Jungkooks Sicht:
Laute Musik dröhnt in meinen Ohren, während ich Taehyung dabei beobachte, wie er zwei Typen Whiskey in ihre Gläser schüttet. Ich habe mich extra vor ihm an die Bartheke gesetzt und beobachte ihn die ganze Zeit, weil er verdammt gut aussieht in der Rolle als Barkeeper. Wenn ich nicht aufpassen würde, wäre mir die Spucke schon längst runtergeflossen. Die zwei Kerle bedanken sich bei Tae und hauen endlich ab. Mein Freund widmet sich mir zu und grinst mich breit an.
"Ich kann mich echt daran gewöhnen, dass du so brav vor mir sitzt und mir beim Arbeiten zuschaust", meint er und nimmt meine Hand in seine, um sie miteinander zu verschränken.
"Mir gefällt dein Anblick auch sehr gut, Tae. Da könnte ich dich vernaschen", erwidere ich zwinkernd und bringe ihn zum Lachen.
Danach wird er auch schon von einem Gast gerufen, sodass er meine Hand loslässt und rüber zu den drei Frauen läuft. In mir bildet sich automatisch ein komisches Gefühl, als er mir den Rücken zu dreht. Ich bohre meine Fingernägel in meine Handfläche und richte meinen Blick zu Boden. Seit Tagen fühle ich mich wohl bei ihm und möchte gar nicht mehr von seiner Seite weichen, jedoch werde ich dieses ungute Gefühl in mir nicht los. In meinem Leben lief es noch nie so lange gut für mich. Irgendwas wird noch passieren, aber ich weiß nur nicht wann.
"Hey, du bist doch Jungkook oder?", reißt mich eine Frau aus meinen Gedanken.
Verwirrt drehe ich mich zu ihr um und checke sie erst von oben bis unten ab. Sie hat blonde kurze Haare und muss älter als ich sein.
"Ja, ich bin Jungkook. Wer bist du?", bejahe ich und sehe sie anschließend misstrauisch an.
"Oh, das ist gut. Ich bin Stefanie. Eine gute Freundin von deiner Mutter. Sie hat mich darum gebeten, dir mitzuteilen, dass du sie bald treffen wirst. Sie wird dich aufsuchen", teilt sie mir mit und will ganz schnell wieder verschwinden, jedoch halte ich sie ruckartig am Arm fest und schleudere sie auf den Barhocker neben mir.
Schockiert starrt sie mir in die Augen und versucht ihren Arm aus meinem Griff zu ziehen, aber ich bohre, desto mehr sie zieht, meine Fingernägel in ihre Haut, sodass sie laut zischt.
"Noch so eine scheiß Aussage und ich breche dir das Genick. Du sollst eine Freundin von meiner Mutter sein? Geh jemand anderen verarschen", drohe ich ihr, weil sie offensichtlich gelogen hat und irgendein Wichser sie hierhergeschickt hat, um mich abzufucken.
Danach schubse ich sie von mir weg und drehe mich in eine andere Richtung. Warum zur Hölle werde ich in den letzten Wochen immer mit meiner Mutter konfrontiert? Sie ist seit Jahren verschwunden und ich habe gelernt, wie ich ohne sie zurechtkomme. Ich möchte sie überhaupt nicht mehr wiedersehen. Ich weiß nicht mal, wie ich reagieren würde, wenn sie plötzlich vor mir steht. Zwar habe ich mir oft vorgestellt, wie sie wieder zurückkommt, aber ich bin jetzt 21 Jahre alt. Ich brauche weder meinen Vater, noch meine Mutter. Jin, Jimin und ich waren meistens auf uns allein gestellt und mussten selbst zurechtfinden. Ich sehe Jin als meinen Vormund an. Er hat mir doch alles beigebracht.
Gereizt klatsche ich mir mit beiden Händen auf die Oberschenkel und suche nach Taehyung, der gerade ein paar Gläser spült. Ich stehe von meinem Platz auf und laufe hinter die Bartheke. Leicht tippe ich gegen seine Schulter, sodass er sich zu mir umdreht und dann die Stirn runzelt als er mich sieht.
"Was ist los?", fragt er mich sofort und trocknet seine Hände mit einem Geschirrtuch ab.
"Mir ist langweilig. Ich gehe draußen etwas spazieren", sage ich ihm Bescheid und warte nicht auf irgendeine Antwort von ihm, sondern flüchte sofort nach draußen.
Erleichtert atme ich aus und genieße die kühle Luft auf meiner Haut. Kurz schaue ich mich um und sehe zwei Kerle und eine Frau vor der Seitengasse stehen. Können die sich nicht verpissen? Ich wende mich von ihnen ab und setze mich auf die Bank im Raucherbereich, dabei hole ich Taehyungs Zigaretten aus meiner vorderen Hosentasche. In letzter Zeit rauche ich echt viel, aber mich regt alles im Moment nur noch auf. Wieso musste diese Fotze auch so eine Scheiße labern? Genervt ziehe ich eine Zigarette aus der Packung und zünde diese auch sofort mit dem Feuerzeug, der in der Packung lag, an. Ich nehme einen tiefen Zug und spüre die angenehme Wärme in meinen Lungen.
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Revenge | Taekook
FanfictionTaehyungs Eltern starben als er dreizehn Jahre alt war. Er hat dem Mörder seiner Eltern jahrelang ins Gesicht gelächelt und schwor sich am Todestag seiner Eltern, Rache an ihm zu nehmen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da der Mörder spurlos...