❤︎𝑶𝒇𝒕 𝒅𝒆𝒏𝒌𝒔𝒕 𝒅𝒖, 𝒘𝒆𝒏𝒏 𝒅𝒖 𝑨𝒃𝒍𝒆𝒉𝒏𝒖𝒏𝒈 𝒅𝒖𝒓𝒄𝒉 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒆𝒓𝒇𝒂𝒆𝒉𝒓𝒔𝒕, 𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒅𝒖 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒈𝒖𝒕 𝒈𝒆𝒏𝒖𝒈 𝒃𝒊𝒔𝒕. 𝑫𝒐𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒆 𝑾𝒂𝒉𝒓𝒉𝒆𝒊𝒕 𝒊𝒔𝒕, 𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒅𝒊𝒆𝒔𝒆 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒃𝒆𝒓𝒆𝒊𝒕 𝒔𝒊𝒏𝒅, 𝒇𝒖𝒆𝒓 𝒂𝒍𝒍 𝒅𝒂𝒔, 𝒘𝒂𝒔 𝒅𝒖 𝒛𝒖 𝒈𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒉𝒂𝒔𝒕❤︎
Sachte drücke ich die Türe zur Seite und betrete das, wie immer, spärlich beleuchtete Wohnzimmer des Tränkemeisters. Ich beobachte Severus schlanke Gestalt, die hinter dem Schreibtisch sitz und den Kopf in die Hände gestützt hat. Etwas an dieser Erscheinung beunruhigt mich. Normalerweise schaut er kurz auf, wenn ich den Raum betrete, wie, um sich zu vergewissern, dass ich auch ich und niemand anderes bin. Oftmals musste ich deshalb schmunzeln, denn wer, außer mir, würde freiwillig Severus' private Räumlichkeiten betreten. Erst, als ich mich langsam dem Mahagoni-Tisch nähere, hebt Severus seine Augen. Träge und erschöpft blicken mir die sonst so harten Iren entgegen. Was anfangs nur ein ungutes Gefühl war, schlägt in Besorgnis um. Mein Blick fällt auf seinen Hals. Dort, wo Nagini ihn gebissen hat, schimmert mir eine rote, Narbe entgegen. Meine Augen weiten sich, als ich an die Situation denke, in der die Narbe das letzte Mal so gefährlich hervorgestochen hat. Meine Tasche fällt achtlos zu Boden, als ich den Tisch umrunde. Noch immer hat Severus kein Wort gesagt, sondern mich stumm beobachtet. Vorsichtig lege ich Severus eine Hand auf die Schulter, um ihm zu signalisieren, dass ich für ihn da bin. Dass er nicht alleine ist. Ich bemühe mich, mir meine Angst vor einem weiteren Zusammenbruch seinerseits nicht anmerken zu lassen.
„Geh... bitte. Du weißt, was das bedeutet. Ich will nicht-"
„Ich werde dich jetzt nicht alleine lassen. Egal was passiert."
Ich merke, wie sich der Körper unter mir versteift. Träge, so als würde es ihm Scherzen bereiten, was es wahrscheinlich auch tut, dreht Severus sich zu mir um. Ein warnendes, drohendes Glitzern in den Augen. Früher währe ich wahrscheinlich zusammengezuckt, doch heute nicht. Nicht, wenn ich diese leise Verzweiflung, die fast unsichtbare Angst erkenne, die Severus vor mir zu verbergen versucht. Auch, wenn er es niemals zugeben würde, weiß ich, dass er die Schmerzen fürchtet. Sie treiben ihn immer näher an den Abgrund, von dem er, ihn einmal überschritten, nicht mehr zurückkehren wird. Ich habe seinen Zusammenbruch erst einmal erlebt, aber in all den Wochen in denen ich beinahe meine gesamte Freizeit bei ihm verbracht habe, habe ich das kurze Aufflackern von Panik in seinen Augen gesehen, wenn er seine Hand auf dem Hals gepresst hat, um den Schmerzen zu entkommen. Ich habe es bemerkt und, obwohl es mir jedes Mal das Herz zerrissen hat, ihn so leiden zu sehen, nie etwas gesagt.
„Ich werde nicht gehen. Nicht jetzt."
Niemals.
Auch wenn seine Augen scheinen, als würde er mir mit nur einem Blick das Leben nehmen wollen, weiß ich, dass er insgeheim erleichtert ist, die Schmerzen nicht alleine ertragen zu müssen.
„Was kann ich tun? Soll ich Madame Pomfrey Bescheid geben? Soll ich den Trank holen?"
„Trank. Labor."
Hastig mache ich einen Schritt zur Seite, als sich Severus erhebt und mehr zum Sofa stolpert, als läuft. Seine Hände zittern. Wie damals. Und wieder fühle ich mich so hilflos, als ich zusehen muss, wie die Schmerzen den Mann in die Knie zwingen. Das schmerzverzerrte Keuchen hallt unnatürlich laut durch den Raum und lässt mein Herz zerbersten. Mein Verstand schreit danach den Trank zu suchen, aber meine Beine geben nicht nach. Ich stehe dort und starre auf den Mann vor mir, der mir so wichtig geworden ist, wie wenige Leute vor ihm, und kann mich nicht bewegen. Erst das leise Wimmern reißt mich aus meiner Starre. Ohne einen weiteren Blick auf den gekrümmten Körper zu werfen, haste ich in das Labor, reiße die Türe zu dem Raum auf, in dem er all seine fertigen Tränke aufbewahrt, und überfliege die Regale verzweifelt nach der Perlmutt farbenen Flüssigkeit. Ich finde Tränken in allen erdenklichen Farben und Konsistenzen, aber nicht den, den ich suche. Die Phiole gefüllt mit der perlenfarbenen, glänzenden Essenz steht nicht im Regal. Mittlerweile rinnen mir die Tränen der Verzweiflung die Wangen herab und verschleiern meine Sicht. Panisch hechte ich aus dem Vorratsraum und zurück ins Labor, wo mein Blick auf einen Kessel fällt, in dem die Perlmutt farbene Flüssigkeit köchelt. Erleichtert greife ich nach einer gläsernen Phiole und fülle sie. Meine klammen, leicht zitternden Hände, machen es nicht einfacher, aber schließlich schaffe ich es doch dieFlüssigkeit abzufüllen. Ohne dem Kessel weitere Beobachtung zu schenken eile ich zurück ins Wohnzimmer, wo Severus, noch immer von den Schmerzen zu Boden gedrückt, sitzt. Vorsichtig knie ich mich neben ihm nieder und drücke ihm die Phiole in die Hand. ALs er das Gesicht hebt, treffen seine schwarzen Augen auf meine. Verzweiflung und Hilflosigkeit glitzern mir entgegen. Stumm flehen sie mich an. Severus' Hände zittern noch schlimmer, als meine. Behutsam schließe ich meine Finger um die verkrampften Finger, die die Phiole umklammern, als enthalte sie ein Lebenselixier, und helfe Severus den Trank zu schlucken. Beinahe sofort, nachdem die Flüssigkeit den Körper des Zauberers infiltriert hat, beginnen die Muskelkrämpfe sich zu lösen und seine Atmung wird leichter. Auch, wenn es keine zweite Schlange wie Nagini gab, habe ich mittlerweile eine grobe Ahnung, was ihr Gift verursacht. Das Toxin der Schlange lässt alle Muskeln des Körpers krampfen, weshalb auch die Atmung verschlechtert, denn die Luftröhre wird durch die Krämpfe der Muskeln verengt und verhindert so eine adäquate Belüftung der Lunge. Außerdem verursacht sie, dass sich das Herz verkrampft, weshalb so ein Anfall, in einer schlimmen Form, durchaus tödlich sein kann. Besorgt richte ich meine Augen wieder auf den Mann neben mir. Severus hat die Augen geschlossen und lehnt, sichtlich erschöpft, gegen der Sofalehne. Die Phiole liegt achtlos auf den Boden, die mittlerweile wieder entkrampfte Hand liegt wenige Zentimeter schlaff daneben. Würde ich nicht das minimale, aber stetige, Heben und Senken des Brustkorbes sehen können, würde ich glauben, Severus sei tot. Die Erkenntnis, dass ich ihn heute Abend, wie schon so oft zuvor, hätte verlieren können, trifft mich, wie eine Schlag. Noch nie war mir die Möglichkeit des Verlustes klarer, als in diesem Augenblick. Ist es die Angst, oder die Erleichterung, dass er lebt, weiß ich nicht, aber ich schmeiße mich weinend in Severus' Arme. Ich klammere mich an ihn, als wäre er meine Rettungsleine, in der Angst, er würde verschwinden, sobald ich ihn loslasse.
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ℒℯ𝓈𝓈ℴ𝓃 ℴ𝒻 ℒ𝒾𝒻ℯ 𝑔𝑒𝑟𝑚𝑎𝑛
Fanfiction"Machen Sie sich wieder Sorgen, Miss Sinclair?" [...] "Ja. Und damit scheine ich, so ziemlich, die Einzige zu sein." ------------------------------ 𝐵𝑒𝑖 𝑚𝑎𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑤𝑒𝑖ß 𝑚𝑎𝑛 𝑎𝑚 𝐴𝑛𝑓𝑎𝑛𝑔 𝑛𝑜𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡, 𝑤𝑖𝑒 𝑡�...