14 - Adorable Jealousy

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Prompt by me
Luca ist überhaupt nicht begeistert als Christina sich mit einem alten Bekannten besser versteht als ihm lieb ist. (Luna sind hier schon zusammen, spielt nach Let's Dance)

Christina

"Schatz? Bist du soweit? Andrzej und Vica müssten jeden Moment hier sein!", klingt Lucas Stimme von der anderen Seite der Badezimmertür zu mir durch, während er leicht dagegen klopft. "Eine Sekunde!", rufe ich zurück, während ich mit möglichst ruhiger Hand meinem Make-Up den finalen Schliff verpasse. Luca und ich sind momentan dabei uns für einen lange überfälligen Freunde-Abend mit Andrzej und Vica fertigzumachen, mit denen wir heute verabredet sind. Und da wir nun mal drei Tänzer in der Truppe sind, ist die Wahl für heute auf einen unserer Kölner Lieblingsclubs gefallen. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel kontrolliere ich nochmal mein Partyoutfit, bevor ich schließlich aus dem Bad ins Wohnzimmer trete, wo Luca bereits fertig angezogen auf der Couch sitzt und irgendetwas in sein Handy tippt. Kaum hört er das leise Knarren der Badtür hebt er den Kopf und seine Augen werden groß, seine Finger auf halbem Weg über der Tastatur erstarrt. "Wow...du...verdammt!", stammelt er baff, während sein Blick quälend langsam über mich gleitet und mir damit ein amüsiertes Lächeln entlockt. "Ich nehm das jetzt mal als Kompliment", entgegne ich schmunzelnd und überbrücke die die letzten Meter zwischen uns um schließlich vor ihm zum Stehen zu kommen. Es dauert keine zwei Sekunden, bis Luca auf den Beinen ist und seine Arme um meinen Körper schlingt, um mich bestimmt zu sich zu ziehen. "Wie hab ich dich eigentlich verdient?", murmelt er immer noch fassungslos gegen meine Lippen, was mir ein schüchternes Lächeln entlockt. Auch wenn ich normalerweise über eine gesunde Portion Selbstbewusstsein verfüge, hab ich mich immer noch nicht ganz an Lucas unfassbar süße Art gewohnt und ich brauche erstmal ein paar Sekunden, bis ich antworten kann. "Du hast alles Gute dieser Welt verdient, Luca", flüstere ich zurück, während ich ihm zärtlich seine verwuschelten Locken aus dem Gesicht streiche und dann meine Lippen für einen kurzen Kuss auf seine lege. Luca brummt zufrieden in den Kuss hinein, was mich glücklich lächeln lässt und als wir uns wieder voneinander lösen, schlinge ich schnell meine Arme um seinen Hals. "Und eigentlich bin ich hier diejenige, die sich glücklich schätzen kann", füge ich so leise hinzu, dass es kaum zu verstehen ist, aber Luca hört es trotzdem. "Nein, nein, nein", schüttelt er hektisch den Kopf und sieht mich aus großen Augen an, aber bevor er noch ein Wort sagen kann, hab ich meine Lippen auch schon wieder auf seine gelegt und unterbinde so jeden weiteren Satz. "Doch", murmle ich schließlich trotzdem und grinse leicht, als Luca sich von mir löst und das Gesicht verzieht. Bevor er aber noch etwas sagen kann, wird er von der Klingel und im selben Moment von einem lauten "Bambiiii, lasst uns rein!" unterbrochen, das gedämpft durch die geschlossene Haustür zu uns herein dringt. Stöhnend lässt Luca seinen Kopf nach vorne gegen meine Schulter sinken und nuschelt gegen meine Haut: "Können wir nicht doch einfach hierbleiben?", was mir erstmal ein leises Lachen entlockt. "Schatz, da stehen Andrzej und Vica vor der Tür", antworte ich amüsiert, während meine Finger immer noch durch seine Haare streichen. "Mir egal", ist Lucas schlichte Antwort, aber zu seinem - und auch meinem - großen Verdruss hämmert Andrzej einfach weiter gegen die Tür, weshalb ich mich jetzt doch von Luca löse, bevor mein lieber bester Freund mir noch die Tür eintritt. "Tut mir leid, aber ich fürchte da musst du jetzt durch", zucke ich die Schultern und drücke Luca noch einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor ich unsere Finger miteinander verschränke und ihn hinter mir her zur Haustür ziehe. 

Das "Excelsior" liegt etwas abseits der Innenstadt und ist einer unserer Lieblingsclubs hier in Köln. Ich liebe den aufgedrehten, funky Vibe, der hier herrscht und die Musik ist einfach nur perfekt zum Tanzen. Den Gedanken haben aber scheinbar auch eine Menge anderer Leute, denn der Club ist rappelvoll und automatisch umfasse ich Lucas Hand fester. Wenn es nämlich etwas gibt, dass man unbedingt vermeiden sollte, dann ist es als kleiner Mensch in einer wilden Partymeute verloren zu gehen. Zum Glück hat Andrzej uns schnell einen Tisch organisiert und wir brauchen uns nicht lange zwischen schwitzenden Körpern hindurch quetschen, bis wir die freie Ecke erreicht haben. Während Andrzej und Vica sich bereits auf der Bank niedergelassen haben, drücke ich Lucas Hand, woraufhin er sich ein Stück zu mir dreht und mich erwartungsvoll ansieht. "Ich geh uns mal was zu trinken besorgen!", rufe ich ihm über die laute Musik hinweg zu und nicke lächelnd in Richtung Bar, was nicht nur Luca zum Nicken bringt. Der allerdings drückt mir noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor er meine Hand loslässt und ich kopfschüttelnd und mit einem breiten Grinsen die Bar ansteuere. Es sind nur ein paar Schritte bis dahin und trotzdem schafft es irgendeine tollpatschige Person mich auf der kurzen Strecke so dermaßen heftig anzurempeln, dass ich erschrocken aufquietsche. Der Stoß bringt mich auf meinen High Heels gefährlich ins Schwanken und ich versuche panisch und mit den Armen rudernd mein Gleichgewicht wiederzufinden. Kurz bevor ich den Kampf verlieren und unsanft mit dem Boden Bekanntschaft machen kann, schlingt sich ein Arm um meine Hüfte und bewahrt mich damit vor einem äußerst unangenehmen Abgang. Endlich finde ich mein Gleichgewicht wieder und wirble herum, bereit dem Übeltäter erstmal ordentlich die Meinung zu geigen, doch mein Geschimpfe bleibt mir im Hals stecken, als mein Blick auf das Gesicht meines Gegenübers fällt. "Oh mein Gott, Scotty, was machst du denn hier?!", schnappe ich mit großen Augen nach Luft, bevor ich ihn begeistert in eine feste Umarmung ziehe, die er sofort erwidert. "Wie lange ist es her? Zwei Jahre, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?" Immer noch überrascht lasse ich meinen Blick über meinen ehemaligen Freund aus Turniertagen gleiten, der sich kaum verändert hat. Obwohl wir eigentlich Konkurrenten gewesen sind, haben wir uns schon immer super verstanden und Scott ist die letzten ganzen Jahre über fast so etwas wie ein großer Bruder für mich geworden. Seit ich meine aktive Karriere allerdings beendet habe, ist der Kontakt alltagsbedingt immer weniger geworden, weswegen ich mich jetzt umso mehr darüber freue, ihn endlich mal wieder zu sehen. "Das waren zwei verdammt lange Jahre ohne dich", grinst jetzt auch Scott und drückt mich nochmal kurz an sich, bevor er mich mit einem Lächeln mustert. "Du siehst fantastisch aus! Oh und Glückwunsch zu deinem absolut verdienten dritten Platz dieses Jahr, Luca und du waren genial!" Bei der Erwähnung von Lucas Namen breitet sich sofort wieder ein glückliches Strahlen auf meinem Gesicht aus und ich nicke eifrig. "Danke dir! Luca ist tatsächlich auch hier, zusammen mit zwei Freunden von mir. Komm, ich stell euch einander vor!" Gesagt, getan. Die Hand mit Scotts verschränkt, ziehe ich ihn am Rand der Tanzfläche entlang zu unserem Tisch, wo ich erstmal mit gerunzelter Stirn begrüßt werde. "Bambilein, wo sind denn unsere Drinks?" Erst jetzt fällt Andrzejs Blick auf Scott und dann auf unsere Hände, was diesmal auch Luca nicht entgeht. Ich glaube sogar ein merkwürdiges Blitzen in seinen Augen zu sehen, doch der Moment ist so schnell vorbei, dass ich mir einrede, dass es nur eine Halluzination ist. "Schaut mal wen ich getroffen habe!", deute ich strahlend auf mein Anhängsel, ohne Andrzejs Frage zu beantworten. "Das ist Scott. Wir haben lange Zeit gegeneinander Turniere getanzt und haben uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen." Übermütig wende ich mich anschließend meinen Freunden zu und deute nacheinander auf die Anderen. "Scotty, das ist Vica. Luca und Andrzej kennst du ja bestimmt eh aus dem Fernsehen." 
"Hey, schön euch mal persönlich kennenzulernen!", winkt er freundlich in die Runde und lächelt dankend, als ich auf der Bank ein Stück zur Seite rutsche, damit er sich setzen kann. Vica begrüßt meinen alten Freund mit einem interessierten "Hallo", während Luca die Geste eher zurückhaltend erwidert. "Das heißt du kennst unser kleines Christinchen seit sie ein Teenager ist?", fragt Andrzej natürlich sofort grinsend und lehnt sich neugierig über den Tisch nach vorne, was mich nur die Augen verdrehen lässt. "Jap, seit sie ein kleines Mädchen ist. Aber glaub mir, sie war eher ein Teufelchen als ein Christinchen. Da könnte ich euch ein paar seeehr lustige Geschichten erzählen", grinst er frech und ich verziehe empört das Gesicht, während ich ihn so böse wie möglich anfunkle. "Moment", kommt mein bester Freund mir in dem Moment zuvor und sieht mit großen Augen ungläubig zwischen Scott und mir hin und her. "Unser Bambilein soll mal ein ganz böses Mädchen gewesen sein? Das glaub ich nicht."
"Doch, doch, sie...-autsch!" Bevor er noch ein weiteres Wort über meine Jugend verlieren kann, verpasse ich ihm einen kräftigen Schlag, der ihn erstmal zum verstummen bringt. Zwar war ich immer super ehrgeizig und hab fast durchgehend gearbeitet aber trotzdem haben wir mal die ein oder andere Aktion abgezogen, die ich nicht unbedingt in die Welt tragen will. Und wenn Andrzej davon was mitkriegt, könnte ich mich auch gleich mit einem Megaphon auf den Domplatz stellen. Dementsprechend drohend funkle ich Scott jetzt an, der sich immer noch etwas eingeschnappt den Arm reibt. "Ich warne dich, ich kenne immer noch die Geschichte von deiner betrunkenen Quietscheenten-Wette, also wäre ich an deiner Stelle ganz leise."
"Ist ja schon gut, du Giftzwerg. Was in der Tanzschule passiert, bleibt in der Tanzschule, nicht wahr Beanie?", gibt er schließlich grinsend nach und mein Herz flattert ein bisschen bei der Erwähnung meines alten Spitznamens. Ein nostalgisches Gefühl durchströmt mich als ich Scott so ansehe. In einer kurzen Phase, als ich 13 war, war er mein Schwarm gewesen, mein ultimativer Traumtyp. Er wäre fast mein Freund geworden, fast mein erster Kuss, fast mein neuer Tanzpartner. Fast, fast, fast. Zumindest in meinen Gedanken, denn so gut wir uns nachher auch verstanden haben, so unerreichbar war er auch immer für mich. "Was zum Teufel bedeutet Beanie?" Lucas Gemurmel unterbricht meinen Gedankengang ruckartig, aber bevor ich etwas dazu sagen kann, kommt Scott mir zuvor und schmunzelt. "Als wir uns kennengelernt haben, hatte Christina eine unfassbare Vorliebe für bunte Mützen, die sie am liebsten nicht mal im Training abgesetzt hätte", erzählt er grinsend und bei der Erinnerung lache jetzt auch ich leise. "Ich hatte wirklich Unmengen davon, in allen möglichen Farben. Ich sah aus wie ein kleiner Gnom, aber damals fand ich's cool." 
"Du sahst auch sehr süß damit aus", zwinkert er mir zu und kassiert damit gleich den nächsten Schlag. "Hey, wofür war das denn jetzt?", empört er sich, während er fassungslos die Stelle ansieht, an der ich ihn getroffen habe. "Ich bin immer noch süß." Hilfesuchend wende ich mich an meinen Freund und sehe ihn schmollend an. "Luca, sag ihm, dass ich immer noch süß bin." Eigentlich hatte ich mir eine von seinen natürlich charmanten Antworten erhofft, nur leider reagiert Luca nicht einmal ansatzweise auf meine Bitte. Stattdessen sitzt er uns stumm gegenüber und starrt stirnrunzelnd auf seine Hände, die abwesend Muster auf den Tisch malen. Erst als Andrzej ihm mehr oder weniger unauffällig den Ellbogen in die Seite stößt, schießt sein Kopf nach oben und er blickt etwas überrumpelt in die Runde. "Ja...ähm, ja natürlich", stimmt er schließlich zu, ohne überhaupt zu wissen worum es geht und diesmal bin ich diejenige, die verwirrt die Stirn runzelt. Bevor ich mir aber zu viele Gedanken über seine Reaktion machen kann, steht Scott auf und grinst mich von oben herab an. "Also davon, dass du jetzt auch noch süß bist, lass ich mich gern überzeugen, aber kannst du auch noch tanzen?" 
"Ey, aber hallo. Jetzt wirst du aber ganz schön frech", gebe ich trotzig von mir und funkle ihn herausfordernd an, was natürlich auch an Scott nicht vorbeigeht. "Na wenn das so ist...Was hältst du davon, wenn wir alte Traditionen wieder aufleben lassen und einen kleinen Tanz wagen?" Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. "Aber sicher doch, für einen so gutaussehenden Kerl wie dich lass ich sogar meine Sachen unbeaufsichtigt bei Andrzej", scherze ich und ergreife lachend Scotts ausgestreckte Hand, der mich auch gleich auf die Tanzfläche zieht. Für einen kurzen Moment zögere ich und werfe nochmal einen schnellen Blick zurück, doch dann erklingen die ersten Töne eines Songs von Jason Derulo und meine Vorbehalte verfliegen. Scott jubelt und zieht mich an der Hüfte näher zu sich und schon bald bewegen wir uns gemeinsam zur Musik. Der Song ist gut, mit einem tiefen Bass und schnellen Beats, Scott weiß wie man sich bewegt und schön langsam werde ich immer mutiger. Ich genieße das Gefühl mich wieder richtig zu bewegen und drücke mich automatisch näher an Scott, dessen Lachen an meinem Rücken vibriert, während er sofort auf meine Bewegungen anspringt. Wir tanzen keinen bestimmten Tanz, nur ein bisschen Freestyle, aber dennoch dauert es nicht lange, bis sich eine kleine Menschentraube um uns herum gebildet hat. Die Leute feuern uns an, während wir tanzen, jubeln und pfeifen bei jeder anzüglichen Bewegung. Es ist der Wahnsinn. Ich bin so in meiner eigenen Welt gefangen, dass ich die Bewegung in meinem Augenwinkel gar nicht richtig wahrnehme. Doch dann geht alles ganz schnell und ich werde unsanft aus meiner heilen Tanzwelt gerissen. Auf einmal spüre ich jemanden hinter mir und im nächsten Augenblick werde ich ruckartig aus Scotts Armen gezogen. Überrumpelt von dem plötzlichen Überfall, taumle ich nach hinten und werde im nächsten Moment gegen eine feste Brust gedrückt. Eigentlich sollte ich Panik bekommen, mich wehren oder so, aber ich tue nichts davon. Ich kann nicht sagen wieso, aber ich brauche nicht einmal hinzusehen um zu wissen, dass es Luca ist. Ich fühle es einfach, auch wenn so eine Reaktion überhaupt nicht zu ihm passt. Seine großen Hände legen sich besitzergreifend auf meine Hüften und drehen mich ein Stück in seinen Armen herum. Weg von Scott und dafür so nah zu ihm, dass unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt sind. Mein Atem stockt, als er mich mit einer Intensität ansieht, auf die ich nicht vorbereitet bin. Lucas Ausstrahlung ist mit einem Mal so dominant, wie ich es mir beim Tango von ihm gewünscht hätte und jagt mir eine fast beängstigende Gänsehaut über den Rücken. "Christina, was...", setzt Scott verdattert an, bevor er Luca bemerkt und den Mund wieder zuklappt. In seinem Blick flackert etwas Dunkles auf, eine Emotion, die ich so noch nie bei ihm gesehen habe. "Ich denke ich tanze jetzt mit ihr." Scheinbar hat Scott entweder eine gute Menschenkenntnis oder schlichtweg einen gesunden Überlebenswillen, denn er hebt kapitulierend die Hände und blickt mich entschuldigend an. "Okay, alles klar. Ich denke ich hol mir dann mal was zu trinken. Wir sehen uns bestimmt später nochmal, Beanie." Ein letztes Lächeln, dann sehe ich zu wie er sich umdreht und in der Menge verschwindet. Obwohl die Veränderung in Lucas Verhalten mir irgendwie gefällt, kann ich nicht verhindern auch ein bisschen sauer zu werden. Das Tanzen mit Scott hat Spaß gemacht und dass Luca aus irgendeinem Grund jetzt eine 1-a-Adaption eines Höhlenmenschen liefert, die mich davon abhält, nervt mich gewaltig. Mit dementsprechend gemischten Gefühlen drehe ich mich ganz zu ihm herum und obwohl seine Kiefer immer noch mahlen, erkennt man deutlich, dass er sich langsam wieder entspannt. "Was sollte das eben?", fahre ich ihn an, meine Stimme eine Mischung aus Verwirrung und Unmut. Mit einem missmutigen Ausdruck auf dem Gesicht sieht Luca auf mich herunter. „Keine Ahnung, sags du mir. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr viel Lust dir dabei zuzusehen, wie du mit einem Anderen tanzt." Für einen Moment herrscht Schweigen zwischen uns und obwohl um uns herum immer noch Leute tanzen und die Musik durch den Club dröhnt, fühlt es sich auf einmal so an, als wären wir nur noch zu Zweit in unser eigenen kleinen Welt. Es dauert ein paar Sekunden, bis die Bedeutung seiner Worte zu mir durchdringt, doch auf einmal geht mir ein Licht auf und ich lache ungläubig auf. „Moment. Bist du etwa eifersüchtig? Auf Scott?" 
"Was denkst du denn? Da kommt ein wildfremder Kerl, von dem du mir nie etwas erzählt hast und tanzt mit dir, als würde er dich gleich ausziehen wollen! Was denkst du denn, wie ich mich dabei fühle?" Er wirft die Hände in die Luft, so heftig, dass er mir dabei beinahe einen Stoß verpasst hätte. So gereizt hab ich Luca noch nie gesehen aber jetzt wo ich weiß, wieso er so reagiert, kann ich nur fassungslos den Kopf schütteln. "Luca..." Auf meinem Gesicht breitet sich ein zaghaftes Grinsen aus und für den Moment weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. "Scott und ich haben nur getanzt, mehr ist da nicht. Ich kann ihn dir gerne nochmal persönlich vorstellen, wenn du möchtest und seinen Mann gleich mit, die beiden sind nämlich wirklich süß zusammen." Kaum haben die Worte meinen Mund verlassen, scheint Luca sein Fehler plötzlich bewusst zu werden und sofort wandelt sich sein böses Gesicht. "In der Pubertät war ich für eine kurze Zeit bis über beide Ohren in ihn verschossen, allerdings hat sich das schnell wieder gelegt als ich seine Freundin sein wollte aber er mehr Interesse an meinem Tanzpartner hatte als an mir", erzähle ich weiter und mit jedem Wort, das meinen Mund verlässt, scheint Luca kleinlauter zu werden. Auf einmal sieht er wieder aus wie ein betröppelter Welpe, als er verlegen den Kopf senkt und obwohl es so dunkel ist, kann ich deutlich den rötlichen Schimmer auf seinen Wangen erkennen. "Ich wusste nicht...ich dachte..." Seufzend bricht er ab und fährt sich sichtlich überfordert mit der Hand durch seine verwuschelten Locken. "Oh Mann, ich hab mich ganz schön zum Affen gemacht, oder?" Ein leises Kichern rutscht über meine Lippen und geht in der lauten Musik unter und ich schüttle nochmal den Kopf. "Schon gut, jetzt weißt du ja, dass du dir keine Sorgen machen brauchst. Scott ist weit außerhalb meiner Liga und mal ganz davon abgesehen hab ich eh nur Interesse an einem ganz bestimmten Schweizer", zwinkere ich ihm zu und streiche kurz mit der Hand über den Arm. Dann ein Schulterzucken. "Außerdem ist es irgendwie süß, wenn du eifersüchtig bist", grinse ich beiläufig, was Luca hoffnungsvoll den Kopf heben lässt. "Findest du?" Ein Schulterzucken meinerseits. "Schon ein bisschen. Aber glaub bloß nicht, dass du das öfter mit mir abziehen kannst." Drohend halte ich ihm meinen erhobenen Zeigefinger unter die Nase und Luca hebt hastig zwei Finger wie zu einem Schwur. "Versprochen. Keine Eifersuchtsanfälle mehr."
"Gut." Mit einem weiteren Grinsen greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn ein Stück weiter in die Mitte der Tanzfläche. "So, und jetzt tanz gefälligst mit mir. Schließlich hast du ja meinen eigentlichen Tanzpartner verscheucht."
"Hey, sollte ich nicht sowieso dein eigentlicher Tanzpartner sein?", empört er sich gespielt beleidigt und ich zucke frech die Schultern. "Auf einer anderen Tanzfläche ja." Ganz leicht streiche ich mit meinem Fingernagel über die Haut, die unter seinem halbzugeknöpften Hemd hervorschaut und entlocke Luca damit ein dunkles Brummen. Das verwandelt sich schnell in ein enttäuschtes Grummeln, als ich meine Hand wieder zurückziehe und ihn frech angrinse. "Aber hier musst du mir erstmal beweisen, dass du noch irgendwas von dem behalten hast, das ich dir beigebracht hab."  Zwei Leute drängeln sich an uns vorbei und Luca greift schnell nach meiner Hüfte, um mich zu stützen. Mit einem Mal stehen wir wieder so nah beieinander, dass ich die Wärme förmlich spüren kann, die von seinem Körper ausgeht. "Dann zeig ich dir mal, dass ich der perfekte Tanzpartner für dich bin." Sein Blick gleitet über mein Gesicht und in dem Moment klingt es wie ein ganz anderes Versprechen, als er sich noch ein Stück zu mir beugt und seine Lippen sich für den Bruchteil einer Sekunde auf meine legen. 

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