44. Minervas Geschichte

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Sorry, dass das Kapitel so spät kommt, aber ich hatte (bzw hab) so viel mit der Schule zu tun:((( Widmung geht an die Liebe magical_mystery20 - auch, wenn sie im Moment nicht aktiv ist, aber sie hat sich so ein Kapitel gewünscht, weil sie nicht wusste, dass ich genau so eins schon geschrieben habe und wenn sie wieder da ist, freut sie sich ja vielleicht.
Ansonsten hab ich nicht viel zu sagen, außer: viel Spaß mit dem Kapi^^

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Am nächsten Morgen, als Gwendolyn in Minervas Zimmer kam, saß diese aufrecht im Bett und betrachtete das Foto in dem Medaillon was Malcolm ihr geschenkt hatte. Gwendolyn merkte wie viele Erinnerungen es in Minerva wach rüttelte, die sie anscheinend sehr bewegten. Flink kletterte Gwendolyn zu ihr unter die Decke und betrachtete ebenfalls das Foto. Auf dem Bild konnte man eine junge Minerva sehen, von etwa 14 oder 15 Jahren. Sie stand in der Mitte, zwischen ihren Brüdern, die beide beschützend ihre Arme um ihre kleine Schwester gelegt hatten. Alle drei lachten in die Kamera und schienen glücklich zu sein. Obwohl Minerva ihre Emotionen sonst immer hinter einer dicken Schutzmauer verbarg, liefen ihr jetzt stumme Tränen übers Gesicht.

"Darf... darf ich fragen was mit ihm passiert ist?", fragte Gwendolyn vorsichtig. Minervas Haltung versteifte sich. Sie wusste nicht, ob sie bereit war darüber zu sprechen. "Du muss nicht darüber reden", sagte Gwendolyn schnell. "So dringend muss ich es auch nicht wissen." "Doch doch. Ich hätte es dir schon viel früher erzählen sollen." Sie atmete tief durch und sammelte sich kurz. Dann begann sie zu erzählen:

"Als ich geboren wurde, hatten meine Eltern bereits zwei Söhne: Malcolm und Robert. Meine Mutter liebte uns über alles. Mein Vater hingegen war etwas abgeneigt. Versteh mich nicht falsch, er war ein herzensguter Mensch, doch eigentlich hatte er nie Kinder gewollt, weswegen er sich etwas zurück hielt. Mutter tat alles für und und auch unser Vater versuchte geduldig sich an die Rolle des Vaterseins zu gewöhnen. Denk bitte nicht, meine Mutter hätte uns ohne seine Zustimmung zur Welt gebracht. Doch wie gesagt, sein größter Wunsch war es nie gewesen.
Erst ging auch alles ganz gut und wir kamen alle gut miteinander zurecht, doch irgendwann verlor mein Vater die Geduld mit uns, Das war, als ich vier war. Ich weiß nicht, was ihm den Anstoß gegeben hatte, aber auf jeden Fall hat er sich heftig mit meiner Mutter gestritten. Man hat ihren Streit durch das ganze Haus gehört. Dann ist mein Vater aus dem Haus gestürmt." Minervas Stimme zitterte,

"Mutter meinte, er würde am Abend wieder zu Hause sein, doch das war er nicht. Er kam die ganze Nacht nicht nach Hause. Als Mutter am nächsten Morgen die Haustür öffnete, lag er sturzbetrunken auf der Fußmatte. Mutter hatte ihn ins Wohnzimmer levitiert und gesagt, dass er morgen wieder ganz der Alte wäre. Doch das war er nicht. In jener Nacht hat er die Freude am Trinken entdeckt. Seitdem nahm er jeden Tag Drogen, schüttete sich mit Alkohol voll und racuhte durchgehend."
Ihre Stimme überschlug sich und sie hatte Mühe ruhig weiter zuerzählen. Als sie sich wieder gefangen hatte, fuhr sie fort:

"Am Anfang war es noch nicht allzuschlimm. Er war fast den ganzen Tag weg und wenn er zu Hause war, brüllte er entweder nur rum oder lag in seinem Bett. Doch mit der Zeit wurde es heftiger. Er begann meine Brüder herum zu schubsen, wenn sie da waren oder meine Mutter herum zu kommandieren. Mutter nahm das ganze ziemlich mit. Sie hatte ihn sehr geliebt und konnte nicht glauben, was aus ihm geworden war. Das ist auch der Grund warum sie ihre Magie nicht benutzte- sie konnte es einfach nicht mehr. Sie versuchte immer wieder ihn auf die richtige Spur zu bringen und ihn auf die richtige Spur zu bringen und ihn vom Alkohol los zu bekommen. Irgendwann wurde er handgreiflich. Ich und meine Brüder merkten erst nichts davon, bis wir eines nachts die Schreie unserer Mutter hörten. Ab dem Zeitpunt wurden wir auch geschlagen. Als ich acht war, war Malcolm in seinem letzten Schuljahr. Nachdem er seinen Abschluss gemacht hatte ist er ausgezogen. Natürlich hat er sich weiter um mich und Robert gekümmert und uns so oft zu sich geholt, wie es nur ging. Robert war in Hogwarts und kam nur in den Sommerferien zurück. Meine Mutter hat immer versucht, mich so lange wie möglich in meinem Zimmer zu behalten wenn er da war." Gwendolyn fiel auf, dass Minerva mittlerweile nicht mehr das Wort "Vater" benutzte.

"Aber natürlich habe ich auch meine Tracht Prügel bekommen. Der Gürtel hatte es ihm besonders angetan. Wenn ihm etwas nicht passte und Mutter war nicht in der Nähe, musste ich dafür büßen." Ihre Stimme bebte.

"Was aber noch schlimmer war, war mit ansehen zu müssen, wie er Mutter schlug und sie sich nicht wehren konnte. Ein... einmal kam er mittags in die Küche und war wütend, weil das Essen noch nicht fertig war. Ich stand daneben und habe mit angesehen wie er meine Mutter deswegen angeschrien hat. Nachdem sie ihn beruhigt und gesagt hatte, dass das Essen gleich fertig wäre, hab ich gedacht, dass er diesmal seine Tracht Prügel aus ließe, doch dann hat er mich entdeckt. Er kam mit seinem Gürtel auf mich zu und vor den Augen meiner Mutter fing er an mich zu schlagen. Mutter sprang vor mich und meinte, dass er aufhören soll- dass er sie stattdessen schlagen soll. Also hat er meine Mutter geschlagen. Sie hat mich angefleht, ich solle hoch in mein Zimmer gehen, was ich dann auch tat, nur hab ich immer noch ein schlechtes Gewissen, dass ich sie einfach dort liegen hab lassen."

"Du warst erst neun! Du hättest nichts tun können!", warf Gwendolyn ein.

"Ich weiß, trotzdem... jedenfalls war meine Mutter sehr erleichtert, als ich endlich nach Hogwarts kam. Erst ging auch alles ganz gut- ich kam nur in den Sommerferien nach Hause und war in der Zeit oft bei Malcolm. D-doch dann hat Robert ebenfalls seinen Abschluss gemacht. Da war ich in der dritten Klasse. An sich war das ja gut. Er ist zu Malcolm gezogen und die Beiden wollten mich ebenfalls zu sich holen. Aber unser Vater wollte das nicht. Niemand wusste wieso aber er hat ein riesen Theater gemacht. Schließlich wollten Malcolm und Robert mich heimlich holen. Mutter wusste davon und half uns. Am Vormittag wo er immer weg war, kamen die Beiden vorbei um meine Sachen zu holen und mich ebenfalls mitzunehmen. Fast hätte es geklappt. Wir standen in der Küche und meine Brüder haben versucht Mutter davon zu überzeugen, mitzukommen. Allerdings hat sie die ganze Zeit gesagt, dass sie es schon schaffen würde und wir uns um sie keine Sorgen zu machen brauchten. In dem Moment stürmte er in die Küche. E-er hatte eine Pistole in der Hand." Minerva keuchte während sie weiter erzählte.

"Noch bevor wir irgendetwas machen konnten, drückte er ab. Die Kugel traf Robert mitten in die Brust." Minervas Stimme brach und die Tränen, die sich in ihr aufgestaut hatten, begannen unaufhaltsam zu fließen. Sie versuchte sich zu beruhigen, doch die Erinnerung war so schmerzhaft, dass selbst Minerva McGonagall ihre Gefühle in diesem Moment nicht verstecken konnte. Heftig schluchzend saß sie da und versuchte vergeblich ihre Tränen aufzuhalten. Gwendoly wusste erst nicht was sie tun sollte und zog Minerva einfach in eine Umarmung. Nach einer Weile wurden die Schluchzer weniger und Minerva lehnte sich zurück, um weiterzuerzählen:

"Nachdem Malcolm ihm die Pistole abgenommen hatte, versuchten wir die Kugel aus Roberts Körper zu holen, doch es hätte nichts mehr genützt. Er war bereits tot. Mutter hat Malcolm und mich angesehen und gesagt, wir sollten schnell weg. Sie würde dort bleiben- Malcolm wollte es ihr ausreden, doch sie blieb stur. Schließlich hatten wir keine Wahl mehr und mussten gehen. Mutter hatte versprochen Robert beerdigen zu lassen. Dann sind wir schnell aus dem Haus, da er schon wieder Krach schlug und Malcolm ist mit mir disappariert. Das war das letzte Mal, dass ich meine Mutter gesehen hab. In den Sommerferien bin ich zu Malcolm gegangen und als ich volljährig war, habe ich mir meine eigene Wohnung gesucht. Nach der Schule habe ich zwei Jahre im Ministerium gearbeitet- bin dann aber nach Hogwarts zurück gekehrt wie du siehst. Bis heute mache ich mir Vorwürfe, dass ich nicht wenigstens einmal nach Mutter gesehen habe. Wir haben sie einfach alleine dort gelassen und dem Schicksal überlassen. Ich weiß noch nichtmal, ob sie überhaupt noch lebt."

Stille entstand. Minerva schaute mit starrem Blick geradeaus. "So, jetzt kennst du die Geschichte", sagte sie nach einiger Zeit drückender Stille. Langsam stahlen sich wieder Tränen zurück in ihre Augen. "Ich weiß, ich hätte es dir schon längst erzählen sollen. Immerhin weiß ich so gut wie alles über dich, aber-" Sie brach ab, um ihre Tränen zurück zu halten. "Du warst noch nicht bereit dazu", vollendete Gwendolyn den Satz. "Nein. Das war ich nicht." Gwendolyn rückte näher an sie heran und umarmte sie. "Ich weiß nicht, ob du das möchtest, aber wenn du willst können wir vielleicht in den nächsten Ferien mal nach ihr sehen", schlug Gwendolyn vorsichtig vor und drückte sanft ihre Hand. Minerva erwiderte den Druck, um ihr zu zeigen, dass sie einverstanden war.

Doch so lange brauchten sie gar nicht warten. Schon zwei Wochen später passierte etwas, mit dem keiner von beiden gerechnet hätte.

Und plötzlich wurdest du zum besten Teil meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt