Kapitel 77

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//Ardys Sicht//

"Tritt ein weiterer vor, der den Teufel zum Duell herausfordern möchte?" rief Addam. Niemand. Nur Tommy, welcher etwas weiter vorne stand und mich mit seinen Blicken durchbohren wollte. Ein eher lächerliches Bild, wenn man bedenkt, dass er die normale Größe hatte welche um die zwei Meter beträgt während ich gute zehn Meter groß war. Doch ich beachtete ihn garnicht sondern hatte mein Blick weiterhin nach vorn gerichtet.
"Dann wäre das hiermit besiegelt. Wenn die Weite über uns einen knalligen Rotton angenommen hat stehen sich die beiden Duellierenden in der östlichen Arena gegenüber. Bis dahin hat sich jeder in oder um die Arena einzufinden. Da viele noch nicht angereist sind, sind diese von der Anwesenheitspflicht ausgeschlossen!" Damit drehte sich Addam um, ging in das Feuer neben mir. Da er mein engster Vertrauter war, durfte er nach der Rede für einige Sekunden direkt neben mir stehen. All die Höllenkreaturen strömten aus dem Saal um sich auf den Weg zu der Arena zu machen. Wenn die Weite, hier gab es ja keinen Himmel, über uns einen knalligen Rotton hat.. Das bedeutet in etwa, in der Menschenwelt, Vormittag. Die Weite hier war auch nicht blau sondern Rot und wurde im Laufe des Tages lila, dann rabenschwarz. Also hatte ich gut eine halbe Stunde Zeit.
Mit Addam hinter mir lief ich majestätisch aus dem Thronsaal. Kaum waren wir in dem Teil des Schlosses, welches ich bewohnte, schrumpfte ich auf gute drei Meter runter und ließ mir meinen dunkelroten Umhang abnehmen. Meine schwarze, rissige Hose behielt ich natürlich an. Verschiedene Höllensymbole, die ich auch zeichnen musste, als ich wieder herkam, leuchteten vereinzelt auf der Hose in Orangetönen auf. Ich bewegte meinen drachenähnlichen Körper in Richtung Waffenkammer, die eher wie ein Ballsaal als eine Kammer aussah. Knurrend blies ich schwarzen Rauch aus meiner Schnauze während ich an den Waffen vorbei schritt.
"War dir das auch so klar wie mir?" fragte Addam und sah sich mit seinen drei Köpfen um.
"Was?" knurrte ich.
"Das es Tommy so weit treibt, dass er dich am Tag des Feuers herausfordert." , "Natürlich. Er glaubt wirklich, er könnte mich besiegen. Das hat er schon immer aber er ist bei jeder Gelegenheit, inder er vor mir gestanden hat, wie ein Feigling eingeknickt und hat sich auf die Knie geworfen. Als ich in der Menschenwelt war kam Scrul zu mir, wie du ja weißt. Nachdem ich deinen Brief gelesen hatte hat er allerlei Sachen über Tommy gesagt, er wäre der Stärkste mittlerweile in der Hölle. Die Hölle ist riesig, größer als die Menschenwelt oder der Himmel. Damals machte mich das so wütend, das sich das auf mein Verhalten auswirkte und ich die Menschen, die was mit mir zu tun haben wollten, von mir gestoßen habe, vorallem..."
Sofort beendete ich meinen unbeabsichtigten Redeschwall. Noch war ich es nicht gewöhnt, mit so einer tiefen und dunklen Stimme zu sprechen, deswegen räusperte ich mich.
Ich drehte mich von Addam weg und ging die Waffen betont gleichgültig durch.
"Vorallem..?" Natürlich musste er nachfragen. Wenn ich mit Addam alleine war, verhielten wir uns wir alte Freunde. Da war nichts von dem Teufel zu sehen, außer wenn ich wütend war. Addam kannte mich, zwar fand selbst er mich oft angsteinflößend aber nicht ansatzweise so krass wie alle anderen, die um ihr "Leben" fürchten, wenn sie mich nur ansehen.
"Ardy du weißt, du kannst mit mir reden. Ja, wir sind beide tot, dass bedeutet aber nicht das ich dumm bin. Und du als Teufel bist Nichtmal wirklich tot da du so eine Macht hast, dass du als getarnter Mensch in der Menschenwelt leben kannst. Also, gibt es etwas, was du mir erzählen möchtest?" Er kam zu mir getapst und streckte seinen Arm nach oben, damit er mir eine Pranke auf die Schulter legen konnte. Sofort schrumpfte ich noch einen Meter. Ich blies, diesmal aber mit einem traurigen Hauch, Rauch aus meiner schwarz beschuppten Schnauze und sah ihn mit meinen schwarz, roten Augen an. Selbst meine Augen waren viel größer als seine. Sie waren, wenn ich größer war, vergleichbar mit einer großen Menschenhand. Jetzt waren sie nur so groß wie eine dicke Kastanie.
"Nicht an diesem Tag, Addam. Heute brauche ich all meine Sinne.." brummte ich. Sein mittlerer Kopf nickte. "Das verstehe ich."

Um von meinen Gedanken, die sich mir wieder aufdrängen wollten, wegzukommen, lief ich die Waffen ab, jeder Kämpfer durfte zwei Waffen wählen. Ein paar Meter weiter, und ich stand vor meiner ersten Waffe. Eine feurige, schwarze Peitsche die am vorderen Ende rasiermesserscharfe Klingen hatte. Meine zweite Waffe, die, die ich für den finalen Schlag benutzen würde, wusste ich von Anfang an.
Addam hielt mir ehrenbürtig das große Schwert hin, dessen Klinge mattschwarz war, während der Griff in einem goldenen Ton schimmerte.

Die großen Flügeltüren des Waffenraumes schwangen auf und vier rote Phantome verneigten sich. "Eure Abscheulichkeit, es ist an der Zeit."
Addam schnürte mir meinen roten Brustpanzer, der sich gut von den schwarzen Schuppen abhob, zu und verneigte sich ebenfalls. "Nach Euch."
Begleitet von der Hydra und den vier Phantomen schritt ich den breiten, mit Fackeln ausgehellten Gang zu der Arena zu. Im Laufen nahm ich die mir erlaubten vier Meter Körpergröße an. Tommy selbst war nur zwei, wenn er sich streckte vielleicht drei Meter groß. Das konnte ein Vorteil, oder ein Nachteil sein.

Der Hornton des Teufels ertönte laut über der Arena, mein Zeichen. Als ich den Kampfplatz der Arena betrat, begrüßte mich das abscheuliche Heulen und Brüllen der Höllenkreaturen. Wo das Auge hinreicht waren sie, selbst um die Arena herum. Tommy stand schon auf der anderen Seite der Kampffläche und hielt einen langen Speer mit gezackter Klinge in den Klauen.
Ich zeigte mich nicht gerne, aber heute war eben eine Ausnahme.

Gegenüber von dem Widerling angekommen spannte ich die Peitsche und ließ sie einmal schnalzen. Dieses Geräusch hallte in der kompletten Arena wider. Aus meinen Augen brannte wieder das Feuer, als ich mich in Kampfposition stellte. Tommy tat es gleich und schickte mir einen überheblichen Blick an den Kopf. Doch ich fixierte ihn nur und wartete auf einen weiteren Hornstoß.
Es war totenstill. Die Spannung war mit den Händen zu greifen.

Nach weiteren stillen Sekunden ertönte schließlich ein kräftiger, tiefer Klang, der das Ausrasten und Brüllen aller zur Folge hatte. Der Kampf war eröffnet.
Jetzt musste ich meine Ehre verteidigen.

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Na ihr?
Seid ihr genauso gespannt wie ich? Ich bin richtig gespannt, wie ich den Kampf gestalten lassen werde! Versteht ihr, wie ich Ardy darstellen möchte? Ja,  er ist der Teufel, ein grausamer Herrscher der tötet und andere Dinge tut. Aber trotzdem ist er ein Stück weit auch der liebevolle, lustige Ardy, der sein schwarzes Herz an Taddl verloren hat..

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Jetzt geht es richtig um die Wurst!
Ich habe in meinem TARDY OS Buch einen weiteren OS veröffentlicht schaut mal rein wenn ihr möchtet, würde mich freuen! :)

Danke, dass ihr dieses Buch lest!

Eure,
Mary♡

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