EINUNDVIERZIG - Judy

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Die letzten Tage bis zu den Weihnachtsferien verfliegen regelrecht

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Die letzten Tage bis zu den Weihnachtsferien verfliegen regelrecht. Zwar drücken uns die Lehrer genügend Prüfungen und Projekte rein, damit es nicht langweilig wird, aber man merkt, wie jeder mit der Zeit ruhiger wird. Am letzten Tag vor den Feiertagen, ein Freitag, laufen die meisten mit Weihnachtspullover und Weihnachtsmannmützen umher und niemand schert sich mehr um einen vergeigten Test.

Dieses Weihnachten wird anders sein als jedes zuvor, das wir bisher gefeiert haben. Trotzdem freue ich mich darauf. Und das nicht nur, weil ich es mit Vince verbringen werde.

An der Haustür klingelt es. Ich weiß genau wer es ist. Mit pochendem Herzen schäle ich mich aus der Decke und lasse Jackie ihren Weihnachtsfilm alleine weiterschauen. Vince schenkt mir sein strahlendes Lächeln, als ich ihm die Tür öffne. Draußen schneit es sanft vor sich hin, einzelne Schneeflocken haben sich in seinen Haaren verfangen.

„Hey", flüstert er leise und zieht mich an sich.

„Hey", erwidere ich und lächle ihn breit an. Seine Nase ist rot von der Kälte, genauso wie seine Wangen. Langsam beugt er sich zu mir nach unten und haucht mir einen sanften Begrüßungskuss auf meine Lippen. Obwohl ich es mittlerweile gewohnt sein sollte, werden meine Knie sofort zu Wackelpudding. Ich lasse mich fallen, versinke in dem Kuss. Vince legt seine kalte Hand auf meine Wange und streicht mit dem Daumen langsam über meine Schläfe.

„Vince!", ertönt plötzlich die Stimme meiner Mutter hinter uns. Wie vom Donner gerührt springen wir auseinander. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßt mein Freund Mama, während ich peinlich berührt auf den Boden schaue. Mir wird es immer peinlich sein, wenn sie uns beim Küssen erwischt.

„Komm doch rein, ich habe gerade frische Plätzchen gebacken, die probiert werden müssen", sagt Mama, während sie sich ihre Hände an einem Geschirrtuch abtrocknet.

„Plätzchen?", meint Vince und grinst über beide Ohren. Ich schließe die Haustür über uns und sehe ihm zu, wie er aus seinen Schuhen schlüpft. Mama verschwindet wieder Küche, aus der es wirklich furchtbar lecker duftet.

Vince nimmt meine Hand und drückt einen Kuss auf meinen Handrücken. Mein Herz macht einen Sprung. Ich lächle ihn an, drücke seine Hand und ziehe in dann zur Küche, wo Mama gerade wieder ein frisches Blech aus dem Ofen holt.

Vince macht große Augen, als er den Esstisch sieht, auf dem sich Keksdosen türmen. Mama summt ein Weihnachtslied vor sich hin, das aus dem Radio dudelt. Sie räumt einen Teller hervor und drapiert ihn vor den ganzen Keksdosen.

„Ich nehme an, du willst lieber mehr von den Schokoladenplätzchen?" Mama lächelt Vince an. Mir wird warm ums Herz. In den letzten Wochen war Vince ziemlich oft bei mir, oder ich bei ihm. Vince versteht sich mit jedem bei mir zuhause, vor allem aber Jackie scheint einen Narren an ihm gefressen zu haben. Okay, ich muss zugeben, Miles ist nach wie vor etwas auf Abstand bedacht, aber er akzeptiert Vince zumindest langsam.

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