FÜNFUNDVIERZIG - Judy

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Die Luft im Raum ist stickig, es sind viel zu viele Menschen im Raum und die Musik dröhnt laut aus den vielen Boxen

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Die Luft im Raum ist stickig, es sind viel zu viele Menschen im Raum und die Musik dröhnt laut aus den vielen Boxen. Mein Herz stoppt für eine Sekunde und ich verharre auf der Stelle, als ich all die Eindrücke auf mich wirken lassen. Vince drückt meine Hand fest und sieht mich besorgt von der Seite aus an.

Mein Blick wandert durch die riesige Eingangshalle, während alle Eindrücke auf mich wie Platzregen prasseln. Ausgelassene Klassenkameraden tanzen von mir in zu kurzen Kleidungen, kreischen fröhlich auf, trinken Alkohol aus roten Bechern und verabschieden so das alte Jahr.

Weiter hinten sehe ich Vals Kleid glitzern, sie hat sich mit East schon weiter durch die Menschenmasse durchgekämpft. Lucas wird es bestimmt nicht gefallen, wenn er sieht, mit wem seine Freundin hierhergekommen ist.

Ich atme tief durch und straffe meine Schultern. Vince ist bei mir. Mir kann nichts passieren. Ich drücke mich enger an ihn und gehe einen zaghaften Schritt weiter hinein in den Raum. Wobei Raum hierfür gar nicht mehr reicht. Die Decke rag weit hinauf, Luftballons, Glitzerbänder und sogar eine Diskokugel baumeln herab. Laserstrahlen, die durch eine Lichtanlage projiziert werden tanzen über unseren Köpfen hinweg.

Vince legt einen Arm um mich und schiebt mich durch das Gewusel in den hinteren Teil der Halle. Von dort zweigen sich drei verschiedene Flure ab. Jeder davon scheint mindestens so überfüllt zu sein wie die Eingangshalle.

Ich atme tief durch, schließe für einen Moment die Augen und lasse mich blind von Vince führen. Colleen hätte es hier genossen. Sie wäre in ihrem Element gewesen, hätte getanzt, gefeiert, getrunken und gelacht. Und ich wäre neben ihr gestanden, hätte ihre Bewegungen versucht nachzumachen, darauf aufgepasst, dass sie nicht zu viel Bowle trinkt und dann auf dem Heimweg ihre schmerzenden Schuhe getragen.

Colleen ist da. Sie ist nun diejenige, die auf dich aufpasst. Du brauchst keine Angst zu haben.

Begrüßungen werden uns zugerufen und ich blicke überrascht in die Richtungen, wo die Stimmen herkommen. Vince lacht immer wieder auf, grüßt zurück, während ich überfordert hin und her blicke. Mädchen umarmen mich, mit denen ich noch nie etwas zu tun hatte. Ich lächle schüchtern umher, merke aber, wie ich mich mit der Zeit entspanne.

Der Bass wummert laut und ich spüre ihn in jeder Zelle meines Körpers. Vince beugt sich zu mir und fragt mich etwas, aber ich verstehe kein Wort. Val hatte vorher recht als sie meinte, dass es warm werden würde hier drin. Jetzt bin ich froh, dass sie mich dazu überredet hat, den Jumpsuit mit den dünnen Trägern anzuziehen und nicht ein langärmliges Oberteil.

Im selben Moment verfluche ich mich dafür, dass ich ihr Angebot, mir die Haare hochzustecken, abgelehnt habe. Ich merke jetzt schon, wie ich leicht im Nacken schwitze. Vince schiebt mich weiter durch den engen Flur. Die Musik wird lauter. Mit großen Augen starre ich in den Raum, der wohl an normalen Tagen so etwas sein soll wie das Wohnzimmer. Mädchen mit viel zu kurzen Röcken tanzen auf dem Tisch, eine Gruppe von Jungs gafft ihnen mehr als offensichtlich auf den Hintern.

KämpferherzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt