Kapitel 30

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Ich war bis spät Abends mit Mikasa und Armin. Wir redeten viel darüber, was ich die Jahre über gemacht habe und wie die Leute dort sind. Ich erzählte ihnen auch von Colt, wodurch ich wieder daran denken musste, dass er sich hier irgendwo aufhält. Ich werde morgen nach ihm suchen und mit ihm reden.
Es wurde langsam dunkel, weshalb wir beschlossen zurück zu gehen.
Ich schloss das Zimmer auf und legte meine Sachen ab. Ich zog meine Schuhe aus und lief in Richtung Badezimmer, da Jean nicht im Bett oder sonst wo aufzufinden ist. Ich machte die Badezimmer Tür auf, doch auch da war er nicht.
Es ist eher untypisch für ihn, dass er jetzt noch weg ist. Ich dachte, er wäre vielleicht bei Connie, doch sein Zimmer war ebenso leer. Langsam machte ich mir Sorgen, weshalb ich zum Essenssaal gelaufen bin, doch auch dort war keine Spur von Jean oder Connie. Hier war keiner vom Aufklärungstrupp, was genauso komisch war.
Ich beschloss also weiter zu suchen. Ich kam vor einem großen Raum an, aus dem ich Geräusche hören konnte. Diesen Raum kannte ich noch von früher. Dort wurden immer Veranstaltungen oder Versammlungen gemacht. Ich öffnete die Tür einen kleinen Spalt, sodass ich gut durchblicken konnte. Was ich dann sah schockte mich. Dort kniete Colt vor Falco. Um sie herum stand der ganze Aufklärungstrupp. Hange hielt Colt ein Maschinengewehr an den Kopf. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagen, dafür war ich zu weit weg. Aber ich kann doch jetzt nicht zulassen, dass sie Colt töten?! Er war ein sehr guter Freund für mich und hat mich immer unterstützt. Ich muss ihm irgendwie helfen. Ich sah wie Levi Colt einen Tritt verpasste. Ich kniff meine Augen zusammen und zögerte, doch dann sah ich, wie auch Levi sein Maschinengewehr an Colts Kopf hielt. Falco Kniete sich vor den gesamten Aufklärungstrupp und bettelte wahrscheinlich um das Leben seines großen Bruders.
Levi schien das recht wenig zu interessieren. Dann sah ich, wie Connie Falco und Gabi jeweils umzudrehen. Sie wollen ihn wirklich töten..aber wegen was? Nein, ich muss ihm helfen.
Ich riss die Tür auf und rannte in den Saal. Erschrocken blickten sie zu mir. Ich rannte gerade aus zu Colt und stellte mich vor ihn.
„Bitte schießt nicht!", schrie ich und breitete meine Arme aus, um Colt so gut es ging zu überdecken.
„Geh aus dem Weg.", antwortete Levi. „Nein. Dann erschieß mich.", rief ich und kniff meine Augen zusammen. Auf einmal wurde ich gepackt und zur Seite gezogen. Levi schaute mir einmal nach und nahm dann sein Maschinengewehr runter. „Fastnehmen.", rief er und sein Befehl wurde erfüllt.
„Y/N! Was hast du dir dabei gedacht.", rief Jean, der mich immer noch fest im Griff hatte.
Ich schaute nur auf den Boden.
„Du bringst dich jedes mal selbst in Gefahr, y/n! JEDES MAL!", schrie er. Ich schaute weiter auf den Boden und sagte nichts. „Irgendwann wird jemand nicht so gnädig mit dir sein. Und ich kann auch nicht immer bei dir sein.", sagte er und legte seine Hände auf meine Schultern. „Y/n, ich mache mir Sorgen, verstehst du das nicht?", rief er, ohne mich loszulassen. „Ich versuche nur keine Fehler mehr zu machen.", rief ich ruhig ohne meinen Blick auch nur einen Millimeter vom Boden abzuwenden. Jean zog mich in eine feste Umarmung. So eine Umarmung hatten wir schon lang nicht mehr. Sie war so liebevoll und lies mich alles um mich herum ausblenden. Ich genoss in dem Moment einfach seine Nähe. „Du machst keine Fehler, sondern du triffst bewusste Entscheidungen. Ob sie nun richtig oder falsch sind liegt im Auge des Betrachters.", rief er inzwischen ruhig. Ich schloss meine Arme fester um ihn, um ihm noch enger bei mir zu haben.
„Hey ihr zwei. Y/n, komm bitte mit in mein Büro.", rief Hange und bat mich mitzukommen. Jean löste seine Arme von mir und nickte mir zu. Zögerlich ging ich also mit Hange mit. Als wir gemeinsam aus dem Saal liefen, schaute mich jeder komisch an. Mit langsamen Schritten folgte ich Hange in ihr Büro. Als sie aufschloss, saß sie sich auf ihren Sessel und bat mich gegen über von ihr platz zu nehmen. Ich setzte mich hin und wartete, bis sie etwas sagt.

JEAN KIRSTEIN X READERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt