitzubekommen. Wir wollten sie nicht verletzen! Auf einmal stand Nate in der Tür. „Eigentlich wollte ich nichts sagen! Aber Finn, was zum Einhorn stellst du da?" 10/10 für den kinderfreundlichen Fluch! Das musste man Nate lassen. Früher hatten wir was zum Porsche, was Nate extra für mich erfunden hatte. „Ein Sonnenelf! Duh." Mühevoll unterdrückte ich ein Lachen, nachdem ich das gesagt hatte. Ernst zu bleiben war die Devise! Nathan runzelte die Stirn. „Aber natürlich! Das sieht wohl nur das geschulte Auge." „Das ist Fakt!", kommentierte Rose weiterhin grinsend. Nate schüttelte den Kopf und wandte sich Grace zu. „Du bist verabredet.", erinnerte er sie. Schlagartig ließ Grace die Sachen fallen und polterte die Treppe runter. „KOMM JETZT, NATE! ICH BIN VERABREDET." Sie sagte es so, als würde sie schon seit einer halben Stunde auf unseren Bruder warten. Grace konnte eine kleine Diva sein! Kopfschüttelnd machte Nathan sich auf dem Weg nach unten. „Ich bring Grace weg und bin in dann in der Uni!", sagte er zum Abschied. „Und was machen wir zwei Hübschen?", meinte ich zu meiner Freundin. Rose gab mir einen Stups auf die Nase. „Wir sollten dich von deinem sonnigen Erscheinungsbild befreien, mi cielo! Wobei" Sie hielt inne. „Vielleicht sollte ich mi sol sagen.", kicherte Rose. Ich verdrehte die Augen und streckte ihr, erwachsen wie ich war, die Zunge heraus. Doch sie grinste mich nur an, während mein Herz dahin schmolz. Rose nahm es mit dem Drama, genannt mein Leben, auf, freundete sich mit meiner Schwester an und ließ sich regelmäßig von ihr in Beschlag nehmen. Der Tag ihrer Geburt musste der Tag sein, an dem der Himmel einen Engel verloren hatte! Davon war ich überzeugt.
Meine Finger zeichneten Muster auf Roses Wange. Wir lagen auf meinem Bett und schwiegen. Rose hatte die Augen geschlossen. Ihr Atem ging ruhig. Ich konnte von ihrem Anblick nicht genug bekommen! Die Schönheit ihrer Seele zeigte sich auch außen und ich konnte mein Glück nicht fassen. Seit nun einem Jahr kannte ich dieses Mädchen. Was für ein verrücktes Jahr! Trotzdem waren wir hier, sie war meine Freundin und ich hoffte, dass ich sie niemals gehen lassen musste. „Finn?" „Prinzessin?" Meine Stimme war einige Oktaven nach unten gerutscht, was unbeabsichtigt war. In der selben Sekunde wünschte ich mir, es wäre Absicht gewesen! Roses Haut überzog eine Gänsehaut und sie leckte sich die Lippen. Das musste ich mir dringend merken! Tiefe Stimme, großer Effekt. Rose schluckte, bevor sie fortfuhr. „Wir haben uns ungefähr vor einem Jahr kennengelernt und ich hab dir ein kleines Geschenk mitgebracht." Ich setzte mich halb auf. Das hatte ich nicht erwartet! Ich bekam nur zu Weihnachten und zum Geburtstag Geschenke. „Wirklich?" Auch Rose setzte sich hin und nickte. Sanft zog ich Rose zu mir. „Du bist das Beste, was mir die Welt geschenkt hat!", hauchte ich und küsste sie. Gemeinsam setzten wir uns aufrecht hin, wobei Rose auf meinen Schoss kletterte. Aus einem kleinen Kuss wurde schnell eine nicht jugendfreie Knutscherei! Seit Weihnachten war es des Öfteren vorgekommen, dass wir heftig rummachten und ich beklagte mich nicht, denn es war ganz ehrlich heiß, wie mutig meine sonst so unschuldige Prinzessin wurde, wenn sie sich angetörnt an meinem Schwanz rieb. Die Vorstellung, wie Rose bei diesem Wort erröten wurde, machte mich wiederrum ein wenig an. Doch dieses Mal war es anders, denn Rose zerrte mir das Shirt vom Leib. Verdutzt schaute ich das Mädchen auf mir an, das gerade mein T-shirt wegwarf. Bisher hatte ich ihr nur einmal das Oberteil ausgezogen und mit ihren Brüsten gespielt und geküsst. Aber weiter waren wir nicht gegangen! Deshalb überrascht es mich umso mehr, dass Rose sich an meiner Hose zu schaffen machte, während sie sanft an meinem Hals saugte. Ich nahm ihre Hände in meine. „Rose, willst du das?" „Musst du das wirklich fragen?" Ich nickte. „Ich möchte nicht, dass du bereust Sex mit mir zu haben oder dass du dich unter Druck gesetzt fühlst. Wir haben alle Zeit der Welt!" Rose brauchte mich mit einem Zungenkuss zum Schweigen. Doch ich musste sicher gehen! Wenn sie es mir nicht sagte, konnte ich mir nicht sicher sein, dass sie es wollte. Ich musste einfach sicher sein. Schweren Herzens, da ich es genoss, was sie mit mir machte, drückte ich sie von mir. Aber ich kam nicht zu Wort. „Du willst mich nicht.", stellte sie traurig fest. Was für ein Schwachsinn! Meine Latte war der beste Beweis, den ich vorweisen konnte. „Bitte sag das nie wieder! Ich will dich. Gott, du weißt gar nicht wie sehr. Aber ich werde nicht mit dir schlafen ohne dein verbales Einverständnis.", stellte ich klar. „Finn, ich will mit dir schlafen!" Und den Rest konnte sich jeder denken.
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California's Badboy
ChickLitUnsere lieben Freunde Lina, Luca, Finn, Rose, Lydia, Kenny und Taylor haben im letzten Schuljahr schon einiges erlebt und jetzt gehen sie auf ihr allerletztes Schuljahr zu! Wenn da schon nicht aufregend genug ist, dann bekommt die Truppe noch zu wa...