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Klapperndes Geschirr, aufgeregtes Stimmengewirr und Kindergelächter empfingen mich, als ich wieder kam. Neugierig folgte ich dem Lärm, nur um meine umher rennende Familie zu entdecken! Luca und Lina liefen immer wieder in einander hinein. Dann gab es noch Kenny und Taylor, die Girlanden versuchten aufzuhängen. Jedoch stritten sie sich nur! Ganz amüsant mit anzusehen. Grinsend beobachtete ich wie Isabelle, David und Lydia die verschiedensten Knabbereien auftrugen. Zwischen diesen unterschiedlichen Szenen wuselten Dylan und Grace kichern hin und her. Es war irgendwie schön, dieses Chaos mit anzusehen! Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich das sah. Ich war zuhause... Selig lächelnd lehnte ich am Türrahmen und beobachtete ich meine Familie. Es war wundervoll, endlich das Gefühl zu haben angekommen zu sein! Ich liebte meine Familie auf Gomera über alles. Wirklich! Doch ich hatte immer das Gefühl, dass etwas fehlte und auch das Gefühl Fehl am Platz zu sein. Eine Prinzessin zu sein hatte durchaus seine Vorzüge, aber jetzt wusste ich, dass ich dort nicht hingehörte. Aber ich hatte meinen Platz im Leben gefunden und ich war nie dankbarer dafür gewesen als in diesem Moment! Ich dankte dem Universum, dem Schicksal oder was auch immer verantwortlich für dieses Geschenk war. Plötzlich ertönte 'High Way to Hell' von AC/DC. Finns Klingelton! Aus der Küche kam Finn auf einmal gestürmt. „Ja?", meldete er sich hörbar abgehetzt. „Hi Nick! Wie geht's dir, Mann?" Er nickte, als könne Nick ihn sehen. „Ja, mir auch! Sorry, dass ich so ruppig sein muss, aber was willst du?" Ab und zu brummte Finn ins Telefon. „Klar! Wir kommen morgen. Ich sprech nochmal mit dem Rest, aber ich denke, wir kommen definitiv. Gegen 5? Ja, das passt! Ich muss jetzt los- Rose!" Die Augen meines Freundes weiteten sich. „Nick, ich schreib dir später!" Er legte auf und eilte zu mir. „Seit wann stehst du hier?" Ich grinste. „Etwa zehn Minuten.", erwiderte ich und umarmte meinen Freund. „Es ist ziemlich interessant euch zu zusehen! Aber ich verstehe nicht, was ihr hier macht. Kannst du mich aufklären, mi cielo?" Wie eine Statue umarmte Finn mich und blieb stumm. „ROSE!" Nun hatte der Rest meiner Familie mich entdeckt. Ich löste mich von ihm, um mich ihnen zuwenden zu können. „Hast du bestanden?", forderte Lina zu wissen. Ihre forsche Art war auf eine verdrehte Art liebendwert! Acht weitere Augenpaare starrten mich neugierig an. Ich setzte einen traurigen Ausdruck auf. „Naja..." „Oh nein!" Isabelle schob die Umstehenden beiseite und nahm ich den Arm. „Das ist nicht schlimm, Liebes! Du wiederholst die Prüfung einfach. Das ist überhaupt kein Problem." Dann brach Gelächter aus mir heraus. „Ich hab bestanden! Ich habe mit wehenden Fahnen bestanden.", gestand ich strahlend. Das löste Getöse und Beifall aus. „Wir wussten, dass du es schaffst und deswegen haben wir dir zu Ehren eine kleine Party organisiert!", verkündete Luca. „Danke! Wie lieb von euch." Ich schloss Einen nach dem Anderen in den Arm. Dann begann unser kleine Party.

„Hey Prinzessin!" Ein Kuss und ich schnallte mich an. „Wir müssen noch bei Luz vorbei. Sein Auto ist in der Werkstatt." „Klar! Lass uns los." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, legte er den Gang ein und rollte los. Ich nahm mir das AUX-Kabel, steckte es in mein Handy und scrollte durch meine Playlisten. Kaum ertönten die ersten Takte von Hey There Delilah ertönten, war auch Finns Stimme zu vernehmen. „Was ich dir gestern vergessen habe, dir zu erzählen, dass meine Eltern dich heute gerne offiziell bei einem Abendessen als meine Freundin kennenlernen.", erwähnte Finn beiläufig. Mir blieb der Sauerstoff im Halse stecken. Eltern? Kennenlernen? Ich wollte tot umfallen. Oh mein Gott! Wie sollte ich das denn überstehen? Was wenn seine Eltern mich nicht leiden konnten? Ich wusste nicht einmal, was sein Bruder von mir hielt! Ich wollte seinen Eltern gefallen, schließlich war es Finns Familie und ich liebte ihn. Deswegen war es unglaublich wichtig! Auf einmal kam mir das Auto unendlich klein vor. Unablässig wippte mein linkes Knie. Ein mächtiger Bewegungsdrang erfasste mich. Ich wollte sprinten, hüpfen, mich überschlagen und dann von vorn anfangen! „Prinzessin, ist was?" Finns Stimme klang unendlich weit weg. Ich reagierte nicht darauf. "Was ist denn los?", wiederholte Finn forsch. Er nahm den Blick keine Sekunde von der Straße. Doch die Besorgnis war deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören. Das riss mich aus der Flut der Fragen, die in meinem Gehirn spukten. "Nichts. Es ist alles in Ordnung!", meinte ich abwesend, starrte aus dem Fenster und hing weiterhin meinen Gedanken. Plötzlich bog Finn ab. "Finn? Hier lang geht es nicht zu Luz.", meinte ich unsicher. "Dessen bin ich mir durchaus bewusst!", erwiderte er und hielt kurz darauf auf einem verlassenen Supermarktparkplatz. Er war leer! Kaum erstarb der Motor, hatte Finn sich abgeschnallt, den Sitz komplett nach hinten geschoben und sich zu mir gedreht. "Komm mal her!", forderte er mich auf. Ich verstand nicht, was er von mir wollte. Als ich nicht reagierte, schnallte Finn mich ab und hob mich kurzerhand auf seinen Schoss. Seine Arme hatte er fest um mich geschlungen. "Was ist los?", wiederholte er seine Frage von vorhin. Ich lehnte mich an ihn und platzierte meinen Kopf auf seiner Brust. "Ich hab Angst..." Bei Finn gingen sofort alle Alarmglocken an. Sein gesamter Körper war völlig angespannt. "Wovor?!" "Ich hab Angst, dass deine Eltern mich nicht mögen. Ich habe Angst, dass deine Geschwister mich nicht mögen und deine Freunde..." Finn drehte mich, vermutlich damit er mich ansehen konnte. "Hol mal Luft, Prinzessin!" Er legte seine Hand auf meine Wange und strich sanft drüber. "Sie werden dir genauso schnell verfallen wie ich. Sie werden dich lieben! Genauso wie ich." Ich erstarrte. Schon wieder sagte er mir, dass er mich liebte. "Finn?" "Ja Prinzessin!" "Ich liebe dich." Eine Sekunde später lagen seine Lippen auf meinen. Nach einer kleinen, wundervollen Ewigkeit löste er sich von mir. Er schaute mir intensiv in die Augen. "Ich liebe dich, Rosalie Garcia! Und ich bin dir dankbar, dass du es mit mir aushältst und du bei mir bist trotz dem ganzen Scheiß in meinem Leben. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich ein so wunderschönes, liebenswürdiges, hilfsbereites und einfach wundervolles Mädchen, als mein Mädchen bezeichnen darf. Glaub mir eins, Prinzessin, es gibt niemanden, der dich nicht mag. Selbst wenn es jemanden geben würde, müsste er zuerst an mir vorbei." Ich konnte nicht anders als ihn zu mir zu ziehen und ihn zu küssen. Doch kurz darauf zierte seine Lippen ein breites Grinsen. "Schön, dass wir das geklärt haben!" Ich kletterte zurück auf den Beifahrersitz. Während der Fahrt verließ das breite Grinsen nicht eine Sekunde Finns Lippen. Doch die Angst blieb tief in mir. Das Abendessen mit Finns Eltern ließ meinen Magen eine 360°-Drehung vollziehen. Jedoch mussten wir vorher zu Nick.

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Ich liebe den heutigen Tag! Meine Familie ist hier, das Buch "Behind Me", was ursprünglich nur eine Wattpadstory war, kam endlich an und die Autorin (Wattpadaccount: 07nia11)  des Buches hat meine Instastory gesehen. Einfach wundervoll! Merkt euch den 03.04.2021

California's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt