𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉ℯ𝓇 𝓈ℯ𝓋ℯ𝓃𝓉ℯℯ𝓃

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❤︎𝓜𝓸𝓶𝓮𝓷𝓽𝓮, 𝓭𝓲𝓮 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓼𝓹𝓻𝓪𝓬𝓱𝓵𝓸𝓼 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓾𝓷𝓭 𝓭𝓮𝓲𝓷 𝓗𝓮𝓻𝔃 𝓫𝓮𝓻𝓾𝓮𝓱𝓻𝓮𝓷, 𝓼𝓲𝓷𝓭 𝓜𝓸𝓶𝓮𝓷𝓽𝓮, 𝓭𝓲𝓮 𝓭𝓾 𝓷𝓲𝓮𝓶𝓪𝓵𝓼 𝓿𝓮𝓻𝓰𝓮𝓼𝓼𝓮𝓷 𝔀𝓲𝓻𝓼𝓽❤︎



Ich versuche mich so gute es geht in der Dunkelheit der Ecke zu verstecken. Gerade steht mir nicht der Sinn nach tanzen, auch nicht nach höflichem, oberflächlichem Getue. All diese eingebildeten Reinblüter, oder Hexen und Tauberer hohen Ranges, die sich anlässlich des Balles, hier im Saal von Malfoy Manor, versammelt haben, zerren an meinen Nerven. Die dichte, schwere Luft, gedrängt von den verschiedensten Parfümdüften, legt sich wie eine Zwangsjacke um meine Lungen. Ich muss hier raus. Keine Sekunde länger halte ich es unter diesen prunkvoll schimmernden Kronleuchtern aus. Langsam, darauf bedacht, nicht auf meinen zentimeterhohen Schuhen umzuknicken, dränge ich mich durch die plappernden Massen, hinaus ins Freie. Ich stehe auf der schemenhaft beleuchteten Veranda des imposanten Anwesens und sauge die kühle, leichte Nachtluft gierig ein.

„Wie ich sehe, bin ich nicht alleine mit dem Bestreben, die tanzenden Massen hinter mir zu lassen."

Grinsend drehe ich mich zur Seite, dort wo ich die stetige, konstant starke Aura des Zauberers vernehme.

„Siehe da. Dieses Mal sind Sie nicht zusammengezuckt."

„Sie haben es auch nicht darauf angelegt, mich zu erschrecken, ansonsten hätten Sie ihrer Aura unterdrückt, Professor."

„Normalerweise reicht ein Blick und man ist eingeschüchtert, der erschrocken."

Meinen Blick wieder gegen den Sternenhimmel gerichtet, schüttle ich den Kopf.

„Ich habe Sie nie gefürchtet. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe Sie bewundert, tue es immer noch, aber Angst hatte ich nie."

„Warum?"

„Warum sollte ich? Ich habe keinen Grund dafür gesehen und tue es jetzt auch nicht."

„Sie sind seltsam."

Ich kann das Kichern nicht unterdrücken. Zwischenmenschlich ist mein Professor wirklich eine Null, so begabt er auch im Tränkebrauen ist.

„Danke, schätze ich?"

„Sie sind tatsächlich komisch. Jeder andere härte Mine Worte als Beleidigung gesehen und Sie bedanken mich."

„Immerhin ist seltsam eine Verbesserung zu Nervtötendes Balg. Oder sollte es eine Beleidigung sein?"

Die schwarzen Augen bohren sich in meine. Einige Sekunden starren wir uns lediglich an. Nichts zählt mehr, außer diese unendlichen, schwarzen, wunderschönen Iren, die so viele Geheimnisse verbergen.

„Sehen Sie es, wie Sie es wollen."

Die sanften Töne Dees Kaiserwalzers wehren zu uns herüber, was mich leise Seufzen lässt. Ich liebe die Musik.

„Tanzen Sie mit mir, Professor?"

Der Blick den ich zugeworfen bekomme schwangt irgendwo zwischen Entsetzen und Verwirrung. Auffordernd halt ich dem Zauberer meine Hand entgegen. Als er sich niederer gefangen hat, wandert die schwarze Braue in Richtung Haaransatz.

„Sind Sie sicher, dass Sie in dem Kleid überhaupt tanzen können?"

Lachend nicke ich und mache wenn Christ auf den Mann zu. Ich halte gespannt den Atmen an, als sich schlanke Finger um meine Hand legen und mich ein Stück näher zu dem Mann ziehen, der eigentlich mein Professor ist. Doch gleichzeitig ist er so viel mehr. Er ist der Mann, dem ich mein Herz gegeben habe. Mein Herz rast vor Nervosität und freudiger Erregung. Noch nie war ich ihm so nah, zumindest nicht bewusst. Die Umarmung, nach meinem Zusammenbruch kann man nicht wirklich zählen, da ich nicht zurechnungsfähig war. Meine Wahrnehmung war stumpf. Aber jetzt spüre ich die Präsent seines Körpers an meinem mit jedem meiner Sinne. Ich sehe den nachtschwarzen, samten Umhang, rieche den betörenden Duft von Kräutern und Pergament, der so einzigartig ist, dass er sich in mein Gedächtnis gebrannt hat. Ich spüre die warme Hand, die meine hält und den Oberkörper, der sich dicht vor meinem bewegt. Es kommt mir fast so vor, als würde ich ihn schmecken können. Genießerisch schließe ich die Augen, als der Zauberer die ersten Schritte macht. Ich erlaube es mir, mich seiner Führung fällig hinzugeben und einfach zu folgen. Ich denke nicht nach, was ich tue, tanzen ist ein Automatismus, den ich seit Kindestagen verinnerlicht habe. Ich fühle, erlebe und genieße. Als ich Meine Augen wieder öffne, blicke ich in ein Paar schwarzer, die mich unentwegt anstarren. Seltsamerweise fühle ich mich weder entblößt, noch unangenehm, stattdessen sendet dieser intensive Blick Schauer über meinen Rücken und treibt eine Gänsehaut auf meine Arme. Seine Lippen sind nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt und obwohl ich nichts lieber wollte, als unsere Lippen zu vereinen, weiß ich, dass es nicht richtig ist. Das er noch nicht bereit ist. Das ich ihn überfordern würde. Überrumpeln. Zu groß ist die Gefahr, ihn von mir zu stoßen. Stattdessen lege ich meine Stirn gegen sein Schlüsselbein und atme den vertrauten Duft ein, der mich sofort, wie ein schützender Kokon umgibt. Ich merke, wie sich der Körper des Professors versteift, die Bewegung jedoch nicht unterbricht, genauso wenig, wie ich meinen Kopf wegnehme. Ich verharre ich dieser Position und stelle zufrieden fest, dass sich der Mann langsam entspannt. Ich weiß nicht, wie lange wir getanzt haben, bis de letzen Töne des Werkes verklingen, doch irgendwann endet alles, wie ich mit einem leisen Seufzen feststellen muss. Auch die schönsten Momente haben ein Ende, so schmerzlich das auch ist. Langsam hebe ich den Kopf wieder und treffe direkt auf ein Paar Augen, in denen ein Sturm aus Emotionen stürmt. Verwirrung. Unsicherheit. Auch eine gewisse Verletzlichkeit. Mich weigernd Abstand zwischen uns zu bringen, drehe ich ich lediglich um und lehne mich gegen die Brust. Keiner sagt ein Wort. Lediglich das nervöse, aufgeregte und ängstliche Pochen meines Herzens rauscht in meinen Ohren. Wird er mich wegschieben? Mich anschreien? Auslachen? Nichts davon geschieht. Es werden keine Worte gesprochen, dennoch sagt eine Stille manchmal mehr, als man mit Worten ausdrücken könnte. Ein leichtes Zittern geht durch meinen Körper.

ℒℯ𝓈𝓈ℴ𝓃 ℴ𝒻 ℒ𝒾𝒻ℯ 𝑔𝑒𝑟𝑚𝑎𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt