11 - Von Erdnussbutter-Karotten und Baby-Tritten

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Prompt by me
Christina ist genervt. Oder doch nicht? (Wow, meine Kapitel Namen werden immer besser...nicht 😂 Ich denke, dass Luna hier schon zusammen sind könnt ihr euch denken 🙈 )

Christina

Ich bin genervt. Genervt von dem Bauch, der mir nach 6 Monaten immer und immer mehr im Weg umgeht. Genervt von dem miesen Wetter draußen, von meinen schmerzenden Beinen und genervt von Luca. Normalerweise bin ich nie genervt von Luca, aber heute kann ich sein Gewusel überhaupt nicht gebrauchen. Mittlerweile bin ich in der Phase angekommen, in der ich am liebsten nur noch essen und schlafen würde. Wie so ein kleines Faultier. Oh ja, essen und schlafen klingt nach einer wundervollen Idee. Aber leider habe ich mal wieder Hunger und da Luca immer viel zu sehr auf meine Ernährung achtet, muss ich wohl selbst aufstehen. Ächzend hieve ich mich also von der Couch und schleppe mich in die Küche. Dabei beobachte ich grummelnd meine Fußspitzen, die ich gerade noch so erkennen kann. Mit jedem Monat der vergeht wächst das kleine Wesen in meinem Bauch und schön langsam fühle ich mich mehr wie ein wandelndes Walross und immer weniger wie eine Tänzerin. Meine Miene hellt sich allerdings sofort wieder auf, als ich die Küche betrete und mein Blick auf das halbleere Glas Erdnussbutter fällt, das vom Frühstück immer noch dort auf der Arbeitsplatte steht. Mit einem Grinsen schnappe ich mir den Aufstrich, nehme mir im Vorbeigehen noch zwei Karotten aus dem Obstkorb und steuere dann wieder meinen Stammplatz auf der Couch an. "Schatz, magst du nicht mal was anderes essen als Erdnussbutter?", fragt Luca vorsichtig, der sich gerade mit seiner Gitarre aufs Sofa setzt, und beäugt skeptisch das Glas in meiner Hand. "Nö." Ungerührt schraube ich den Deckel ab, tauche die Karotte so weit es geht in die Erdnussbutter und beiße dann zufrieden seufzend davon ab. Dieses Zeug ist einfach eine Erfindung des Himmels. "Aber du weißt doch, was die Hebamme gesagt hat. Du sollst nicht so viel davon essen, vor allem wenn du Heißhunger bekommst", merkt er leise an, aber ich verdrehte nur die Augen, ehe ich das nächste Stück Erdnussbutter-Karotte herunterschlucke. Bevor ich aber etwas dazu sagen kann, spüre ich auf einmal einen stechenden Schmerz in meiner Seite und ich zucke heftig zusammen, als der kleine Fuß meine Niere erwischt. Mit einem Satz ist Luca bei mir, einen fast schon panischen Ausdruck auf dem Gesicht und nimmt mir hektisch das Essen aus der Hand. "Alles okay?", fragt er besorgt und lässt erschrocken seinen Blick über mich wandern. "Sollen wir die Ärztin anrufen?" Trotz der gerade abklingenden Schmerzen lege ich Luca beruhigend eine Hand auf den Arm. "Alles gut, wirklich. Die Kleine hat sich nur gerade gedreht." Ich nicke mit einem leicht gequälten Lächeln in Richtung meines Bauches und Lucas Augen werden groß, wie jedes Mal wenn es um das Baby geht. "Darf ich?" Schüchtern sieht er auf meinen Bauch hinunter und ich kann nicht anders, als sanft zu lächeln, während mein Herz einen gerührten Satz macht. Es ist so süß, dass Luca immer noch jedes Mal fragt, obwohl er das eigentlich gar nicht müsste. Kaum nicke ich leicht, breitet sich auf Lucas Gesicht ein Strahlen aus und er rutscht auf der Couch ein Stück näher zu mir, bevor er ganz vorsichtig eine Hand auf meinen Bauch legt. Obwohl er nicht einmal mein Oberteil hochgeschoben hat, spüre ich die angenehme Wärme, die seine Hand ausstrahlt durch den Stoff meines Pullovers hindurch. Eine Weile lang geschieht nichts, außer dass wir beide gespannt auf meinen Bauch blicken, doch lange müssen wir nicht warten, bis der kleine Zwerg die Geduld verliert und sich wieder bewegt. In dem Moment, in dem Luca den kleinen Kick an seiner Hand spürt, beginnen seine Augen zu leuchten und bringt mein Herz damit beinahe zum Überlaufen vor Rührung. "Oh, oh, sie tritt wieder!", staunt er mit einer solchen Begeisterung, dass ich gar nicht anders kann als zu lächeln. Ein paar Minuten lang starre ich ihn einfach nur verliebt an, aber Luca ist viel zu konzentriert darauf über meinen Bauch zu streicheln und dem Baby liebevolle Worte zuzuflüstern, als dass er es bemerken würde. Irgendwann hören die Tritte auf und er hebt seelig lächelnd den Kopf. "Ich glaube sie schläft", flüstert er fast ein wenig ehrfürchtig und schon wieder frage ich mich, wie ich einen solchen Menschen in meinem Leben verdient habe. "Kuschelst du mit mir?", frage ich ihn aus einem Gefühl heraus und diesmal ist Luca derjenige, der mich verliebt anlächelt. "Komm her", entgegnet er simpel, während er die Arme ausbreitet und sofort rutsche ich zu ihm, um mich leise seufzend an seine Brust zu kuscheln. "Tut mir leid, dass ich manchmal so kratzbürstig bin. Das sind die blöden Hormone", murmle ich in den Stoff seines Pullis und ich spüre das Vibrieren in seine Brust als er leise lacht. "Ich weiß. Ich hab euch trotzdem lieb."
"Wir dich auch", murmle ich zurück und drücke mich fester in seine Arme, während er mir einen sanften Kuss auf die Stirn haucht und ein nich breiteres Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Okay, vielleicht bin ich doch nicht so genervt von Luca.

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