Kapitel 98

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//Ardys Sicht//

Drei Wochen waren vergangen seit diesem alles veränderten Abend auf meiner Dachterrasse. Ich lebte wie hinter Glas, als würden die Tage nur so an mir vorbei ziehen und ich stehe einfach nur daneben und beobachte hinter der Scheibe das Geschehen. Aufstehen, auf Beutejagt gehen, mich an die Bar setzen und saufen. Mir war alles egal. Ich hatte nach der ersten Woche dieses Trauerspiels akzeptiert, dass mein Herz sich immernoch wie verrückt nach Taddl sehnte. Doch da ich aktuell weder ein Handy besaß, noch den Mut auch nur irgendwie unter Menschen zu gehen mit der ständigen Angst, seinen blauen Augen zu begegnen, blieb ich die meiste Zeit in meinem Heim. Groß genug war es ja und es schien sich auch keiner einen Dreck um mich zu scheren, da weder auch nur einmal an meiner Tür geklingelt oder geklopft wurde. Ich habe ja schon angenommen das alles anders wird nach meiner Rückkehr aus der Hölle... das ich aber so vergessen werde von meinen... nun ja, mittlerweile ehemaligen Freunden war wie ein Stich einer Goloklanze in meinen Leib.

Ich fühlte mich wie festgefahren und hatte auch ehrlich gesagt keinen Plan wie ich aus diesem Trott wieder rauskommen sollte. Früher war mir sowas alles egal, da scherte ich mich noch nicht um meine Gefühle oder die Gefühle anderer.

——

Es war an einem kühlen, aber dennoch klaren Nachmittag als es passierte.
Ein Donnerschlag, als hätte jemand einen ganzen Berg zerberstet war zu hören und das ohrenbetäubend laut. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich von meinem schwarzen Ledersofa auf und sah mich um. Ich sah aus der riesigen Glasfront, die zu meinem Garten mit Pool führte raus doch sah nur dichten schwarzen und roten Nebel.
Sofort wuchs mein Körper um zwei oder drei Meter und meine Augen begannen merklich zu glühen. Was zum Teufel war das?! Dieser Rauch.. alles spannte sich in mir an. Das war Höllenrauch. Kein normaler Rauch ist schwarz rot, zumindest meiner Kenntnis nach.
Ich stapfte zu der Glastür und riss sie auf. Feuer entstand in meiner Hand und formte sich glühend zu einem Schwert, ein Abbild zu dem Schwert, mit welchem ich damals Tommy den letzten Stoß verpasst hatte. Ein Knurren verließ meinen Rachen. Welche Gestalt es auch immer gewagt hat mir hier in meinem eigenen Heim aufzulauern würde keine Gnade erwarten dürfen.

Ein Husten war zu hören und irgendwas an diesem Husten ließ mich das Schwert etwas sinken. Dieses Husten.. warum nur kam mir das vertraut vor?
Mit stechenden Augen versuchte ich durch den Rauch zu schauen und ehrlich gesagt nervte es mich extrem das der sich nicht einfach lichtete. Eine Gestalt war langsam zu sehen, zuerst die Umrisse, dann immer deutlicher da sie auf mich zuschritt. Ein Kopf.... zwei Köpfe....
Nein das kann doch nicht....

„Uägh, schon wieder diese Rauchschwaden.." sagte die Gestalt als sie schließlich direkt vor mir stand und den Rauch hinter sich ließ der langsam sich verzog. Ich war selten perplex in meinem Leben, das erste mal richtig als Taddl bei mir war...
Und doch war ich es jetzt auch. Was tat er hier? Und noch viel wichtiger... warum stieg in mir plötzlich so ein Kloß hoch, der mir langsam die Luft abzuschnüren drohte..?
„Addam.." sagte ich als müsste ich es mir selbst noch einmal lautstark bestätigen das mein bester Freund und über Jahrtausende Treu ergebener Diener wirklich vor mir stand. Und das in seiner Hydra Gestalt.
Ich deutete ihm sofort an das er seinen dreiköpfigen Arsch gefälligst rein zu bewegen hat. Also folgte er mir in mein riesiges Wohnzimmer mit Bar. Er stand in der Mitte des Raumes und ich drehte mich zu ihm um. Mittlerweile hatte ich auch wieder meine Normalgröße erlangt. Ich sah auf, meine roten Augen trafen die seines mittleren Schädels.
Der Kloß in meiner Kehle schwoll an.
Auch er erwiderte den Blick, doch seiner änderte sich sofort von erfreut zu einem geschockten.
„Meiste-... Ardy, was ist denn mit Euch passiert?!" Seine Augen glitten von meinen rot geschwollenen Augen zu meiner traurigen Körperhaltung. Langsam gingen die übrigen zwei Köpfe von ihm zurück und er nahm eine menschliche Gestalt an.

Und zwar die, die er damals hatte...
In dem Moment wurde mir bewusst wie alleine ich war... und wie sehr ich Taddl eigentlich vermisse...

Noch nie hatte ich so vor Addam geweint wie ich es jetzt plötzlich tat. Die Tränen brachen aus mir heraus wie ein Wasserfall, meine Kniee knickten ein und ich sackte neben dem Sofa auf dem Boden zusammen.. „Ich.. er f-fehlt... mir.." doch meine gepressten Worte wurden übertönt von verzweifelten Schluchzern und blutroten Tränen die auf den Boden tropften. Mir fiel nicht auf wie Addam mich verzweifelt und geschockt anstarrte.
Mein Herz tat so weh... ich fasste mir an die Brust um diesem verfickten Ding irgendwie zu sagen das es gefälligst aufhören soll... es soll einfach nur aufhören..

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Hallo Leute!

Ich melde mich auch mal wieder nach einer langen Schreibpause. So sehr ins Detail gehen möchte ich nicht aber ihr sollt wissen das ich euch nicht vergesse.. mir ging es lange Zeit nicht gut und das hält immernoch an aber ich möchte wieder schreiben.. das ist meine Welt, in die ich eintauche..

Ich hoffe ihr mögt dieses Kapitel, eine kleine Wendung hat es nun genommen ^^

Danke, dass ihr dieses Buch lest🖤

Eure,
Mary🖤

HELLBOY Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt