Hellou. Hier das neue Kapitel^^ Ich hab nichts interessantes zu sagen, also widme ich es schnell AnalauraMD und dann lass ich euch direkt lesen💓
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Eine Woche später standen sie an Malcolm McGonagalls Grab und nahmen Abschied. Minervas Hände waren fest mit der ihrer Mutter und Gwendolyns verhakt, während sie zitternd der Predigt des Pfarrers folgte - oder es zumindest versuchte. Sie standen mit ein paar anderen Freunden und Bekannten im Schatten einer Buche. Die Sonne schien, als wäre nie etwas passiert und es war angenehm warm. Minerva hätte weinen müssen, doch es funktionierte nicht. Sie hatte die letzte Woche ebenfalls nur schwarz getragen - so auch heute.
Als Minerva nach vorne zum Grab ging und auf den Sarg schaute, in dem ihr Bruder lag, bekam sie plötzlich keine Luft mehr. Sie vesuchte tief ein- und auszuatmen, doch es ging nicht. Sie bekam Panik und hatte Angst zu ersticken, als sich eine warme Hand beruhigend in ihre legte und sie wieder die kühle Luft in ihren Lungen spürte.
Und nun brach sie vor dem Grab zusammen, ließ den Tränen, die eben nicht hatten kommen wollen, freien Lauf.Sie dachte an all die schönen Momente, die sie mit ihm erlebt hatte, daran wie viel Spaß sie immer gehabt hatten und wie er sie immer "Mäuschen" genannt hatte. Besonders die Erinnerungen an das letzte halbe Jahre taten weh.
"Wir sehen uns wieder, Mäuschen. Das verspreche ich dir."
Und dieses Versprechen, welches Minerva so wichtig gewesen war, hatte er nicht halten können.
Die Umstehenden sahen ergriffen zu, wie Gwendolyn Minerva half aufzustehen und mit ihr zurück zu ihrem Platz ging. Minerva bekam von der restlichen Beerdigung nichts mit. Mit glasigen Augen starrte sie auf das Grab und als sich die Gesellschaft zu den Stehtischen für Kaffee und Kuchen begab, lief sie hinunter zum Fluss und setzte sich ins Gras.
Die Tatsache, dass sie wusste, dass es Malcolm gefallen hätte, wie er beerdigt worden war, löste einen Stechenden Schmerz in ihr aus. Hätte sie ihn damals nicht gehen lassen, wäre er jetzt vielleicht noch am Leben. Nun hatte sie beide Brüder verloren.
Sie hörte wie von hinten jemand an sie heran trat und sich neben sie setzte. Sie hatte Gwendolyn erwartet, doch als sie ihren Kopf zur Seite drehte, blickte sie in das Gesicht ihrer Mutter. Isobel nahm ihre Hand und drückte sie. "Ich weiß, was du denkst. Aber wenn jemand daran schuld ist, dass deine Brüder nicht mehr leben, dann bin ich das." "Nein!" Minerva starrte ihre Mutter an. "Das mit Robert- das... das war ein Unfall. Und Malcolm liebte seinen Job. Niemand hätte ihn überreden können hierzubleiben." "Ich weiß." Trotzdem traten Isobel Tränen in die Augen.
Zum ersten Mal durchflutete Minerva eine tiefe Verbundenheit zu ihrer Mutter. Sie beugte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. "Es ist nicht deine Schuld, Mum."
Nach einer Weile sagte Isobel: "Sei Gwendolyn eine bessere Mutter, als ich es für dich war. Sie liebt dich sehr." Sie lösten sich voneinander und Isobel gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. "Und ich dich auch."
Weiter hinten auf der Wiese, bei den Stehtischen, hatte Gwendolyn ihre Arme um Severus' Taille geschlungen und ihre Kopf gegen seine Brust gelehnt. Sie standen etwas abseits, sodass sie ungestört reden konnten. "Sev... ich hab ein Problem. Ein großes." Sie hob den Kopf und sah ihn mit einem unsicheren Blick an. "Und das wäre?" Sie lehnte ihren Kopf wieder gegen seine Brust.
"Du hast doch bestimmt schon von der Universität für Zauberer und Hexen gehört. Die in den USA." "Natürlich. Es ist die beste und bekannteste der Welt." "Ja genau. Nun. Anfang Dezember hab ich mich für das nächste Semester beworben." "Und du wurdest abgelehnt." "Nein- das ist es ja. Sie haben mich genommen." "Aber das ist doch toll!" "Ja... nur habe ich Minerva nichts von meiner Bewerbung erzählt. Am Tag danach wurde ich entführt und dann habe ich nicht mehr dran gedacht. Vor ein paar Wochen kam die Zusage. Erst habe ich keinen guten Moment erwischt und dann kam die Nachricht mir Malcolms Tod. Ich wollte ihr es nicht sagen, weil es ja heißt, dass ich das ganze nächste Jahr auf der anderen Seite der Erdkugel verbringen werde. Wenn ich sie fragen würde, würde sie natürlich "ja" sagen, weil sie meinen Chancen nicht im Weg stehen will. Aber innerlich würde sie zerbrechen. Ich weiß, dass ich mir eine solche Chance nicht entgehen lassen sollte, aber ich hab Angst um Minerva. Und es wäre ziemlich selbstsüchtig einfach zu gehen."
Severus schwieg einen Moment. Dass Minerva nichts von der Bewerbung wusste, stellte die ganze Sache komplett auf den Kopf. "Also du musst ihr auf jeden Fall von der Bewerbung erzählen und, dass du angenommen wurdest. Aber sag ihr auch, dass du noch nicht weißt, ob du gehen solltest. Nenne ihr als Grund nicht nur, dass du dir Sorgen um sie machst, sondern auch noch andere Gründe. Zum Beispiel, dass du nicht so gerne das ganze nächste Jahr alleine auf der anderen Seite der Erdkugel verbringen willst." Gwendolyn sah ihn an und küsste ihn dann stürmisch. "Ich liebe dich!", murmelte sie gegen seine Lippen.
Ein warmes, prickelndes Gefühl durchfuhr ihn. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie ausgerechnet ihn wollte. Sie hätte jeden haben können- vor allem einen Jungen in ihrem Alter, der nicht ihr gefürchteter Zaubertrankprofessor war. Aber sie wollte ihn, hatte von allen, die sie hätte haben können, ihn genommen und er war ihr mehr als dankbar dafür.
"Am besten sagst du es ihr in etwa ein bis zwei Wochen, wenn sie das Ganze hier verdaut hat." Gwendolyn nickte. "Danke!", flüsterte sie und küsste ihn erneut.
Gwendolyn fand, dass die zwei darauf folgenden Wochen viel zu schnell vergingen. Sie hatte kaum Zeit sich zu überlegen, wie sie Minerva beibringen sollte, dass sie sie womöglich das ganze nächste Jahr nicht sehen würde. Aber sie musste es ihr endlich sagen. Zum einen musste sie der Universität bald ihre Entscheidung mitteilen, zum anderen ging es auf die Sommerferien zu. Also nahm Gwendolyn schließlich ihren gesamten Mut zusammen und setzte sich eines Abends mit ernstem Blick neben Minerva. Diese war mittlerweile gut über den Tod ihres Bruders hinweggekommen, trug nicht nur noch schwarz und lachte auch wieder.
Gwendolyn holte tief Luft und sagte: "Minerva, ich muss mit dir reden!" Minerva sah sie an und sie begann zu erzählen. Zuerst von der Bewerbung und, dass sie gar nicht mehr daran gedacht hatte, dann von der Zusage vor ein paar Wochen und schließlich, dass sie nicht wusste, ob sie wirklich gehen sollte. Minerva war dem Redeschwall schweigend gefolgt und stand jetzt auf, um sich ans Fenster zu stellen. Zuerst sagte sie gar nichts und Gwendolyn hatte Angst, dass sie wütend war - oder schlimmer: traurig.
Doch als Minerva sich wieder zu ihr umdrehte war ihr Blick voller Ungewissheit, Zweifel, aber auch Liebe. "Du weißt, dass ich dich am liebsten hier behalten würde, aber ich will dir nicht im Weg stehen. Du hast da eine einmalige Gelegenheit und die solltest du nutzen. Richte dich nicht nach mir. Du musst selbst entscheiden, ob du gehen willst oder nicht. Ich darf, und möchte, dir nicht im Weg stehen. Ich bin mir sicher, du wirst die richtige Entscheidung treffen." Mit diesen Worten verließ Minerva den Raum und ließ eine ratlose Gwendolyn zurück.
Sie hatte befürchtet, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo Gwendolyn gehen würde. Doch so war es schlimmer. Das junge Mädchen stellte sie vor die Wahl. Natürlich freute Minerva sich für sie und wollte, dass sie diese Chance nutzte, aber ein kleiner Teil, tief in ihrem Inneren, hoffte, dass Gwendolyn bleiben würde. Minerva schämte siich für diesen Wunsch. Sie sollte sich für ihr Kind freuen und es dazu ermutigen zu gehen. Denn das war Gwendolyn mittlerweile: Ihr Kind.
Aber trotzdem nagte etwas an ihr, wünschte sich, dass Gwendolyn bleiben würde. Sie seufzte. Sie würde Gwendolyns Entscheidung abwarten müssen.
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Und plötzlich wurdest du zum besten Teil meines Lebens
FanficGwendolyn ist als Waise in einem normalen Waisenhaus aufgewachsen. Mit 11 Jahren bekommt sie ihren Hogwartsbrief. Mittlerweile ist sie zu einer jungen selbstbewussten Frau herangewachsen und fängt dieses Jahr ihr letztes Pflichtjahr in Hogwarts an...