𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉ℯ𝓇 𝓉𝒽𝓇ℯℯ

1.1K 41 0
                                    

❤︎𝓜𝓪𝓷 𝓼𝓪𝓰𝓽 𝓩𝓮𝓲𝓽 𝓱𝓮𝓲𝓵𝓽 𝓦𝓾𝓷𝓭𝓮𝓷, 𝓪𝓫𝓮𝓻 𝓶𝓪𝓷 𝓰𝓮𝔀𝓸𝓮𝓱𝓷𝓽 𝓼𝓲𝓬𝓱 𝓷𝓾𝓻 𝓪𝓷 𝓭𝓮𝓷 𝓢𝓬𝓱𝓶𝓮𝓻𝔃❤︎



Leise, um nicht bemerkt zu werden, schleiche ich mich zum Ausgang und trete in den kühlen und schummrigen Gang der Kerker. Seufzend lehne ich mich gegen die wand und lasse den stummen Tränen ihren Lauf. Plötzlich kommen mir meine Probleme so klein und lächerlich vor. Natürlich hat der Krieg auch bei mir Spuren hinterlassen. Gelegentliche, Muskelkater ähnliche, Krämpfe, die durch die Cruciatus-Flüche hervorgerufen wurden, oder die Narbe, in Form einer Todeszone, die mit Antonin Dolohow, als Zeichen meines sicheren Ablebens, in die Haut geritzt hat. Auch von Alpträume, oder, zumindest Anfangs, heute zum Glück nicht mehr, Panikattacken, wurde ich nicht verschont. Doch ich habe Freunde, die mir durch diese dunkle Zeit geholfen haben und immer noch helfen, die immer hinter mir stehen, selbst wenn Die Welt unterzugehen droht. Ich werde von einer Hand, die mir beruhigend die Schulter tätschelt, aus meinen Gedanken gerissen.

„Wie geht es ihm?"

Ein trauriges, müdes Lächeln ziert die Lippen der Hexe, ehe sie ihren Blick ziellos durch den mittlerweile leeren, dunklen Gang schweifen lässt. Betrübt senke ich die Lider und schüttle den Kopf.

„Er hat es nicht verdient, so zu leiden."

Ich bemühe mich dem verwunderten Blick der Heilerin auszuweichen, der langsam einen bittenden Ausdruck annimmt.

„Darf ich dich um etwas bitten?"

„Sicher."

„Schau nach ihm. Ich muss zurück in den Krankenflügel, aber ich will ihn im seinem Zustand nicht alleine lassen."

Bevor ich fragen kann, warum sie das ausgerechnet mich fragt, fährt die Ältere fort.

„Du bist eine der wenigen, die über diese Anfälle Bescheid weiß und ich bin mir sicher, dass du seine derzeitige Situation nicht ausnutzen wirst."

Fragend runzle ich die Stirn, was der Hexe ein mildes Lächeln entlockt.

„Das Penderus-Kraut nimmt einem für einen Zeitraum von acht Stunden jegliche Schmerzen, bewirkt jedoch auch, dass man sich in einen rauschartigen Zustand versetzt, in dem die Stimmung extrem schnell umschlagen kann. Ich... Es gibt Fälle, in denen die Leute, in einem Anfall von Trauer, Suizid begangen haben."

Keuchend schlage ich mir die Hände vor den Mund und starre die Medi-Hexe ungläubig an. Was, wenn er versucht sich das Leben zu nehmen? Was, wenn ich ihn nicht aufhalten kann? Entschieden dränge ich diese Gedanken beiseite und richte mich auf.

„Gut. Ich übernehme das. Gibt es irgendetwas, das ich beachtet muss? Etwas, das man nicht zu sich nehmen darf, solange man under dem Einfluss dieses Krautes steht?"

Leicht lächelnd, schüttelt die Heilerin den Kopf.

„Nein. Er sollte wenn möglich keinen Alkohol trinken, aber ich denke nicht, dass du vorhattest eine Party zu feiern. Ach, sobald er schläft, kannst du ihn alleine lassen. Das Kraut wird ihn schlafen lassen, bis die Wirkung nachlässt."

Lächelnd nicke ich, woraufhin die Heilerin sich, nach einem letzten, prüfenden Blick in Richtung der Türe, umdreht und die verlassenen Korridore hinuntereilt, auf dem Weg zurück zur Krankenstation.

Ich atme noch ein paar mal tief durch, ehe ich mich zu der Türe drehe. Du kannst das. Man, vor allem er, verlässt sich auf dich.

Leise schließe ich die Tür hinter mir und schaue mich vorsichtig im Raum um. Dunkle Holzdielen knarren unter meinen Füßen, während ich ein paar zögerliche Schritte in Richtung der grauen Steinwand mache, die über und über von Bücherregalen gesäumt ist. Kein Wunder, dass dieser mann so intelligent ist, wenn er nur die Hälfte dieser Bücher gelesen hat, könnte man ihn, ohne zu lügen, als Genie beschreiben.

ℒℯ𝓈𝓈ℴ𝓃 ℴ𝒻 ℒ𝒾𝒻ℯ 𝑔𝑒𝑟𝑚𝑎𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt