41 (Lesenacht Teil 2)

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Um 11 Uhr wartet Neele am schwarzen See auf Fred. Sie ist nervös. Immer wieder redet sie sich ein, dass Fred nicht kommt oder nicht mehr mit ihr was zu tun haben möchte. Die Zeit vergeht und Neele möchte nach Hause gehen. Doch plötzlich hört sie einen Knall und dreht sich um.

Vor ihr steht Fred. Neele atmet mehrmals tief ein und aus.

"Hallo Fred.", sagt sie schüchtern. "Erinnerst du dich noch an mich?"

Eine Weile sagt er nichts. Er kann nicht glauben, dass Neele vor ihm steht.

"Ich bin es, Neele. Und nein, dein Verstand spielt dir keine Streiche."

"W-wie kannst du am Leben sein. Ich dachte du wärst-"

"Tot? Ich wollte es so. Ich konnte dich nicht enttäuschen, es tut mir leid. Ich wurde gezwungen ein Todesser zu werden. Du weißt nicht, wie schwer diese zwei Jahre waren, Freddie. Aber ich habe jeden Tag an dich gedacht, und mir vorgestellt, dass du mich vergessen hast. Mir tut alles so leid. Und ich hab dir auch die Nachrichten geschickt, ich konnte einfach nicht mehr länger ohne dich sein. Außerdem habe ich euren Shop wieder repariert, falls es ok ist. Und deinen Brief habe ich auch bekommen. Fühlst du wirklich so?", erklärt Neele.

"Ja klar, aber das ändert nichts daran, dass du uns alle belogen hast. Und wer einmal ein Todesser ist, ist immer ein Todesser. Wie konntest du nur?", schreit Fred sie an. "Wir hätten dir helfen können.", darauf möchte er disapparieren, doch Neele hält ihm am Handgelenk fest.

"Okay, hass mich, aber frag Mrs Weasley oder George, wer dich gerettet hat. Frag nach einer Beschreibung der Person.", sagt Neele und Tränen fließen ihr Gesicht runter.

Einen Moment später ist er verschwunden, und Neele bricht zusammen. Fred hasst sie, aber Neele versteht es. Sie hat ihren Tod vorgetäuscht, nur um die anderen zu beschützen. Fred gerettet, aber er weiß davon nichts.


"Mom, George ich glaube ihr sollt mir etwas erklären.", sagt Fred aufgebracht.

"Setz dich erstmal. Was sollen wir dir sagen?", fragt Molly.

"Nein, ich setz mich nicht hin. Sagt mir sofort, wer mich gerettet hat.", widerspricht Fred seiner Mutter.

"Ich hatte mit einer Todesserin gekämpft, aber habe sie gehen lassen, weil sie sehr niedergeschlagen ausgesehen hat und ich konnte ihr nicht wehtun. Sie hatte einen so unschuldigen Blick drauf, den ich irgendwo schonmal gesehen habe.", beginnt Molly. "Und dann war da diese Explosion und du warst darunter. Das Mädchen hat das Gestein aufgehalten und auf den Todesser, der die Explosion ausgelöst hat, gelenkt. Er ist wahrscheinlich tot. Sie hat noch etwas gesagt, aber ich habe nichts verstanden."

"Und wie hat sie ausgesehen?"

"Ich glaube, sie hatte schulterlanges, hellbraunes Haar und blaue Augen. Sie trug eine Brille, aber die Gesichtszüge sahen aus, wie die von Neele. Ich dächte, sie hätte auch den Schmuck getragen, den du ihr geschenkt hast, aber ich kann mich nicht mehr so gut erinnern.", erklärt Molly.

Fred stürmt hoch in sein Zimmer und verschließt die Tür.

"Aber Neele hat doch grüne Augen und trägt keine Brille. Aber die Haare, waren die selben, wie vorhin.", murmelt er zu sich selbst.

Es klopft an der Tür. "Fred, lass mich rein. Ich muss dir etwas sagen.", ertönt Harrys von außen.

Fred steht auf und öffnet die Tür. "Was gibt's?"

"Ich wusste, dass Neele nicht tot ist. Ich habe sie vor der großen Halle mit Draco gesehen. Draco meinte, dass niemand anderes Neele so sehr liebt wie du. Und, dass Neele und Draco dort reingezwungen wurden und Neele ihren Tod vorgetäuscht hat, um uns alle zu beschützen. Sie hat quasi die ganze Zeit auf uns aufgepasst.", erklärt Harry.

"A-aber sie ist ein Todesser."

"Gewesen. Malfoy und sie wollten das nie und Neele ist sehr verzweifelt, weil sie jemand anderes sein musste und Angst hat, dass du sie hasst."

"Ich kann sie nicht hasse. Ich liebe sie, aber ich bin verwirrt."

"Ich habe sie auch gesehen, als Ron, Hermine und ich verschwunden sind. Sie hat Ron gefragt, wie es dir geht und wollte, dass alles vorbei geht. Bitte überlege deinen nächsten Schritt gut, ich mag Neele.", sagt Harry und verlässt den Raum.

Fred sitzt auf seinem Bett und denkt nach, wie er am besten als nächstes handelt.


Nach einer Weile ist Neele zurück bei dem Haus von Snape. Am Fenster sitzt eine Eule mit Brief im Schnabel. Neele entnimmt den Brief und öffnet ihn.

Neele,

hier ist Harry. Ich habe mit Fred gesprochen und ihn etwas zur Vernunft und zum Nachdenken gebracht. Er hasst dich nicht, er könnte dich nie hassen. Fred ist nur verwirrt. Aber ich hoffe, dass er seinen nächsten Schritt gut bedacht hat. Ich habe es satt ihn so zu sehen.

Ich hoffe, dass es dir gut geht.

Harry

Fred hasst mich nicht, denkt sie. Neele legt den Brief beiseite und geht ins Badezimmer. Im Spiegel sieht sie, dass ihre Augen rot und geschwollen sind, vom ganzen weinen. Mit einem kalten Tuch kühlt sie ihre Augen, damit sie schneller abschwellen.

Danach beschließt Neele, dass sie ihre Tante besucht. Neele appariert zu der Adresse, die Marie angegeben hat. Sie klingelt und wartet, bis jemand die Tür öffnet.

Die Tür öffnet sich und Marie steht an der Tür. "Oh Neele, ich hätte nicht gedacht, dass du herkommst. Komm rein. Mom, Dad, ihr wisst nicht wer da ist. Eure Enkelin, Neele", sagt Marie glücklich.

"Neele? Aber wir haben doch schon Ewigkeiten nichts mehr von ihr gehört. Wie hast du sie gefunden?", sagt eine andere Frauenstimme.

"Ich und Kylie haben sie auf dem Friedhof getroffen, sie wollte ihre Mutter besuchen."

Neele betritt den Raum, in welchen alle versammelt sind. Sie sieht Kylie am Tisch malen und zwei ältere Menschen, ihre Großeltern.

"Hallo.", sagt Neele schüchtern.

Ihre Großmutter steht auf und umarmt sie fest. "Unsre kleine Neele ist wieder da. Wo warst du die ganze Zeit?"

"Ich war auf einem Internat in Schottland. Aber da bin ich auch schon wieder zwei Jahre raus. Ich habe bei meinem Patenonkel gelebt, weil Mom gestorben ist. Dort ist es echt schön. Und ich war öfters bei einem Freund."

"Du hast einen Freund? Iihh.", sagt Kylie.

"Nein, ich habe keinen Freund, keine Sorge.", sagt Neele.

"Wie du hast keinen Freund? Wie kann so ein hübsches Mädchen noch keinen Freund haben?", kommt ihr Großvater zu Wort.

"Ich denke, dass der richtige noch nicht in meinem Leben ist.", sagt Neele und zuckt mit den Schultern. Aber tief in ihrem Innern weiß sie, dass nur Fred der richtige ist.

Neele bleibt noch ein paar Stunden und geht schließlich nach Hause. Dort nimmt sie sich ein Blatt Pergament, um Draco zu schreiben.

Wie gedacht, ist Fred ausgerastet. Du hattest leider nicht Recht. Tut mir leid. Aber ich hoffe, dass dein Date mit Astoria schön war.

Neele

Sie gibt den Brief ihrer Eule und diese fliegt in die Nacht.

Kann es wirklich Liebe sein? ( Fred Weasley ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt