Taehyungs Sicht:
Seit Tagen benimmt sich Namjoon sehr merkwürdig gegenüber mir, nachdem er mit Jimin unterwegs war. Er hat mir nicht mal erzählt, ob er von Jimin erfahren hat, was mit Jungkook passiert ist. Er meidet es auch mit mir alleine zu sein oder mich überhaupt anzuschauen. Mit den anderen Jungs redet er ganz normal, als wäre nichts passiert. So wie es aussieht, hat er etwas erfahren, was er mir nicht erzählen darf oder will. Ich habe schon geahnt, dass das irgendwann passieren wird. Er ist ja so in Jimin verschossen.
Im Moment sitzt er an seinem Schreibtisch in unserem Stützpunkt und fliegt mit seinen Drohnen über die Stadt. Er hilft Jimin das Mädchen zu finden, welches er sucht. Luhan hat mich schon gefragt, ob ich es wirklich okay finde, dass er dem Typen hilft, der in unserem Haus Kameras aufgestellt hat. Ich habe nur damit geantwortet, dass es mir egal wäre, wem er hilft. Wenn er sagt, dass es in seinen Augen richtig ist, dann ist es halt so. Namjoon sollte einfach nicht im Nachhinein bereuen, dass er sich dafür entschieden hat.
"Willst du mir immer noch nicht erzählen, was mit Jungkook passiert ist? Ich habe doch irgendwie ein Recht darauf, wenn sein Name auf meiner Haut verewigt wurde", frage ich ihn und stelle mich mit verschränkten Armen hinter seinen Rücken.
"Ich habe dir doch gesagt, dass sie mir nichts erzählt haben. Jimin und ich sind Sofia suchen gegangen. Ich weiß genauso viel wie du", lügt er mich ohne zu zögern an.
"Wirklich? Warum warst du denn so durch den Wind als du danach nach Hause gekommen bist? Du schaust mir seit dem nicht mal mehr in die Augen. Hast du etwa Angst vor mir oder vor dem was ich anrichten könnte?", erwidere ich und packe die Rücklehne seines Stuhls, um ihn in meine Richtung zu drehen.
Namjoon weitet seinen Augen und fühlt sich ertappt. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und beuge mich zu ihm runter, damit ich ihm direkt in die Augen schauen kann. Er schluckt hart und bringt mich dazu breit loszugrinsen. Wieso hat er überhaupt versucht irgendwas zu verheimlichen, wenn ich es sowieso herausfinde?
"Ich weiß nicht, was du meinst, Tae", lügt er mich weiterhin an.
"Mensch, Namjoon. Ich wollte es wirklich nicht so weit bringen, weil ich dich ja irgendwo gern habe, aber wenn du mir so frech ins Gesicht lügst, dann habe ich keine andere Wahl", seufze ich gespielt niedergeschlagen und halte ihm in der nächsten Sekunde mein geliebtes Taschenmesser gegen den Hals.
Sein Atem beschleunigt sich und er spannt seinen ganzen Körper an, als ich ihm todernst ins Gesicht schaue und die Klinge leicht in seine Haut drücke.
"Du kannst mich ruhig weiter anlügen, aber dann musst du damit rechnen, dass das Messer in den nächsten Sekunden in deinem Hals steckt", warne ich ihn und nehme das Messer wieder ein Stück weg, als Namjoon leicht nickt.
"Na gut, ich weiß, was mit Jungkook ist. Er wurde von seinem Vater verprügelt, weil er ihn provoziert hat und ist mit dem Kopf gegen die Wand geknallt, sodass er nun eine Gehirnerschütterung hat", sagt er und lässt das Messer in meiner Hand kein einziges Mal aus den Augen.
Ist das sein Ernst? Sein Vater hat ihn verprügelt? Ich stelle mich aufrecht hin und blinzle mehrere Male, bevor ich anfange zu lachen. Wie lächerlich ist das denn? Darum lässt Jungkook sich seit drei Wochen nicht mehr bei mir blicken? Namjoons Blick verdunkelt sich und er schubst mich einfach weg von ihm. Er steht auf und baut sich vor mir auf, was mich belustigt die Augenbrauen hochziehen lässt.
"Hör gefälligst auf zu lachen! Das ist alles andere als witzig!", ruft er wütend.
"Oh, hast du neue Freunde gefunden, Joonie Hyung? Oder möchtest du deinen Schwager nur beschützen?", mache ich mich lustig über ihn und provoziere ihn schön weiter.
"Ja, mach dich darüber lustig, Taehyung. Du wirst schon sehen, was du davon hast", zischt er mich an und läuft an mir vorbei, um den Raum zu verlassen.
Grinsend senke ich den Blick und halte mir meine Hand über den Mund. Warum spricht jeder in verdammten Rätseln?! Wenn sie so viel mehr als ich wissen, dann sollen mir die Dinge doch verraten! Mein Blut fängt an zu brodeln und ich hole mit meiner Faust aus, um auf einen der Bildschirme an der Wand einzuschlagen. Mein Lächeln verschwindet aus meinem Gesicht, als sich das Plastik in meine Haut bohrt und der Bildschirm sofort schwarz wird. Ich ziehe meine Hand raus und diese fängt zu bluten, aber ich hole nochmal aus und will den nächsten zerstören, jedoch halte ich in meinen Bewegungen inne, als ich einen Mann ein Haus verlassen sehe, der Jungkook sehr ähnlich sieht. Ich schaue auf alle andere Bildschirme und muss feststellen, dass Namjoon alle seine Drohnen in dieser Gegend verteilt hat. Will er mich eigentlich verarschen? Wieso überwacht er Jungkook? Was zur Hölle ist hier los?
"Wartet ab, ihr scheiß Vollidioten. Ich will mit eigenen Augen sehen, ob er so sehr gelitten hat", murmle ich mir selbst zu.
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Revenge | Taekook
FanfictionTaehyungs Eltern starben als er dreizehn Jahre alt war. Er hat dem Mörder seiner Eltern jahrelang ins Gesicht gelächelt und schwor sich am Todestag seiner Eltern, Rache an ihm zu nehmen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da der Mörder spurlos...