Kapitel 96

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// Erzählers Sicht//

Eine unglaubliche Angst breitete sich in dem Körper Ardys aus, welcher unter Wasser verzweifelt nach einer Lösung suchte. Da er niemals gedacht hatte, dass so eine Situation jemals vorkommen würde, wusste er absolut nicht wie er sich und sein wahres Aussehen jetzt noch vor den beiden, die außerhalb des Pools standen, verstecken konnte.
Es war, als wäre sein Kopf wie leer gefegt, keine Gedanken, keine Handlungen.
Wie verschwommen betrachtete er ringsum das Wasser, welches ihn umgab. Nach und nach wurde es etwas trüb.. und seine Haut immer dunkler. Wie hatte es soweit kommen können..? Nicht nur, dass ein paar Menschen wegen seiner Sturrköpfigkeit und existierenden Gefühlen von seiner wahren Identität wussten, nein, jetzt war er auch noch drauf und dran dem Menschen, der ihm am meisten bedeutete, seine wahre Hautfarbe zu entblößen.
Rabenschwarz.

Das einzige, was ihm einfiel zu tun war, das er eine Hand zur Faust ballte und somit die Lampen, die den Pool von innen erhellten, durchbrennen ließ sodass zumindest man ihn nicht sofort sah.
Doch die Lampen, die in die Fließen draußen eingelassen waren, brannten nach wie vor. Und Ewigkeiten konnte er auch nicht Unterwasser bleiben.
Die beiden, die draußen standen und verwirrt warteten, dass Ardy wieder auftauchen würde, erschraken als die Poollampen plötzlich durchbrannten und das Wasser dunkel wurde. Der früher blauhaarige, aber nun braunhaarige Taddl musste schlucken. Ein unerklärlicher eiskalter Schauer lief ihm über den nackten Rücken.
"..Ardy?" fragte er mit zögerlicher Stimme. Er hatte zwar keine Ahnung warum Ardy nicht schwimmen wollte, konnte sich aber denken das dieser jetzt ziemlich angepisst sein musste.
Doch Ardy war alles, aber nicht angepisst.
Er hatte Angst, war geschockt, war... verzweifelt. Er wusste, dass nun alles vorbei war. Taddl würde wegrennen.. warum hatte es so kommen müssen? Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen, das Wasser schien ihn nichtmal beschützen zu wollen.
Warum hatte er nicht von Anfang an ehrlich sein können? Er hatte so viel gelogen... aber nein, musste er das nicht? Er tat es ja nicht freiwillig!
Er hätte niemals in die Menschenwelt kommen dürfen, so wäre so etwas niemals passiert. Er hätte sich nie verliebt.. und er hätte nie diese schneidende Angst verspürt wie jetzt gerade, die ihm den Hals zuschnüren zu schien.

Von der Creme war nichts mehr zu sehen.
Mit einem letzten Lidschlag schloss er die Augen und tauchte auf.

Sein Rücken war Taddl zugedreht. Und gut sichtbar..
Das Licht der Bodenplatten erhellte alles in einem weißblauen Licht, die knallroten Haare... und der schwarze Körper, der nurnoch von der Badehose Abwärts vom Wasser verdeckt wurde.
Es war totenstill.
Langsam, wie bei einer Puppe, drehte Ardy den Kopf, das rubinrot seiner Augen verlieh ihm ein überirdisches Erscheinungsbild.
Für einen Moment sahen die beiden sich nur an, doch zu Ardys Entsetzen musste er sehen, wie Taddl sich die Hand vor den Mund schlug. Etwas glitzerte in seinem Augenwinkel und lief wenige Sekunden später seine blasse Wange hinab. Aus irgend einem Grund war Rewi nichtmehr hier..

Die Tränen Taddls sorgten dafür, dass sich in Ardy eine große, schwere Leere ausbreitete. Er fühlte sich wie das überflüssigste und dümmste Wesen der Welt. Sein Kopf senkte sich.
Eine einzelne Träne rann ihm heiß das Gesicht herab und tropfte in das dunkle Wasser, welches ihn nichtmehr schützen konnte. Wie abstoßend er für Taddl nun aussehen musste..
Mit, zum ersten mal in seinem ganzen Leben, kleinen und unsicheren Schritten lief er ganz langsam und kleinlich aus dem Wasser. Es war ihm anzusehen, wie sehr er sich selbst verabscheute.
Der größere der beiden stand nur da, wusste weder was er sagen, machen noch denken sollte. Ardy... sah plötzlich nichtmehr wie Ardy aus.. er sah so verloren und.. ängstlich, ja, ängstlich aus, dass es dem Braunhaarigen die Tränen nur so in die Augen trieb.
Es war beinahe unmöglich für Ardy, sich unter diesen Augen von Taddl zu bewegen.

Vielleicht war das der sowieso unausweichliche Schlussstrich, dachte er als er leise und ohne Worte weg zum Aufzug lief. Eine weitere, heiße Träne. Auch die von Taddl wollten nicht versiegen.
Er sollte zurück gehen. In der Menschenwelt hat er nichts mehr verloren..

"W..warte!!"
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Hallo ihr Lieben!

.....Halbes Jahr Pause was..? Uff.. ich glaube es interessiert euch nicht wirklich warum, bla bla. Aber ihr sollt wissen das ich immer da bin und euch nicht vergesse.
Dafür liebe ich das Schreiben viel zu sehr..

Ich hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen, auch wenn es nicht so lang ist wie die davorigen, aber ich wage doch zu behaupten, dass es trotzdem viel Inhalt besitzt ^^

Danke, dass ihr dieses Buch lest!

Eure,
Mary♡            ich hab euch lieb

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