9 - Halloween (Part 3)

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Prompt by me
Und der letzte Teil des diesjährigen Halloween-Specials! 🎃 Nichts besonderes, aber ich fand die Reihe braucht einen kleinen Abschluss, wenn es schon um Andrzejs und Vicas Halloweenparty geht 😜

Christina

Schneller als wir schauen können ist es schon Nachmittag und ich stehe in meinem Schlafzimmer vor dem Spiegel und rücke die letzten Details meines Halloween-Outfits zurecht, während Luca sich schon vor zwei Stunden nebenan ins Bad verdrückt hat und sonst was macht. Konzentriert verleihe ich meinem Lidstrich den letzten Schliff und betrachte mich dann zufrieden im Spiegel. Ja, ich denke so kann ich mich definitiv sehen lassen. Luca und ich haben uns letztendlich tatsächlich für ein Partner-Outfit entschieden aber da keiner von uns zwei richtige Kostüme hat, mussten wir uns kurzfristig etwas ausdenken. Ich trage jetzt einen engen, knielangen Rock, dazu ein langärmliges Oberteil und meinen schwarzen Lieblingshut. In meinem Gesicht und auf dem Pullover habe ich großzügig Kunstblut und Dreck in Form von dunklem Lidschatten verteilt. Außerdem klafft auf meiner Stirn eine große Einschusswunde, die allerdings zur Hälfte von meinen frisch gelockten Haaren verdeckt wird, schließlich will ich die Kinder in der Tanzschule ja nicht zu sehr verschrecken. Was ich vorher gesagt habe, habe ich nämlich durchaus ernst gemeint. Andrzej liebt seine kleinen Schützlinge über alles und er würde mich ohne zu zögern in die Abstellkammer sperren, wenn auch nur eins der Kiddies einen Schreck bekommen würde. "Hey Christina, kannst du mir mal helfen?", ertönt auf einmal Lucas Stimme aus dem Nebenraum. Im nächsten Moment schiebt er sich auch schon durch die Schlafzimmertür, die Augen fest auf den Haufen Make-Up-Stifte in seinen Händen gerichtet. "Keine Ahnung wie du dieses Teufelszeug auf deine Augen kriegst, ohne dabei blind zu werden aber ich kriege das einfach nicht hin, die..." Er verstummt mitten im Satz, als sein Blick auf mich fällt und er bleibt ruckartig stehen. "Wow. Du siehst...du siehst einfach umwerfend aus." Mit großen Augen sieht er mich an und ich tue es ihm gleich. Was er kann, kann ich schließlich schon lange. Meine Augen wandern über seinen Körper und verweilen an dem bisschen Haut, das unter seinem Outfit hervorblitzt. Als ich Luca wieder ansehe, liegt ein Lächeln auf meinem Gesicht und ich beiße mir leicht auf die Unterlippe. "Du siehst auch nicht übel aus." Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Er trägt ein mit Kunstblut bespritztes weißes Hemd, das nur zur Hälfte zugeknöpft ist, dazu eine schwarze Hose und ein paar Hosenträger, die ihm besser stehen als sie sollten. Kurzum: Er sieht mal wieder verboten gut aus. Das Einzige, das das Bild ein wenig zerstört ist das komplett verschmierte Make-Up in seinem Gesicht, das mich augenblicklich zum Lachen bringt. "Was hast du denn gemacht!?", gluckse ich, während ich meinen eigenen Eyeliner zuschraube und einen Schritt auf ihn zu mache. Scheinbar hat er versucht sich selbst eine Schusswunde auf die Stirn zu schminken und ist dabei kläglich gescheitert. Mit dem halbfertigen Augen-Make-Up und dem verwischten Kunstblut überall sieht er eher aus als wäre er als Möchtegern-Batman in einen Slash-Film gestolpert. "Ich hab versucht das so toll hinzukriegen wie du aber erst hab ich mir mit dem blöden Masdada-Ding halb das Auge ausgestochen, dann ist mir eine von diesen Tuben runtergefallen und das Kunstblut ist auch irgendwie flüssiger als ich dachte", jammert Luca und funkelt die Gegenstände in seiner Hand böse an. "Mascara", korrigiere ich ihn lachend während ich ihm die Stifte und Tuben aus der Hand nehme. "Auch wenn ich keine Ahnung hab, was du mit Wimperntusche wolltest aber gut. Ich glaub es ist eh sicherer, wenn ich den Make-Up-Teil übernehme." Mit gerunzelter Stirn sieht Luca erst die Tube in meiner Hand an, dann mich. "Das Zeug ist für die Wimpern? Ich dachte man macht damit so extra Effekte in die Wunden." Jetzt lache ich richtig. "Okay, du solltest echt nicht mehr in die Nähe von meinen Schminksachen kommen", grinse ich kopfschüttelnd, ehe ich Luca zu meinem Bett scheuche und ihn entschlossen an den Schultern nach unten drücke. "Hinsetzen und ruhig halten", befehle ich ihm, was Luca tatsächlich brav tut. Scheinbar hat ihn die Erfahrung mit meinem Make-Up ganz schön traumatisiert, so ruhig wie er sitzen bleibt aber mir solls recht sein. Bevor er es sich aber womöglich wieder anders überlegt, greife ich schnell nach den Abschminktüchern auf meinem Nachttisch und mache mich daran, das Desaster zu beseitigen. 

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