Beim Abendessen teilte mir Wincent mit, dass er die nächsten Tage nach München ins Studio müsste, aber ich gerne hier bleiben könnte. "Danke! Ich weiß zwar noch nicht genau was ich mach, aber ich werde sicher nicht mehr lange dein Gästezimmer blockieren!" "Ach kein Thema! Du kannst bleiben solange du willst! Besonders wenn du so kochst!", sagte er grinsend und ich musste auch grinsen. Dann redeten wir noch über den Tag und Wincent ging relativ bald schlafen, da er am nächsten Tag schon ziemlich bald los musste.
Ich war nun alleine in Wincents Wohnung und obwohl ich mir am ersten Tag noch gedacht hatte, dass ich wirklich in Berlin bleiben könnte. Ging es mir zwei Tage später nicht mehr so gut.
Ich merkte, dass ich nur Wincent und Marco hatte und auch wenn ich sehr froh darüber war, waren die beiden mit Ihren Jobs so eingespannt, dass wir uns wahrscheinlich bald nicht mehr so viel sehen würden. Wincent hatte erzählt dass er ab April wieder von Konzert zu Konzert fahren und dann kaum daheim sein würde. Dann wäre ich wieder alleine und davor hatte ich Angst. Ich war viel lieber in der Ferne alleine und lernte da neue Menschen kennen, als in Berlin. Ich überlegte den ganzen Tag, ob ich bleiben oder gehen sollte, doch ich konnte mich noch zu keiner Entscheidung durchringen und irgendwann schlief ich erschöpft ein.Wir sind im Club bei Wincents Geburtstag, es ist schon halb 9 und die Party ist im vollen Gang, als er bei der Tür herein kommt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt, eine dunkelblaue Bomberjacke, schwarze Jeans und weiße Sneakers. Ich beobachte wie er zu Wincent geht und ihm gratuliert. Sie unterhalten sich und ich starr ihn weiter an, ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden. Als er sich umdreht sieht er genau in meine Richtung , er lächelt mich an und ich lächle schüchtern zurück. Sein Lächeln wird breiter und es ist ein echtes Lächeln, eines das auch die Augen erreicht und sie strahlen lässt. Er gefällt mir, er sieht nicht nur gut aus, sondern er strahlt auch etwas sehr sympathisches aus.
Er kommt einen Schritt auf mich zu, doch im nächsten Moment spricht ihn jemand an, er dreht sich von mir weg und der Moment ist vorbei. An dem Abend sehen wir uns mehrmals an, doch wir schaffen es nicht uns zu unterhalten. Erst als wir bei Wincent im Wohnzimmer sind, setzt er sich zu mir auf die Couch.
"Hey!" "Hey!" "Ich bin Nico und du?", fragt er und lächelt mich wieder an. Auch ich muss lächeln und mein Herz schlägt ein bisschen schneller. "Ich bin Leila!" , sag ich noch schüchtern. Wir kommen ins reden und trinken nebenbei ziemlich viel Schnaps und Gin Tonic.
Als ich gerade aus dem Bad komm, steht plötzlich Nico vor mir. Ich geh zur Seite um ihn vorbei zu lassen, doch er dreht sich zu mir. Er sieht mich lächelnd an und kommt dabei einen Schritt näher, er legt eine Hand auf meine Wange und streicht sanft darüber, bevor er langsam näher kommt und seine Lippen auf meine legt. Er küsst mich ganz sanft, aber als er merkt das ich den Kuss erwidere, wird er fordernder. Er legt eine Hand an meine Hüfte und zieht mich näher zu sich. Ich vergesse alles um mich und bevor ich groß darüber nachdenke, nehme ich seine Hand und geh mit ihm in mein Zimmer.
Er sieht mich erst etwas überrascht an, doch dann grinst er. Er setzt sich auf mein Bett und zieht mich auf seinen Schoß. Er lächelte mich an, bevor sich seine Lippen wieder auf meine legen.
Dieses Gefühl das der Kuss in mir auslöst ist mehr als nur Lust. Mein Herz rast und ich möchte das der Moment nie vergeht.
Ich wache auf und merke wie mein Herz rast. Ich versuche mit bewusstem Atmen meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen, doch es dauert lange bis es klappt.
Es war nun schon die dritte Nacht in Folge, in der ich von diesem Abend geträumt hatte. Nun wusste ich zwar was an dem Abend passiert war oder wenigstens ungefähr, denn ich war mir nicht ganz sicher, was davon wirklich passiert war und was ich im Traum vielleicht dazu gedichtet hatte. Doch die Gefühle die ich dabei empfand, diese Wärme und Geborgenheit, die Lust und auch die Tatsache das ich mich nach mehr sehnte, ließen in mir alle Alarmglocken aufschreien.
Mein Herz versuchte mir zu sagen, das ich mich verknallt hatte, in einen fremden Mann – schon wieder, doch mein Kopf wusste, dass das nicht ging. Die Narben die Liam hinterlassen hatte waren noch zu frisch und ich wollte mich auf nichts einlassen. Außerdem war ich für ihn doch sowieso nur ein Partyflirt gewesen und er war zusätzlich sauer auf mich, weil ich seinen Namen vergessen hatte. Die Gedanken an Nico und meine Gefühle machten mir so Angst, dass ich einen Entschluss fasste, denn ich am nächsten Tag gleich in die Tat umsetzte.
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Back Home
Fanfiction7 Jahre war Leila schon nicht mehr in Deutschland und eigentlich wollte sie auch nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen, sich sammeln und dann ganz schnell wieder das Land verlassen, das für sie schon lange keine Heimat mehr war. Aber manchmal komm...