56. Geständnis

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Eine Mathekonferenz, in der der Lehrer das Ergebnis der Aufgabe nicht weiß, die wir machen sollten, ist doch immer sie schönste Zeit, um ein neues Kapitel hochzuladen:) Ich mag das Kapitel nicht soooo sehr, aber naja. Die Widmung geht an alle, die diese Story momentan lesen! Danke euch!🥺❤

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Als Gwendolyn am nächsten Morgen in die große Halle zum frühstücken ging, wurde sie mal wieder von allen angestarrt. Es war noch viel schlimmer, als das mit ihr und Severus damals nur Gerüchte waren. Seelenruhig jedoch setzte Gwendolyn sich lächelnd neben Charlie und Alexx und nahm sich ein Toast. Severus war noch nicht da, also konnte sie im Moment sowieso noch nichts erklären.

Leise murmelnd widmeten sich nun auch die anderen Schüler wieder ihrem Frühstück, bis Severus Snape, wie immer mit wehendem Umhang, die Halle betrat. Es war nun mucksmäuschen still, keiner wagte etwas zu sagen und alle schauten zwischen Severus und Gwendolyn hin und her. Severus zog kaum merklich die Augenbrauen hoch und nur Gwendolyn wusste, dass es für sie bestimmt war. Ebenso unmerklich zuckte sie mit den Schultern und nickte leicht. Severus ging nach vorne und stellte sicht seitlich neben den Lehrertisch. Gwendolyn war aufgestanden und hatte sich neben ihn gestellt.

Er räusperte sich, doch das brauchte er gar nicht, denn es waren schon alle Augen auf sie gerichtet und keiner gab auch nur einen Mucks von sich. "Nun, es haben ein paar Gerüchte die Runde gemacht, dass Miss Roberts und ich uns näher stehen würden, als es zwischen Lehrer und Schüler so üblich ist. Um genau zu sein: sehr viel näher." Er hatte einen seiner strengen Lehrerblicke aufgesetzt und seine Augen wanderten durch die Halle. Die Schüler hatten den Atem angehalten. Stimmte das alles doch nicht? Hatten sie zu viel in die Sache hinein interpretiert? Gwendolyn atmete tief durch. "Ich- wir... nun ja... im... im Großen und Ganzen stimmt es."

Sprachlose Gesichter blickten ihnen entgegen. So, dass es niemand sah, nahm Gwendolyn Severus' Hand und zerquetschte sie beinahe. Immernoch hatte sich keiner geregt. Auch wenn viele darüber nachgedacht hatten, was wäre, wenn die Beiden wirklich ein Paar wären, so hatte jedoch keiner wirklich daran geglaubt, dass die Oberschlange etwas mit der "Tochter" der Löwenmama haben könnte. Plötzlich stand ein kleiner vorlauter Slytherin auf und rief: "Also ich find's super!" Murmelnd stimmten ihm die Anderen zu und fingen an zu applaudieren, bis auch der letzte Schüler mit eingestimmt war.

Gwendolyn atmete hörbar aus und lockerte ihren Griff um Severus' Hand. Als es wieder ruhiger geworden war, erhob Severus wieder das Wort:

"Ich möchte noch klar stellen, dass keines der Gerüchte, welche im Umlauf waren, wahr ist. Ich hatte in den letzen Tagen weder eine Affäre mit Professor Sinistra, noch habe ich mich mit Prostituierten rumgeschlagen. Und die ganzen anderen Gerüchte sind genauso ein Unsinn. Und jetzt können Sie sich wieder Ihrem Frühstück widmen."

Doch sie wurden weiter angestarrt, bis sich schließlich ein Gryffindor aus der zweiten Klasse erhob. "Können... können Sie sich nicht einmal küssen?", fragte er. "Nein!", kam es unisono von Severus und Gwendolyn zurück. Der Gryffindor bekam einen knallroten Kopf und setzte sich wieder.

"So, wenn das geklärt ist können wir ja jetzt alle weiter frühstücken", sagte Severus und begab sich zu seinem Platz. Auch Gwendolyn setzte sich wieder hin, während in der gesamten Halle die Neuigkeiten ausgiebig besprochen wurde. Das restliche Frühstück über traute sie sich nicht zum Lehrertisch hoch zu blicken.

Nach dem Frühstück ging sie wie gewohnt zum Unterricht. Auf dem Weg zu Verwandlung wurde sie plötzlich von einer Ravenclaw aus dem Jahrgang unter ihr angesprochen.

"Hey, ähm... ich glaube du kennst mich wahrscheinlich gar nicht, aber..." "Warte, du bist doch Sally Clarkson aus der Siebten, richtig?" "Ja genau. Äh... ich wollte nur sagen, dass ich es toll von dir finde, dich auf das mit Snape einzulassen und ich finde es sehr mutig, dass du das so offen vor der ganzen Schule erzählt hast!" Gwendolyn schaute sie verblüfft an. "Danke!" Sally nickte ihr noch kurz zu und eilte dann zum Unterricht.

Auf Gwendolyns Gesicht stahl sich ein Lächeln als sie realisierte, was da soeben passiert war. Gut gelaunt ging sie in den Unterricht.

Nach dem Abendessen jedoch, wurde ihre gute Laune vertrieben. Sie war auf dem Weg zu Severus in die Kerker und begegnete dabei einer Gruppe aus Slytherins und Hufflepuffs. "Na da ist ja die Schlampe", rief einer und die Anderen lachten.

'Nicht beachten, einfach nicht beachten', ermahnte sie sich und ging weiter, als hätte sie nichts gehört.

"Sie ist ja eigentlich zu bedauern, wenn sie sich mit Snape rumschlagen muss", machte ein Hufflepuff weiter. "Aber sie will es doch. Vielleicht liegt es daran, dass sie im Waisenhaus aufgewachsen ist. Da lernt man bestimmt nicht den Umgang mit normalen Menschen." Gwendolyn war kurz davor dem Typen an die Gurgel zu gehen, als sie das Ende des Korridors erreichte und um die Ecke ging, von wo aus sie die Gruppe nicht mehr sehen konnte.

Äusserlich schien sie ganz normal, doch innerlich tobte sie. Wie konnten die es wagen, ihn so zu beleidigen? So schnell sie konnte lief sie in Severus' Räume, wo dieser gerade unter der Dusche stand.

Leise schlich sie in sein Schlafzimmer, nahm sich eines seiner T-Shirts aus dem Kleiderschrank und schlüpfte unter die Decke seines Bettes. Als Severus zehn Minuten später, nur in ein Handtuch gewickelt, aus dem Bad kam und Gwendolyn in seinem Bett vorfand, war er nicht überrascht. Sie hatte gesagt, sie würde heute Abend vorbei kommen und so machte sie es manchmal in ihrer Art und Weise. Aber er hatte auch daraus gelernt, dass wenn sie plötzlich in seinem Bett lag, etwas nicht stimmte. Er zog sich seinen Schlafanzug an und legte sich zu ihr unter die Decke.

Wie er es erwartet hatte, kam sie sofort angekrochen und schmiegte sich an ihn. "Guten Abend", murmelte sie. "'n Abend. Kriege ich keinen Kuss?" Sie streckte sich zu ihm herauf und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. "Der war viel zu kurz", protestierte er. Erneut streckte sie sich zu ihm hoch und küsste ihn liebevoll. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten sagte Severus: "Und jetzt erzählst du mir was los ist." "Es ist nichts los", murmelte Gwendolyn. "Natürlich ist etwas. Was ist passiert? Hat jemand blöde Sprüche abgegeben?" 

Gwendolyn zögerte bevor sie nickte. "Aber du lässt dich von sowas doch sonst aauch nicht unterkriegen?! Was haben sie gesagt?" "Nun ja... also..., dass... dass ich eine... eine Schlampe bin." Severus lehnte sich zu ihr hinunter und küsste sie. "Lass sie reden", flüsterte er, "die haben doch alle keine Ahnung wie besonders du bist." Sie verschmolzen zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Nach einer Weile setzte Gwendolyn sich auf und zog Severus mit hoch. "Ich muss gehen", meinte sie. Severus lehnte seine Stirn an ihre und gab ihr einen verführerischen Kuss. "Es ist schon spät, Schatz", murmelte er. "Du solltest nicht mehr alleine durch die Gänge laufen. Aber die Nacht ist noch lang..." Sie stöhnte genießend in den Kuss hinein. Sie konnte ihm einfach nicht widerstehen. Spät in der Nacht schlief Gwendolyn schließlich in Severus' Armen ein.

Alles war gut. Oder doch nicht?...

Und plötzlich wurdest du zum besten Teil meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt