𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽𝓮𝓮𝓷

751 37 1
                                    

❤︎𝓘𝓷 𝓭𝓮𝓻 𝓦𝓾𝓽 𝓿𝓮𝓻𝓵𝓲𝓮𝓻𝓽 𝓭𝓮𝓻 𝓜𝓮𝓷𝓼𝓬𝓱 𝓼𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓘𝓷𝓽𝓮𝓵𝓵𝓲𝓰𝓮𝓷𝔃❤︎


Die Ferien verliefen ansonsten ereignislos und so kam es, dass wir am letzten Ferientag zurück in die Schule flohen und noch einen angenehmen Tag im Raum der Wünsche verbringen. So kam es, dass ich heute, am Montag, bereit für die erste Stunde vor dem Klassenzimmer für Zaubertränke stehe und ungeduldig warte, bis wir hereingelassen werden. Entnervt schiebe ich mir eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, was Pansy ein leises Lachen entlockt.

„Warum hast du keinen Zopf?"

Schulterzuckend durchsuche ich die Taschen meines Umhangs nach einem Haargummi, werde jedoch nicht fündig. Stattdessen reicht mir die schwarzhaarige Slytherin einen, welchen ich dankbar annehme. Mit einem Wink meiner Hand sind meine Haare zu einem strengen Zopf gebunden. Pünktlich zum Beginn der ersten Stunde schlägt die Türe gegen die Wand und gibt den Weg in das Klassenzimmer frei. Grinsend lasse ich mich auf meinen Platz fallen und packe meine Pergamentrolle und das Buch aus und lege es ordentlich auf den Tisch. Meine neue Feder Platzire ich sorgfältig obendrauf. An der Tafel steht ein Rezept geschrieben, das ich so nicht kenne. Da wir auch nicht alle Zutaten zur Verfügung haben, gehe ich davon aus, dass wir theoretisch und anhand der Zutaten bestimmen müssen, welche Art Tank, und gegebenenfalls auch welcher genau, das ist. Das dürfte eigentlich nicht so schwer sein. Natürlich weiß ich, dass man die Aufgabe nicht unterschätzen darf, weil man dieses Mal weder die Farbe, noch die Konstanz oder Geruch zur Hilfe nehmen kann, doch ich denke es ist machbar.

„Bestimmen Sie den Trank anhand der aufgezählten Zutaten. Sie haben eine halbe Stunde. Anfangen."

Die ganze Zeit über habe ich konzentriert an meiner Aufgabe gearbeitet und bin auch zu einem zufrieden stellenden Ergebnis gekommen. Da das Ascherkraut in Kombination mit den Leta-Steinen eine stark einschläfernde Wirkung hat, tippe ich auf einen starken Schlaftrunk, der aber höchstgrasig abhängig macht, wenn man ihn häufig nimmt, da das Ascherkraut schon in geringen Mengen in die Abhängigkeit führt. Grausam das Zeug. Außerdem fast nicht legal zu beschaffen, weil es in vielen Schwarzmagischen Tränken verwendet wird. Als die Arbeitszeit beendet ist, hebe ich die Hand, ebenso wie Hermine, um das Ergebnis zu verkünden.

„Nehmen Sie die Hand runter, Sinclair, und belästigen Sie mich nicht it ihrem Bedürfnis alles zu wissen und immer eine Antwort parat zu haben. Sie scheinen auch nie zu begreifen, wann Sie anderen mit ihrem unerträglichem, besserwisserischem Gehabe auf die Nerven gehen. Wem wollen Sie etwas beweisen? Wie verzweifelt muss man sein, um derart auffallen zu wollen? Was versuchen Sie zu kompensieren? Wollen Sie von Ihrer Unfähigkeit ablenken? Von Ihrer bemitleidenswert mickrigen Selbstachtung?"

Augenblicklich ziehe ich meine Hand zurück, fast als hätte ich mich verbrannt. Stumm starre ich meinen Lehrer an. Noch nie, nicht mal in den Jahren zuvor, hat er mich so abgekanzelt und gedemütigt. Einige ziehen scharf die Luft ein, andere wiederum verstummen. Im Klassenzimmer ist es totenstill. Alle Augen sind auf mich gerichtete. Jeder starrt mich an, wartet darauf, dass ich etwas sage, mache, irgendwie reagiere. Doch mein Kopf ist wie leergefegt. Einige Sekunden regt sich nichts. Keiner wagt es auch nur zu atmen. Der Professor starrt mich mit einer Gehässigkeit an, die ich noch nie zuvor gesehen habe, an, bevor er sich abwendet und sich hinter seinen Schreibtisch fallen lässt, als wäre nichts gesehen.


„Was zum-?"

Wie durch Watte nehme ich die empörten Laute meines besten Freundes wahr. Angestrengt gehe ich meine Gedanken durch und suche nach dem Grund für seine unfaire Behandlung, doch mir will nichts einfallen. Da wir die erste klasse des ersten Schultages sind, kann es auch nicht sein, dass er einfach verärgert ist. Es muss also an mir liegen. Teilnahmslos starre ich den Rest der Stunde auf den Tisch und wage es nicht den Blick zu heben. Auf keinen Fall will ich dem Professor die Tränen, die in meinen Augen schimmern zeigen und ihm bestätigen, dass mich die harschen, demütigenden Worte getroffen haben. Als es zum Stundenende klingelt packe ich meine Sachen zusammen und erhebe mich. Meine Bewegungen sich fahrig, unkonzentriert und langsam. So kommt es, dass ich, ungewollt, die letzet bin, die sich noch im Klassenzimmer befindet. Draco wartet an der Türe auf mich und starrt seinen Onkel mit mörderischen Blick an, die dieser aber gekonnt ignoriert. Seufzend schultere ich meine Tasche und schüttle den Kopf, um mich mental auf das nächste Fach zu konzentrieren.

ℒℯ𝓈𝓈ℴ𝓃 ℴ𝒻 ℒ𝒾𝒻ℯ 𝑔𝑒𝑟𝑚𝑎𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt