28 - Vorbereitungen

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„Kann man eigentlich in Wachs baden? Ich glaube, wenn ich mich einer Ganzkörperrasur unterziehen will, werde ich ganze zwei Tage dran sein! So viel Zeit habe ich nicht", stöhne ich, während ich mich mit Viola durch die Feierabendeinkäufer zwänge, die sich im riesigen Shopping-Zentrum tummeln.

Ich habe Viola zur Hilfe herangezogen, denn ich brauche unbedingt ein Outfit für mein Candlelight Dinner mit meinem Feuerwehrmann. Da Viola mehr von Mode versteht als ich, hat sie sich sehr gerne dazu bereit erklärt, mich zu beraten. Das wollte sie schon lange einmal und nun ergab sich endlich eine Gelegenheit dazu.

„Ich würde dir ein Brazilian Waxing empfehlen. Dann bist du an Achseln, Beinen, Armen, Bikinizone plus Arschlöchlein aalglatt. Die entfernen dir selbst die Ohrhaare, wenn du willst", meint Viola.

Sie stöckelt mit ihren hohen Schuhen neben mir her.

„Igitt, Viola!", rufe ich fassungslos. „Ich offenbare doch keiner wildfremden Person, was sich zwischen meinen Pobacken befindet!"

„Für so zart besaitete Wesen wie dir, ist das auch recht erniedrigend. Da muss man hinknien und den Po in die Luft strecken, sodass die Arschbacken so richtig auseinander gezogen werden und dein kleines schwarzes Loch entblösst wird. Dann tröpfeln die das warme Wachs darauf und rrrratsch!", erklärt sie mir die Details, die ich nie wissen wollte.

Alleine bei der Vorstellung, wie die Intimzone enthaart wird, schmerzen mir meine empfindlichsten Körperteile.

„Da nehme ich lieber einen Krankenhausbesuch in Kauf, weil ich mir in die Vulva geschnitten habe ..."

Viola zieht mich am Ärmel in eine Richtung und geht nicht auf meinen Kommentar ein. Sie hat ein Outfit gespottet und läuft direkt darauf zu. Ein rotes Korsett, das so durchsichtig ist, dass man sich ernsthaft die Frage stellen muss, ob man nicht doch lieber einfach nackt sein will, weil es kaum einen Unterschied macht. Viel mehr Sorgen bereitet mir aber nicht der kaum vorhandene Stoff der Korsage, sondern die dazu passenden Strapsen.

„Wie wäre es mit dem hier?", meint Viola und streicht der Schaufensterpuppe über die Brüste.

Ich betrachte skeptisch das Plastikmodell. An solchen künstlichen Menschen sehen Dessous auch wirklich hübsch aus. Doof nur, dass die meisten Frauen dieser Welt keine perfekten Körper besitzen.

„Viola. Mit Outfit meinte ich Stoff, den man über sowas trägt. Ich brauche keine Sexwäsche, ich brauche eine neue Jeans und ein schönes Oberteil. Das ist alles."

Entschlossen verlasse ich die Dessous-Ecke und steuere auf die Hosen und Shirts zu.

„Emma", macht mich Viola nach. Sie folgt mir, das höre ich an dem Klacken ihrer Schuhe auf dem Boden. In ihrer Stimme schwingt der leicht dominante Ton mit, den ich von ihr kenne, wenn ich auf sie zu hören habe.

„Du brauchst dringend Unterwäsche!", jammert sie. „Ich will ja nicht, dass du diesen Feuerwehrmann mit deinen Grossmutter-Slips in die Flucht schlägst."

Ich bleibe abrupt stehen und drehe mich zu ihr um. Sowas lasse ich mir also nicht gefallen.

„Hey, ich trage Tangas!", wehre ich mich.

Sie rollt mit ihren schönen blauen Augen und schüttelt den Kopf.

„Du meinst deine hautfarbenen Oma-Schlüpfer, die keine Abdrücke auf der Haut hinterlassen? Die gehören nur für inkontinente Rentner in die Kategorie Unterwäsche. Daraus könnte man locker einen Fallschirm nähen, so viel Stoff, wie die haben!"

Ich schliesse die Augen und atme genervt aus. Viola treibt mich manchmal bis zum Nervenzusammenbruch. Ich versuche mir allerdings in Erinnerung zu rufen, dass sie nur hier ist, weil sie mir ja eigentlich helfen will. So sieht ihre Hilfe nun mal aus. Mich dumm anzumachen.

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