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36. Kapitel

Als ich vor Nicos Tür stand war ich doch ganz schön nervös und es dauerte ein paar Minuten bevor ich läutete. Nico machte mir die Tür auf. „Hey Leila!“ „Hey Nico!“ „Komm rein!“ Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und dann ging er vor ins Wohnzimmer. „Willst du was trinken?“ „Gerne!“, sagte ich und er verschwand in der Küche. Als wir beide mit einem Glas auf der Couch saßen, sahen wir uns nur an, doch keiner sagte was.

„Nico du wolltest mit mir reden!“, sagte ich irgendwann um die Stille zu unterbrechen. „Ehhh ja.. Leila ich wollte mich bei dir entschuldigen, mein Verhalten war unmöglich, dass hab ich eingesehen. Du hattest mit deinem Vorwurf absolut recht, ich war ein arroganter Arsch und das tut mir Leid!” “Ja das warst du! … ich versteh nur nicht warum! Was hab ich dir getan?” “Ehrlich … ich weiß es selber nicht so genau! Am Anfang war ich sehr verletzt das du nichts mehr von unserem Gespräch wusstest, aber das hatten wir ja eigentlich schon geklärt! Danach war ich wütend weil du mich so vorwurfsvoll behandelt hast, wegen dem Kuss auf der Dachterrasse und dann …!”, er zuckte mit dem Schultern.

“Hatte es vielleicht mit Aileen zu tun? Ich mein, du bist anders seit ihr euch getrennt habt! Hattest du Angst sie könnte rausfinden was im Januar war oder von dem Kuss?", fragte ich ganz direkt. "Wart Ihr im Januar schon zusammen?", ergänzte ich. Mir brannte das schon lange auf der Zunge, doch als ich es ausgesprochen hatte, merkte ich das ich die Antwort gar nicht wissen wollte. „Ja, ich glaub davor hatte ich auch Angst! Und nein wir waren damals noch nicht zusammen, wir hatten nur gerade wieder angefangen mehr Kontakt zu haben!" Ich sah ihn fragend an. “Ich kenn Aileen schon seit Jahren, wir hatten nur nicht immer Kontakt!”

“Gibst du mir nochmal eine Chance dir zu zeigen das ich auch anders kann?”, fragte er nachdem es kurz still war. Ich musste das mit Aileen irgendwie erst einordnen. "Nico du warst ein ziemlich arroganter Arsch und hast mich echt mies behandelt, aber ich  geb zu ich war auch nicht immer die Freundlichkeitin Person! Das mit Aileen, ich hätte da nicht so in deine Garderobe reinplatzen dürfen“, gab ich Kleinlaut zu und Nico bekam große Augen. „Ich bin verwundert. Du entschuldigst dich bei mir?“, er sah mich skeptisch an. „Ja, ich war ja auch ziemlich bescheuert! Aber wenn du jetzt wieder so anfängst, geb ich dir keine Chance!“, sagte ich beleidigt und sah demonstrativ weg. „Leila tut mir Leid! Das war blöd!“, sagte er entschuldigend. Ich drehte mich wieder zu ihm und sah in seine schönen braunen Augen.  „Ja das war es!“, sagte ich und fing plötzlich an zu lächeln. Sein Körper entspannte sich und er lächelte mich auch an - verdammt hatte er ein süßes Lächeln.

Nico legte eine Hand auf meine Wange und streichte sanft darüber. “Du hast wunderschöne Augen!”, sagte er bevor er langsam näher kam. “Leila ich …!”, fing er an, doch bevor er den Satz beenden konnte legte ich meine Lippen auf seine. Ich wollte nicht hören was er zu sagen hatte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und wie immer dauerte es nicht lange und mein Kopf hörte auf zu denken und ich folgte nur meinem Körper.

´Fuck warum hat Winc ständig recht?‘ ,dachte ich, als Nico und ich nebeneinander im Bett lagen. Das mit dem Reden hatten Nico und ich einfach nicht drauf. “Ich bin doch eigentlich nur zum reden gekommen?“, sagte ich schmunzelnd. „Haben wir doch auch gemacht!“, antwortete er lachend „Ehm ja ca. 10 Minuten!“ Wir fingen beide an zu lachen.

„Vielleicht sollten wir uns öfter zum reden treffen!“, dachte ich laut und hätte mich dafür gleich wieder Ohrfeigen können, da war mein Mund wieder mal schneller als mein Kopf.

Nico sah mich grinsend an. „Ehhh… Ich meine wir sind beide Single und es spricht nichts gegen ein bisschen Spaß oder?” … “Aber wir brauchen klare Regeln – keine Dramen, keine Verpflichtungen, keine Gefühle, nur Sex!“, schlug ich  ziemlich abrupt vor. Nico sah mich überrascht an, doch ich merkte das er darüber nachdachte. „Ok!“  sagte er nach ein paar Minuten. „Aber nur wenn du aufhörst dich wie ein Idiot zu verhalten und wenn wir in der Arbeit sind erwarte  ich ein professionelles Verhalten – ich hätte wegen unserem Streit fast meinen Job verloren!“ Er sah mich kurz geschockt an und sagte dann grinsend: "Na gut, ich glaub das bekomm ich hin!" "Aber ärgern darf ich dich wohl schon ein bisschen!“, ergänzte er herausfordernd. Ich verdrehte die Augen, grinste jedoch dabei. Nico kam näher und küsste mich wieder.

Eine weiter Runde später, lag ich ziemlich zufrieden in Nicos Armen. Ich konnte mich schon erinnern das es gut gewesen war, aber nicht mehr das es so viel Spaß gemacht hatte und schon gar nicht das es gleich zwei mal soviel Spaß machen konnte. Auch Nico dürfte sich sowas denken, denn er hatte einen fetten und zufriedenen Grinser im Gesicht.

Plötzlich fiel mein Blick auf die Uhr an der Wand und ich stand hastig auf. „Was machst du?“, fragte Nico irritiert. „Ich fahr nach Hause, ich muss morgen bald aufstehen!“ Nico sah mich zwar enttäuscht an, sagte aber nichts. Ich sah in Nicos Augen das er wollte das ich blieb, doch er sagte es nicht, also ging ich.

Erst als ich in der U-Bahn nach Hause saß, fing ich langsam an zu begreifen was da heute passiert war und vor allem was ich da Vorgeschlagen hatte. Ich konnte es selbst nicht glauben. Nie hätte ich von mir erwartet, das einmal so ein Vorschlag aus meinem Mund kam, aber seit Nico in mein Leben getreten war, überraschte ich mich ziemlich oft selber. Er löste irgendwas in mir aus, dass mich ziemlich selbstsicher machte. Um so länger ich jedoch darüber nachdachte, um so besser gefiel mir diese Abmachung. Einfach nur Spaß haben, war neben dem stressigen Job gerade genau das richtige.

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ich hoffe euch gefällts :)

LG