Magnetic Dreams

9 - Halloween (Part 1)

Prompt by me
I'm back! Zumindest für ein dreiteiliges Halloween-Special 🎃 (Teil 2 & 3 kommen morgen)
Andrzej und Vica veranstalten eine Couple-Halloween-Party und Christina muss endlich über ihren Schatten springen, wenn sie nicht alleine dort auftauchen will. (Der Oneshot spielt nach Lets Dance, Luca und Christina sind hier noch nicht zusammen)

Christina

Seufzend schaue ich auf den Block hinunter, der vor mir auf dem Tisch liegt und dessen immer noch leere Seiten mich zu verhöhnen scheinen. Mir gegenüber hat Vica den Kopf in die Hände gestützt, während sie Andrzej zusieht, der einen Katalog mit Kostümen durchblättert, in der Hoffnung eine Idee für die diesjährige Halloweenparty zu finden, die die beiden traditionsmäßig in ihrer Tanzschule veranstalten. "Ich habs!", reißt mich Vicas Stimme plötzlich so heftig aus meinen Gedanken, dass ich vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen wäre. Auch Andrzej sieht seine Frau mit aufgerissenen Augen an, aber das scheint an der komplett vorbeizugehen, dafür ist sie viel zu begeistert. Aufgeregt rutscht sie auf ihrem Stuhl herum, ehe sie uns mit leuchtenden Augen ihre Idee mitteilt. "Wir machen eine Couple-Party! Jeder muss mit einem Partner kommen, sonst darf man nicht rein." Sofort schüttle ich heftig den Kopf. "Ne vielen Dank Vica, wirklich nicht", reagiere ich sofort und schüttle heftig den Kopf. Vica verzieht schmollend das Gesicht. "Wieso denn nicht?"
"Weil unser Bambi keinen Partner hat, den sie mitbringen könnte", zieht Andrzej mich auf und streckt mir die Zunge raus. "Gar nicht wahr!", protestiere ich sofort, meine roten Wangen kosten mich dabei aber wohl einiges an Glaubwürdigkeit. Tatsächlich ist das nicht gelogen, ich wüsste genau, wen ich mitbringen würde. Nur leider bin ich ein verfluchter Angsthase und so schweige ich, während Andrzej mich wissend angrinst. "Also ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein gewisser Schweizer dich sehr gerne begleiten würde..." Jetzt grinst auch Vica. "Oh, ja stimmt! Schreib doch Luca mal und frag ihn, ob er kommen kann!"

Tja und das ist der Grund, wieso ich jetzt wie ein pubertärer Teenager auf meiner Couch sitze und seit gefühlt drei Stunden regungslos auf meinen Handybildschirm starre. Seit dem Ende von Let's Dance vor zwei Wochen habe ich Luca nicht mehr gesehen oder seine Stimme gehört, der einzige Kontakt bestand hin und wieder über unsere Instagram Stories, wenn man das überhaupt als solchen bezeichnen kann. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt dass ich mit der Profi-Challenge mindestens genauso eingespannt war wie Luca mit der Arbeit an seiner neuen Musik. Trotzdem hat mich das Gefühl, Luca zu vermissen in den letzten Wochen in jeder Minute des Tages begleitet und wenn ich ehrlich bin, macht mir das eine scheiß Angst. Seit der sehr unschönen Trennung von Evgeny habe ich mir keine solchen Gefühle mehr erlaubt und dass Luca scheinbar genau diese Mauer so einfach eingerissen hat, verunsichert mich ungemein. So sehr, dass ich jetzt verzweifelt auf den blinkenden Cursor auf meinem Bildschirm blicke, der mich regelrecht auslacht. Noch nie ist es mir so schwer gefallen, eine Nachricht zu schreiben, das könnt ihr mir glauben. Ein paar Minuten lang geht das Schauspiel noch so weiter, bis ich letztendlich resigniert aufgebe. Seufzend werfe ich mein Handy zur Seite und stehe auf, um verzweifelt durchs Wohnzimmer zu tigern. Wieso verdammt noch eins ist das denn so schwer? Zwar kann ich nicht auf viele erfolgreiche Beziehungen zurückblicken aber dafür habe ich ein abgeschlossenes Psychologie-Studium vorzuweisen. Da könnte man doch meinen, ich hätte zumindest mit einer einfachen WhatsApp-Nachricht keine Schwierigkeiten. Tja, von wegen. Auf einmal überkommt mich eine unglaubliche Frustration und in einem Anflug von Mut greife ich wieder nach meinem Handy, entsperre den Bildschirm und tippe das Erstbeste, das mir in den Sinn kommt, in das kleine Textfeld.

Ich
"Hey Luca, Andrzej würde dich gerne zu seiner Halloween Party einladen. Hast du Lust?"

Ich verziehe das Gesicht und lösche die Nachricht schleunigst wieder. Klar, fall am besten gleich mit der Tür ins Haus, Christina. Perfekte Taktik. Das klingt ja gerade so als wäre ich Andrzejs Kindermädchen und müsste für ihn seine Freunde einladen, weil er sich nicht selbst traut. Auch wenn Ersteres manchmal nicht ganz so weit hergeholt ist...Aber nein, so wird das nichts. Seufzend kehre ich also wieder zur Ausgangssituation zurück und versuche zum wiederholten Mal eine anständige Nachricht zu formulieren, die nicht nach einer verliebten Sechsjährigen oder ihrem Babysitter klingt. Letztendlich dauert es noch weitere 15 Minuten bis ich endlich einigermaßen zufrieden bin.