Lachend presse ich mir die Hände auf den Mund und versuche mich einzukriegen. Jedoch freut es mich gerade so sehr, dass das alles geklappt hat und Stella nun auf der Liege in meinem Spielzimmer liegt. Ohne Areums Hilfe wäre das um einiges schwieriger gewesen. Sie ist ein Goldschatz, den ich entdeckt habe. Irgendwann höre ich auf zu lachen, aber dafür rollen mir nun kleine Tränen über die Wangen. Ich rapple mich auf und gehe zu Areum, die neben Stella steht und ihr Gesicht betrachtet. Sie merkt, dass ich auf sie zu komme und schaut direkt in meine Richtung. Ich greife mir ihren Arm und ziehe sie in eine feste Umarmung.
"Du bist ein Schatz", sage ich ihr und küss ihren Kopf.
"Hey, Hey, Hey, Hey, HEY! Verlieb dich bloß nicht in mich, verstanden? Du bist viel zu jung für mich", erwidert sie lachend und schlingt ihre Arme dabei um meinen Bauch.
"Du bist viel zu alt, eine Frau und ich habe mich vor drei Tagen von meinem Freund getrennt, den ich seit Jahren liebe. Ich denke nicht, dass ich mich in ein paar Stunden in dich verliebe. Aber wir können sehr gute Freunde werden. Ich meine, du bist die Einzige, die mich wirklich versteht. Du weißt, wie es sich anfühlt misshandelt zu werden", entgegne ich und drücke sie etwas von mir weg, um in ihre Augen zu schauen.
Sie zieht die Augenbrauen zusammen, hebt ihre Hand und legt sie auf meine Wange. Sanft streicht sie mit ihrem Daumen über meine Augenringe und wischt mir die Tränen weg. Ein gewisser Schmerz schimmert in ihren Augen, als sie mein Gesicht mustert.
"Wann hast du das letzte Mal geschlafen, Jungkook?", möchte sie wissen.
"Ich weiß nicht. Vor zwei Tagen? Ich bin nicht müde", zucke ich mit den Schultern und lüge sie dabei frech an.
Die Müdigkeit liegt mir schwer in den Knochen und mein ganzer Kopf schmerzt bestialisch, sodass ich nicht mehr aufhören kann zu lachen oder zu weinen. Auf einmal werde ich aus meinen Gedanken gerissen, da Stella sich unruhig bewegt und komische Geräusche von sich gibt. Ich löse mich von Areum und sehe dabei zu, wie die süße Stella endlich aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht. Langsam flattern ihre Augen auf und sie schaut sich verwirrt um, bevor sie mich sieht und vor Schock erstarrt. Areum spannt sich komplett an und weiß wohl nicht, was sie nun tun soll.
"Jung-Jungkook? Wo bin ich?", fragt sie heiser und möchte sich aufsetzen, aber kommt nicht weit, weil ihre Hände und Füße festgekettet sind.
"An einem sehr schönen Ort, Stella. Wir werden sehr viel Spaß gemeinsam haben. Ich bin froh, dass du doch noch aufgewacht bist. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass der Kick ein wenig zu fest war", antworte ich ihr lächelnd und lege meine rechte Hand auf ihren Oberschenkel.
Blitzartig zuckt dieses auf und an ihrem Atem, stelle ich fest, dass sie schon ahnt, was das hier alles bedeutet. Sie weiß zwar nicht was genau, aber sie kann es erahnen. Die Angst durchfährt ihren ganzen Körper und bringt ihn zum Zittern. Sie dreht ihren Kopf zu Areum, die hart schluckt, aber jegliche Emotionen aus ihrem Gesicht verbannt hat.
"Was hat das alles zu bedeuten? Warum bin ich hier und wer ist sie?", stellt sie noch mehr Fragen und langsam geht mir das wirklich auf den Sack.
Warum werden alle Menschen so gesprächig, wenn sie entführt werden? Haben die nichts Besseres zu tun, als mir das Ohr abzukauen?
"Kannst du dir das nicht selbst zusammenreimen? Wegen dir und Younghyun ist mein Bruder tot, weil Taehyung ihn im Park getroffen hat, in den IHR unbedingt wolltet. Wenn wir euch nicht im Einkaufszentrum begegnet wären, hätten sie sich niemals kennengelernt, Taehyung hätte ihn nicht umgebracht und ich hätte ihn nicht verlassen müssen. Aber ich habe im Moment keine Lust mich in dieses Thema reinzusteigern. Es geht dich auch einen Scheiß an, wer die hübsche Dame an meiner Seite ist. Du solltest nur wissen, dass ich dich leiden lassen werde. Du gehst mir mit deiner ganzen Art tierisch auf die Nerven und ich konnte dich von Anfang an nicht leiden", erkläre ich ihr abwertend und lächle sie auch nicht mehr an, weil ich dieses falsche Grinsen leid habe.
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Revenge | Taekook
FanfictionTaehyungs Eltern starben als er dreizehn Jahre alt war. Er hat dem Mörder seiner Eltern jahrelang ins Gesicht gelächelt und schwor sich am Todestag seiner Eltern, Rache an ihm zu nehmen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da der Mörder spurlos...