Magnetic Dreams

24 - Die Definition von Glück

Prompt by leomagkekse
Könntest du dich mal an einen Oneshot wagen wo Christina beim LD training die Zeit vergisst und sich nicht meldet, Luca aber schön alles vorbereitet und gekocht hat zu Hause, dann gibt's einen kleinen Konflikt der sich dann aber am nächsten Tag löst oder so.. Oder Luca sich doch ein bisschen vernachlässigt fühlt/eifersüchtig ist.. Oder einfach was zur momentanen Situation wär toll😊 (Ich weiß, der Prompt ist schon wieder viel zu lange her, aber ich bin leider erst jetzt dazu gekommen, tut mir leid. Ich hoffe du magst es trotzdem noch 🙈🥺)

Luca

Liebe geht durch den Magen, wenn man einem alten Sprichwort glaubt und gegen Essen hab ich bekanntlichermaßen nie etwas einzuwenden. Da das für Christina genauso gilt, habe ich für heute Abend etwas genauso Liebevolles wie Leckeres vorbereitet und mich entschieden, ihr ein romantisches Abendessen zu kochen: Ein russisches Gericht mit kleinen Fleischstückchen und Gemüse, dessen Namen ich nicht einmal buchstabieren, geschweige denn aussprechen kann, und von dem ich weiß, dass es ihr liebstes ist. Von den Töpfen auf dem Herd steigt bereits der Dampf in die Luft und verbreitet den wunderbare Geruch von  frischen Gewürzen in der ganzen Wohnung, während ich Blütenblätter und Kerzen auf dem Küchentisch verteile, die den Raum sofort in ein angenehm warmes Licht tauchen. Konzentriert zünde ich die letzte Kerze an, bevor ich das Feuerzeug wieder weglege und vor dem Tisch stehen bleibe. Zufrieden betrachte ich mein Werk und ein verliebtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Christina wird es lieben. Heute Mittag bin ich extra in die Stadt gefahren, um bei dem kleinen Blumenladen an der Ecke weiße Rosen zu kaufen, weil Christina die am liebsten hat, und habe den ganzen Nachmittag damit verbracht, alle Zutaten für ein perfektes, romantisches Dinner zu besorgen. Durch das Let's Dance Training ist sie kaum noch zuhause und obwohl wir uns jeden Abend sehen, fehlt sie mir unheimlich. Apropos...Mein Blick fällt auf die Uhr und für einen Moment verharre ich verwirrt. Dreiviertel Acht. Für gewöhnlich ist das Training um Sieben zu Ende und Christina meldet sich eigentlich immer sofort, wenn sie die Tanzschule verlässt. Nachdenklich schiebe ich die Soße vom Ofen, damit sie nicht anbrennt, und greife nach meinem Handy, aber bis auf eine Nachricht von Cyril und Ransom, der mir irgendeine ellenlange Sprachnachricht über meinen neuen Song geschickt hat, habe ich keine neuen Benachrichtigungen. Keine verpassten Anrufe, keine WhatsApp, nichts. Ohne zu Zögern wähle ich ihre Nummer, einmal, zweimal, aber es geht niemand dran. Innerlich zwinge ich mich zur Ruhe, denn auch wenn Christina für gewöhnlich ein sehr zuverlässiger Mensch ist, vertraue ich ihr, schließlich waren wir heute extra verabredet, um mal wieder ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. Seufzend sehe ich nochmal auf die Uhr. Sie ist erst eine halbe Stunde zu spät, also vielleicht steckt sie noch im Stau fest und hat schlichtweg vergessen, sich zu melden. Schließlich beschließe ich das Essen so lange warm zu halten, bis sie hier ist. Lange kann es ja nicht mehr dauern. 

Christina

"Slow, Quick, Slow, Slow, Quick!" Meine Stimme hallt durch den leeren Tanzsaal, während Jan vor dem Spiegel sein möglichstes tut, meine Anweisungen anständig umzusetzen. Diese Woche sollen wir einen Slowfox tanzen, den Tanz, der bereits zwei Paare vor uns ins Aus geschossen hat und auch bei Jan sieht es nicht wirklich besser aus. Seine Haltung ist miserabel, er ist ständig aus dem Takt und wenn ihm die Choreo grade nicht mehr passt, biegt er eben einfach in die andere Richtung ab. Klar, mir ist durchaus bewusst, dass er hier Tag für Tag Unglaubliches leistet, aber das macht die Jurybewertung nun mal auch nicht besser. "Heb deine Arme an! Und konzentrier dich auf die Choreo, du musst nach der Drehung nach links, nicht nach rechts! Du..." Ein lautes Geräusch unterbricht meine Kritik und ich werfe stirnrunzelnd einen Blick auf mein Handy, das gerade summend über einen der Tische am Rand der Fläche rutscht. LUCA, steht da in großen Buchstaben. Zögernd werfe ich einen Blick zu Jan, dann wieder auf den Bildschirm. Wieder zu Jan. Er ist noch wirklich mies, aber er macht Fortschritte. Wenn wir jetzt aufhören, ist morgen wieder alles weg. "Ist alles in Ordnung?", unterbricht Jans fürsorgliche Stimme auch prompt meine Gedanken und reißt mich so zurück in die Realität. Er hat den Durchlauf beendet und kommt nun durch den Saal auf mich zu, knallrot im Gesicht aber dennoch mit einem väterlichen Lächeln auf den Lippen. Er nickt mit dem Kopf in Richtung meines Handys. "Ist das Luca?" Er wirft einen Blick auf den Bildschirm, dann sieht er mich wieder an. "Wenn du gehen musst, ist das in Ordnung. Ich übe auch noch ein bisschen alleine weiter." Das ist die Sache mit Jan. Egal worum es geht, er versucht immer es mir Recht zu machen und kümmert sich um mich wie ein Vater. Und genau das ist der Grund, wieso ich ihn einfach nicht hängen lassen kann. Am liebsten würde ich nur noch nach Hause zu Luca, aber Jan gibt sich solche Mühe, dass ich es einfach nicht schaffe, jetzt zu fahren. "Nein, nein, schon okay. Du hast den Dreh fast raus, den Durchgang machen wir jetzt noch." Mit einem letzten Blick auf den leuchtenden Bildschirm schüttle ich den Kopf und wende mich wieder dem Tanzen zu. Luca wird das schon verstehen, sage ich mir selbst. Ich ruf ihn einfach zurück, wenn wir mit dem Durchgang fertig sind.