Kapitel 29

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Dann kam Hange zu mir. „Y/n, so leid es mir tut, aber ich muss die beiden jetzt mitnehmen. Vergiss nicht, du bist nicht zum Spaß hier. Eigentlich dürftest du garnicht so auf freiem Fuß rumlaufen.", rief sie bemitleidend. „Verstehe.", antwortete ich und gab Falco und Gabi zum Abschied noch ein Lächeln. „Y/n? Warum unterstützt du sie? Du hättest uns helfen können!", sagte Gabi, während sie in Richtung Tür liefen. Ich war wie erstarrt. Hätte ich ihnen helfen sollen? Aber wie? Ich bin doch selbst eine ‚Kriegsgefangene'. Aber sie sind Kinder...was soll ich tun? Wie kann ich ihnen helfen? Scheiße! Ich kann es schon wieder nicht. „Tut mir leid.", flüsterte ich, worauf hin sie mir den Rücken zudrehten.
Jemand legte seine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich um und sah hoch zu Jean.
„Komm, wir gehen.", rief er ruhig und schob mich aus dem Esszimmer. Mir floß langsam eine Träne die Wange herunter. Er schob mich in unser Zimmer und setzte mich auf das Bett.
„Y/n? Warum weinst du jetzt?", fragte er und setzte sich neben mich. „Ich kann ihnen nicht helfen.", antwortete ich und starrte auf den Boden. „Y/n, sie sind selbst schuld. Du brauchst ihnen nicht helfen.", rief er und schaute mich ohne jegliche Emotion an. „Jean! Sie sind verdammt nochmal Kinder! Versteht ihr das alle nicht? Sie wurden so erzogen!", schrie ich ihn an. Als ich merkte, dass ich lauter wurde entschuldigte ich mich schnell bei ihm. „Alles gut. Hast ja recht.", er stand auf und lief im Zimmer hin und her.
„Über was denkst du nach?", fragte ich ihn und lief auf ihn zu. „Du wirst aber nicht versuchen sie irgendwie zu befreien, oder? Y/n, ich hab dafür gekämpft, dass ich bei dir sein kann und du raus darfst. Sonst wärst du jetzt auch in so einer dreckigen Zelle.", rief er und schaute mich ernst an. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und blickte zu ihm auf. „Ich habe dir versprochen, dass ich immer an deiner Seite bleibe. Ich werde zwar gegen niemanden kämpfen, aber dich will ich durch solche Aktionen nicht nochmal verlieren.", gab ich von mir und blickte ihm direkt in seine Augen. Er schenkte mir ein zufriedenes lächeln und gab mir einen sanften Kuss.

-Timeskip 2 Wochen-

Eren war wieder auf freiem Fuß. Warum weiß ich nicht. Ich wusste nicht einmal warum sie ihn festgenommen hatten. Ich machte mich auf den Weg, um Mikasa und Armin mal wieder zu sehen. Ich lief durch die Stadt und ging zu der Bank, an der wir uns verabredet hatten. Ich war zu früh da, wie fast immer. Ich setzte mich auf die Bank und beobachtete die Leute. Mein Blick blieb an einer Person hängen. Ich traute meinen Augen nicht. Er lief seelenruhig, als würde er hier her gehören. Meine Augen weiteten sich und auch er schaute inzwischen überrascht in meine Richtung. „Colt..", flüsterte ich zu mir selbst ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.
„Was hast du gesagt, y/n?", Armin riss mich aus meinen Gedanken. Ich erschrak kurz und schaute die beiden an. „Oh, ich hatte euch nicht kommen sehen. Tut mir leid.", rief ich und stand auf. Ich zog die beiden in eine feste Umarmung, da ich sie lang nicht mehr gesehen hatte. „Y/n, warum hast du diesen Typ so angestarrt, du bist doch vergeben.", lachte Mikasa. Ich schaute sie nur an, meine Mundwinkel bewegte ich keinen Zentimeter. Armin fragte mich daraufhin, ob alles in Ordnung sei und ob ich diesen Mann kenne. „Alles gut, keine Ahnung wer das ist.", antwortete ich. Ich widmete meine Aufmerksamkeit nur auf Armin und Mikasa und versuchte  Colt auszublenden.

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Ich weiß, ein etwas kürzeres Kapitel aber morgen gibt es noch eins :)

JEAN KIRSTEIN X READERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt