Taehyungs Sicht:
Mit Jungkooks Klamotten über der Schulter betrete ich die Bar und pfeife fröhlich vor mich hin. Ich habe mich die ganze Autofahrt über seinen entsetzten Gesichtsausdruck kaputt gelacht, sodass ich nun Seitenstechen habe. Mein Gott, wieso macht es bloß so Spaß ihn zu verarschen? Er hätte sich wirklich nicht wagen sollen, mein Handy zu klauen, sonst müsste er nicht halbnackt zurück in die Stadt laufen.
"Kannst du mir mal verraten, was für eine Scheiße du anstellst? Mingi hat mir erzählt, dass dein Handy geklaut wurde! Wie kann ausgerechnet dir sowas passieren, hm?", kommt Yoongi wütend zu mir, als ich den Pausenraum betrete.
"Ich stell doch keine Scheiße an. Ich habe mich doch nur bei dem Dieb revanchiert", lächle ich meinen kleinen Kollegen an und wuschle ihn mit einer Hand durch die blonden Haare.
Yoongi schlägt meine Hand genervt weg und mustert mich mit verwirrtem Blick, aber weitet seine Augen schlagartig, als er die Klamotten auf meiner Schulter sieht. Unerwartet packt er mich am Kragen und knallt mich mit seiner ganzen Kraft gegen die Stahltür hinter mir. Ich gebe einen dumpfen Laut von mir und grinse den Älteren breit an.
"Bist du vollkommen bescheuert? Du hast die Person getötet und schleppst seine Kleidung mit dir mit? Wie krank und lebensmüde bist du eigentlich?", knurrt dieser Zwerg mich an.
"Ganz ruhig, Süßer. Ich habe niemanden umgebracht. Dieser Jungkook hat mein Handy geklaut und ich habe ihm nur gedroht, dass ich ihn abknallen werde, wenn er seine Kleidung nicht auszieht. Wie du siehst, hat er das brav gemacht, aber wurde von mir im Feld zurückgelassen", sage ich ihm und löse seinen festen Griff an meinem Kragen.
"Warte, was? Du bist zu einem Feld gefahren und hast ihn dort ausgesetzt? Ohne Klamotten?!", fragt er mich baff und lässt mich sogar seine Hände halten.
"Genau. Wenn er mir mein Handy klaut, klau ich ihm seine Klamotten und sein Handy", bestätige ich und hole Jungkooks Handy aus meiner Hosentasche, um dieses vor Yoongis Augen zu halten.
Yoongi zieht seine Hand aus meiner und schließt frustriert die Augen, bevor er sich einfach von mir abwendet und nach hinten zum Schrank läuft, um diesen wegzuschieben und runter in unseren Stützpunkt zu gehen. Ich zucke mit meinen Schultern und laufe zu einem der Spinde im Pausenraum, damit ich Jeongguks Klamotten in diesem wegsperren kann. Sein Handy halte ich in der Hand und betrachte es genauer. Es ist ein altes Model von Samsung, die man hinten öffnen und den Akku selbst auswechseln kann. Darum nehme ich das Backcover ab und schaue mir das Gehäuse etwas genauer an. Hm, da ist nichts ungewöhnliches. Ich hole den Akku raus und sehe auch schon einen kleinen Ortungschip im Gehäuse, der dort nicht drin sein sollte.
"Doch nicht so dumm, wie gedacht", stelle ich fest und versuche mit meinen Fingern den Chip rauszuholen, aber ich kann ihn nicht wirklich fassen.
Genervt taste ich meine Hosentaschen nach meinem Taschenmesser ab und versuche dann mit der Spitze das kleine Teil raus zu pulen, was ich nach wenigen Sekunden auch schaffe. Ich nehme den Chip in die Hand und mustere ihn kurz, bevor ich ihn auf den Boden schmeiße und mit meinem Fuß mehrmals drauf trete. Ich habe schon so viele Ortungschips gesehen, da brauche ich nicht nochmal nachzuschauen, ob das nur eine Attrappe ist. Danach kommt Hoseok in den Pausenraum und schaut mich verblüfft an.
"Zum Glück bist du hier. Luhan und Mingi wollten mich schon zwingen deine Schicht zu übernehmen. Wem gehört eigentlich das Handy?", gibt er erleichtert von sich und kommt zu mir rüber, um das Handy genauer zu betrachten.
"Das gehört Jungkook. Morgen schau ich mal, was sich auf diesem kleinen Ding befindet", antworte ich ihm und lege das Handy zu Jungkooks Klamotten in den Spint.
"Hoffentlich lebt der arme Kerl noch, der war ja richtig angetan von dir.. Aber jeder fährt total auf dich ab, also wäre das auch kein Verlust für dich, sondern eine Bürde weniger", lacht Hoseok und verlässt den auch wieder.
Da muss ich ihm vorerst noch widersprechen. Es wäre ein riesiger Verlust für meine Unterhaltung, wenn Jungkook in nächster Zeit sterben sollte. Erst wenn er mir irgendwann auf die Nerven geht, dann ist unser Spiel vorbei und ich brauche ihn nicht mehr. Aber damit beschäftige ich mich noch nicht, sondern warte einfach nur ab, bis er bei mir Zuhause auftaucht und mich für die Aktion anbrüllt. Alleine schon bei der Vorstellung könnte ich mich totlachen.
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Revenge | Taekook
FanfictionTaehyungs Eltern starben als er dreizehn Jahre alt war. Er hat dem Mörder seiner Eltern jahrelang ins Gesicht gelächelt und schwor sich am Todestag seiner Eltern, Rache an ihm zu nehmen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da der Mörder spurlos...