Mit verschränkten Armen lehne ich mich gegen die Badezimmertür und warte, dass Areum zu Ende duscht. Auf den Toilettendeckel neben der Dusche habe ich ihr eine zu kleine Hose und ein T-Shirt von mir bereitgelegt. Zum Glück befindet sich niemand in der Lagerhalle, sodass niemand bemerkt, dass ich sie hierhergebracht habe.
Mich kotzt es an, dass sie schon genug schlimme Dinge erlebt hat. Sie nimmt es einfach hin, dass wir eine Frau entführen werden. Anscheinend stumpft man als Nutte total ab und macht einfach alles, damit man nicht noch mehr Probleme bekommt. Nach ein paar Minuten schaltet sie das Wasser aus und steigt aus der Dusche. Ihre dunkelbraunen Haare liegen platt auf ihrem Kopf und sie sieht wenigstens nicht mehr so versifft aus. Durch die Kälte im Raum zittert sie etwas und wickelt sich schnell in das Handtuch ein, das an der Wand hing. Areum dreht sich mit den Rücken in meine Richtung und trocknet ihren Körper, dadurch sehe ich die Striemen und blaue Flecke auf ihrem Rücken. Danach lässt sie das Handtuch fallen und zieht die Jogginghose an. Bevor sie das T-Shirt überzieht, wickelt sie ihre Haare in dem Handtuch ein, damit sie etwas trocknen.
"Bist du jetzt fertig?", frage ich sie und öffne die Tür hinter mir.
"Ja, danke für die Sachen", bestätigt sie mir und tappst barfuß auf mich zu.
"Ich wollte nur nicht, dass jeder Mensch auf der Straße checkt, dass du eine Nutte bist. Darum bedanke dich nicht bei mir", meine ich abwertend, was sie natürlich total kalt lässt, da sie mit den Schultern zuckt.
Seufzend schwinge ich die Tür auf und betrete den dunklen Korridor. Areum folgt mir und schaltet das Licht im Badezimmer aus, sodass es stockdunkel wird. Ich schnappe mir ihre Hand und ziehe sie bis zu den Treppen mit mir. Dort lasse ich sie los und steige die Treppen nach oben. Mein Auto steht immer noch bei Taehyung, deshalb müssen wir so früh wie möglich hier weg.
"Die Sonne geht bald auf", teilt mir Areum mit, als sie im Aufenthaltsraum aus dem Fenster schaut.
"Dann sollten wir schnell von hier verschwinden, bevor irgendjemand auftaucht", erwidere ich und möchte zum Eingang laufen, jedoch hält sie mich am Arm zurück.
"Willst du nicht erstmal deine Hand verarzten? Die sieht übel aus", fragt sie mich und beäugt meine rechte Hand, die an den Wunden etwas angeschwollen ist.
"Hm, du hast recht. Die sieht wirklich übel aus", stimme ich ihr zu und betrachte sie für einen kurzen Moment, aber drehe mich dann nur um und laufe weiter.
Areum bleibt einige Sekunden auf derselben Stelle stehen, bis sie mir nachläuft. Wir haben keine Zeit, um uns über belanglose Dinge den Kopf zu zerbrechen. Ich habe schon die perfekte Idee, wie wir Stella eine Falle stellen können, ohne dass es eine Menschenseele bemerkt. Diese Fotze wird es bereuen, mich jemals getroffen zu haben. Nur wegen ihr und diesem Younghyun hat Taehyung Sungjin getroffen. Wenn wir sie niemals im Einkaufszentrum getroffen hätten, dann wäre das alles nie passiert. Ich könnte immer noch in dieser Scheinwelt leben, aber nein... Sie haben es mir versaut.
Vor der Eingangstür bleibe ich ruckartig stehen, als ich Licht durch den Türspalt auf dem Boden sehe. Fuck, wir hätten noch früher los gehen müssen. Ich packe mir Areums Arm und zerre sie mit schnellen Schritten mit mir, um mich in der Abstellkammer zu verstecken. Wer auch immer das ist, er darf nicht wissen, dass wir hier waren. Ich drücke Areum den Mund mit meiner Hand zu, da sie schon Anstalten machte, irgendwas zu sagen. Leise schließe ich die Tür hinter mir und schaue sie warnend an, damit sie keinen einzigen Ton von sich gibt.
Im nächsten Moment wird die Eingangstür geöffnet und die Person betritt die Lagerhalle. Die Schritte sind sehr zögerlich, was mich etwas stutzig macht. Wer könnte das sein? Areum atmet schwer und ich spüre an meinem Bauch, wie sehr ihr Herz rast. Ich schaue zu ihr runter und erkenne nur ihre Silhouette, die ein wenig bebt.
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Revenge | Taekook
FanfictionTaehyungs Eltern starben als er dreizehn Jahre alt war. Er hat dem Mörder seiner Eltern jahrelang ins Gesicht gelächelt und schwor sich am Todestag seiner Eltern, Rache an ihm zu nehmen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da der Mörder spurlos...