Revenge | Taekook

Kapitel 10

Nachdem ich das Waschmittel gekauft hatte, bin ich zur Bar gefahren und betrete diese gut gelaunt, wobei ich die wütenden Blicke meiner Kollegen nicht bemerke. Ich frage mich schon, wann ich wieder auf Jungkook treffe. Mir macht es riesigen Spaß mit ihm zu reden und ich möchte herausfinden, warum ich bei ihm so ein Verlangen habe, ihm Schmerzen zuzufügen. 

"Taehyung? Wofür hast du eigentlich ein scheiß Handy?", fragt mich Luhan sauer, als ich in den Pausenraum für seine Angestellten komme und schubst mich an der Brust gegen die Wand hinter mir. 

Perplex mustere ich ihn und bemerke nun auch, dass Soobin, Beomgyu und Mingi mich ebenfalls furchtbar wütend mustern und wie eine Mauer vor dem Eingang unseres Stützpunkt stehen. Der Eingang ist hinter einem Schrank versteckt, den man einfach nur zur Seite schieben muss. Hinter dem Schrank befindet sich eine Stahltür, die man nur mit einem Code öffnen kann. 

"Was meinst du? Niemand hat sich bei mir gemeldet", erwidere ich und ignoriere es, dass er es gewagt hat, mich einfach zu schubsen.

"Tae, wir haben dich alle angerufen. Hast du dein Handy überhaupt dabei?", meint er genervt.

"Natürlich, habe ich es dabei. Ich bin noch nie ohne mein Handy aus dem Haus gegangen", zische ich zurück und gleite mit meiner Hand in meine hintere Hosentasche, wo mein Handy eigentlich die ganze Zeit schon über war, aber es ist nicht dort. 

Luhan und die anderen sehen mich abwartend an, während ich irritiert meine Augenbrauen zusammen ziehe und meine ganzen Hosentaschen abtaste, jedoch ist es nirgendwo bei mir. Wie kann das sein? Ich bin mir sicher, dass ich es kein einziges Mal rausgeholt habe. Vielleicht ist mir im Auto aus der Hosentasche gefallen?

"Was ist denn nun? Hast du es dabei oder nicht?", will er wissen und sieht mich ungeduldig an.

"Keine Ahnung. Es ist wahrscheinlich im Auto. Ich bin mir absolut sicher, dass ich es mitgenommen habe", sage ich ihnen und bin gerade selbst etwas ratlos. 

"Das kann nicht sein, Taehyung. Wir haben dich seit zwanzig Minuten versucht anzurufen, aber du bist kein einziges Mal ran gegangen. Wenn es im Auto wäre, dann hättest du es ständig klingen gehört. Du hast es bestimmt irgendwo verloren", widerspricht mir Soobin gereizt. 

Es kann nicht sein, dass ich es verloren habe. Wann hätte das bitte passieren sollen? Ich bin nirgendwo runtergefallen oder habe mich auch nicht hingesetzt, sodass es irgendwo runterfallen konnte. Das macht keinen Sinn. Moment mal.. Kann es sein, dass Jungkook es geklaut hat? 

Natürlich kann das sein! Er war die ganze Zeit bei mir und ist die einzige Person, die die Möglichkeit hatte, mir dieses aus der Hosentasche zu ziehen. Bestimmt hat er mir mein Handy geklaut, als er mich umarmt und mir an den Arsch gegriffen hat. Ich habe mich in diesem Moment so darauf konzentriert, ihm nicht weh zu tun, dass ich auf alles andere nicht geachtet habe. 

Ungewollt bildet sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht und ich beginne leise zu kichern, als ich das realisiere. Soobin und Beomgyu schauen mich verstört an, während Luhan und Mingi ihre Körper anspannen und bereit sind mich festzuhalten, falls ich plötzlich ausraste. Ich verdecke mein Gesicht mit meiner rechten Hand und balle meine Linke hat zu einer Faust, bevor ich mit dieser gegen die Wand hinter mir schlage und laut los lache. 

Die vier Jungs zucken erschrocken zusammen und gehen mehrere Schritte zurück, da sie Angst haben, von mir angegriffen zu werden. Unser Spiel hat wohl nun endgültig begonnen. Wenn das so ist, dann zeige ich ihm mal, dass er mich nicht so leicht klein kriegt. Ich richte mich wieder auf und nehme auch meine Hand von meinem Gesicht runter. Mingi macht mir sofort Platz, als ich auf den Schrank zu laufe und diesen fast umschmeiße, da ich meine Kraft nicht unter Kontrolle habe. 

Ich werde diesem kleinen Bastard schon zeigen, was es heißt, sich mit mir anzulegen. Schnell tippe ich den Code in die Tasten ein und reiße die schwere Stahltür auf, nachdem ich das leise Klicken höre. Mit schnellen Schritten gehe ich die Treppen runter und höre, wie die anderen mir folgen. Wahrscheinlich nur, weil sie befürchten, dass ich irgendwas von dem Equipment zerstöre. Ich betrete mein Büro und setze mich an meinen Computer, der stetig angeschaltet ist, da unsere ganzen Telefonate hier abgefangen und gelöscht werden. Ich habe damals mit Namjoon und Luhan dieses Programm entwickelt und ein eigenes System für unsere Handys programmiert, welches nicht leicht zu knacken ist. Vor allem wird es nicht sehr leicht, wenn ich von meinem Computer aus meine ganzen Daten auf dem Handy löschen kann, sodass es nicht mehr möglich ist, jegliche Informationen von dem Gerät zu entnehmen, da sich auf diesem nichts mehr befindet. 

"Jemand hat sein Handy geklaut", murmelt Beomgyu erstaunt und stellt sich neben mich, um dabei zuzuschauen, wie ich auch gleich den Standort von Jungkook und seinen Kollegen ausfindig mache. 

Es war richtig dumm, mir mein Handy zu klauen. Jetzt weiß ich ganz genau, wo er sich jedes Mal aufhält, während er sich noch teilweise im Dunkeln befindet. Er hat zwar raus gefunden, wo sich unser Haus befindet, aber er wird niemals herausfinden, wo sich unser Stützpunkt befindet. Jetzt muss ich nicht mehr warten, bis er sich wieder Blicken lässt.