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"Können wir nicht wieder Ferien haben?", stöhnte Finn. Dabei legte er seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Belustigt schüttelte ich den Kopf. "Aber Finn, wir müssen nur noch dieses Schuljahr hinter uns bringen! Dann haben wir es geschafft.", rief ich ihm ins Gedächtnis. "Wobei ich noch länger zur Schule gehen könnte! Es gefällt mir. Ich hatte zwar nette Lehrer, aber eine öffentliche Schule hat trotz ihrer Schattenseiten einen gewissen Charme." "Wenn du das sagst, Prinzessin." "Seht mal! Das ist Taylor und seine feuerhaarige Schönheit.", meinte Kenny plötzlich. "Du meinst rothaarig. Feuerhaarig gibt es nicht!", korrigierte Lydia. Sie runzelte die Stirn und rümpfte die Nase. Tief in Lydia lebte ein kleiner Besserwisser. Ihr missfiel es, wenn jemand etwas nicht richtig verwendet und seltsam sprach. Das verstand ich, auch wenn ich damit weniger ein Problem hatte. Doch jeder hatte seine Eigenheiten und das war nun mal Lydias. "Feuerhaarig ist eine äußerst poetische Metapher! Ich dachte dir gefallen Stilmittel." Jetzt hatte Kenny seine Freundin zum Schweigen gebracht. Beleidigt steckte sie ein paar lose Strähnen hinter ein Ohr. "Von mir aus.", brummte die Schwarzhaarige. "Sei mir doch nicht böse! Taylor und die Rothaarige. Besser?", äußerte Kenny versöhnlich und drückte einen flüchtigen Kuss auf Lydias Wange. Doch Lydia schnaubte nur. Sie sagte gar nichts dazu. Doch sie hätte nicht einmal die Chance gehabt, etwas zu erwidern, denn ein fröhlich hüpfender Taylor kam bei uns an. "Hey Leute! Darf ich euch Nikki vorstellen?" Die Rothaarige, die nun offizielle einen Namen trug, winkte uns zu. "Nikki, das sind meine besten Freunde!" Taylor deutete einzeln auf uns beim Vorstellen. "Das sind Kenny und Lydia! Daneben Luca und Lina und zum Schluss haben wir noch Finn und unsere Rose." Höflich streckte ich dem Mädchen die Hand entgegen, obwohl sie in mir eine komisch Gefühl auslöste. Wenn ich sie mir so ansah, wirkte sie nicht wie ein Teenager! Ihr Aussehen und Auftreten ließen mich eher auf eine junge Frau in ihren Zwanzigern tippen. Doch ich konnte mich auch täuschen und Taylor hatte sie gern. Für Taylor würde ich ihr ohne Vorbehalte eine Chance geben! "Es freut mich dich kennenzulernen, Nikki!" Nikki ergriff meine Hand. Auf ihren Lippen spiegelte sich mein Lächeln wieder. "Bist du neu an der Schule?" "Ja! Heute ist mein erster Tag hier. Mein Vater wurde hierher versetzt! Ursprünglich komme ich aus Florida.", antwortete Nikki freundlich. Verstehend nickte ich. "Dann herzlich willkommen an unserer Schule. Ich hoffe, du lebst dich gut ein! Aber ich habe gehört eine Highschool ist wie die andere." Nachdem ich das gesagt hatte, hätte ich mir gegen die Stirn hauen können! Ich war wirklich nachlässig geworden. Mein Fehler wurde mir noch klarer, als Finn sich neben mir anspannte. Auch Nikki schien das fatale Detail in meiner Aussage aufzufallen. "Was meinst du denn damit, du hast gehört eine Highschool sei wie die andere?", hakte Nikki argwöhnisch nach. Gott sei Dank, kam mir die rettende Idee! "Ich wurde jahrelang zuhause unterrichtet!", erklärte ich der Fremden. "Erst als mich meine Tante und mein Onkel adoptiert haben vor einem Dreivierteljahr, bin ich an eine öffentliche Schule gekommen." Nikki nickte. Aber ich konnte ihr ansehen, dass sie es mir nicht abkaufte, denn der Argwohn hatte ihre Mimik nicht verlassen. Jedoch beließ das Mädchen mit der feuerroten Haaren es bei meiner Aussage. Mich rettete eine Sekunde später die Schulglocke.

Stirnrunzelnd betrachtete ich Finn beim Fahren seines Autos. Er war verdächtig still und nachdenklich! Seitdem wir Nikki kennenlernen durften, hatte er kaum ein Wort von sich gegeben. Ich fand es wirklich auffällig und auch ein wenig besorgniserregend. Deshalb entschied ich mich dazu Finn einfach darauf anzusprechen. "Hey Finny, geht es dir gut? Du bist so ruhig seit heute Morgen." Als würde er mich gerade erst bemerkt, warf Finn mir einen verwunderten Seitenblick zu. "Was hast du gesagt?" Ich seufzte. Das hatte mir meine Vermutung nur bestätigt! Etwas beschäftigte Finn und gab ihm zu knabbern. "Ich wollte wissen, ob es dir gut geht, weil du den ganzen Tag geschwiegen hast." Nun atmete Finn geräuschvoll aus. "Es ist eigentlich nichts Wichtiges." "Aaaaber?", hakte ich nach. "Ich kenne Nikki! Ich weiß nicht woher, aber ich bin mir so sicher, dass ich sie schon mal gesehen habe. Irgendetwas an ihrem Aussehen stimmt nicht. Aber was weiß ich schon! Ich kann nicht einmal sagen, warum Nikki mir so bekannt vorkommt." Verstehend nickte ich. "Mach dir keine Sorgen!", erwiderte ich ruhig. "Ich meine Nikki auch schon einmal gesehen zu haben. Doch mir geht es genauso, dass ich beim besten Willen nicht sagen kann, wo ich sie gesehen habe!" "Gott sei Dank!", stöhnte Finn. In diesem Moment bog er nach rechts ab. "Ich dachte schon, dass ich damit alleine wäre. Es macht mich verrückt, dass ich mich nicht daran erinnern kann, warum ich Nikki zu kennen glaube." Nachdem er vor seinem Zuhause das Auto abgeparkt hatte, zog er den Schlüssel aus dem Zündschloss. "Ich muss ehrlich sagen, ich habe kein gutes Gefühl bei ihr. Mein Bauch sagt mir, dass wir ihr auf gar keinen Fall vertrauen sollten." Ich legte meine Hand auf seinen Arm. "Vertrau auf dein Bauchgefühl, Finn! Wenn du ihr nicht vertrauen willst, dann tu es nicht. Um ehrlich zu sein, sehe ich das ähnlich wie du, aber Taylor zur Liebe sollten wir nett zu ihr sein und sie nicht verstoßen. Taylor hat sie gern und deswegen sollten wir nicht vorschnell urteilen, auch wenn meine Intuition nicht gerade wohl gesonnen ist." Seufzend nickte Finn. "Außerdem", fügte ich noch hinzu. "war Tay Tay bei uns immer das fünfte Rad am Wagen, weil Lydia und Kenny zusammen sind. Lina und Luca sind auch ein Paar und dann gibt es noch uns beide. Mitten drin gibt es noch unseren Taylor, der uns und unsere Verliebtheit erträgt. Also sollten wir ihn und Nikki akzeptieren. Vielleicht werden sich deine und meine Bedenken auch in Luft auflösen." Erneut nickte Finn. Er hatte im Moment einen Kopf wie ein Wackeldackel. Ich musste ein Schmunzeln unterdrücken, sonst könnte mein Freund meinen, ich würde mich über ihn lustig machen und ihn nicht ernst nehmen. Das war keinesfalls der Fall! "Okay.", seufzte er letztendlich. "Ich gebe ihr eine Chance! Für Taylor." Finn nahm meine Hand und küsste zärtlich meinen Handrücken. "Dann lass uns reingehen! Wie ich meine Schwester kenne, werde ich von dir nicht viel haben. Aber Nate muss zu einem Termin und ich muss ihn jetzt ablösen." Kichernd stieg ich aus und folgte Finn in das Innere des Hauses.

California's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt