Kapitel 25

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Widow

Jonas wies Jenny an mich zurückzubringen und mir die Karte vom Gebäude auf ein leeres Handy zu ziehen.
Sie sträubte sich zwar, gab dann aber wütend nach und befahl mir schroff ihr zu folgen. 

Ich tat es wortlos. 

Sie ließ mich vor einem Badezimmer stehen und sagte etwas davon, dass sie saubere Kleidung holen würde und dass ich ja in zehn Minuten fertig sein sollte, weil sie nicht nicht im Traum daran denken würde, auf mich zu warten.

Ich kommentierte ihr Verhalten nicht weiter und beeilte mich unter der Dusche. 
Ich musste sie ja heute nicht noch weiter provozieren.
Da stand mir grade auch seltsamerweise irgendwie nicht der Sinn nach.
 
Grade als ich das Wasser abstellte klopfte es an der Badezimmertür. 
Ich nahm mir eines der Handtücher und band es mir schnell um die Hüfte.

Als ich die Tür öffnete und die Klamotten nehmen wollte, die Jenny im Arm hielt, zog sie die Hände zurück.

"Was soll der Scheiß", fragte ich monoton und hielt meine Hand hin, damit sie mir die Sachen geben konnte.
Ich sah sie genervt an, als sie es nicht tat.
Dann fiel mir ihr Blick auf.

Sie starrte meinen Brustkorb an und grade als ich sie aufziehen wollte, dass sie wohl noch nie einen halbnackten Mann gesehen hätte, fiel mir die frisch angeheilte Schusswunde ein und mir entglitt ein leiser Fluch, als ich hinabsah.

"Wo hast du die her?", sie sah mich mit gerunzelter Stirn an.

"None of your business, jetzt gib mir die Klamotten", murrte ich, nahm mir die Kleidung und machte ihr die Tür vor der Nase zu.

Scheiße, daran hätte ich denken müssen.
Meine Laune sank in Keller, während ich mich anzog.

Ich nahm an, dass sie Jonas jetzt zur Rede stellen und ich daraufhin 'n Anschiss kassieren würde.
Freude pur.

Als ich das Bad verließ, stand sie jedoch noch vor der Tür und wartete mit verschränkten Armen.

"Du hast doch bestimmt was besseres zu tun, oder?"

"Die Wunde ist neu, die hattest du beim Gutshaus noch nicht. Und zwischen dem da und jetzt ist nur London gewesen. Wart ihr deswegen länger weg als geplant?"

"Nein, wie gesagt wir haben Sightseeing gemacht.", Sagte ich sarkastisch.
Als sie mich noch weiter mit ihrem filmreifen, erwartungsvollen Blick anstarrte, seufzte ich genervt und schob mich einfach an ihr vorbei.

"Widow", sagte sie und flogte mir.

"Wenn du irgendwas wissen willst, dann hör dir Jonas' Geschichte an und die bestätige ich dir dann.", Knurrte ich.

"Mit anderen Worten du sollst nicht drüber reden."

"Nein, ich will nicht drüber reden."

"Wo willst du hin?", Fragte sie als ich eine Treppe hinabstieg.

"Dreizehn Etagen runterlaufen, in der Hoffnung dass du dir unterwegs 'n Knöchel verstauchst und ich dich endlich loswerde."

Was war hier eigentlich grade los?
War sie nicht eigentlich die, die schlechte Laune haben sollte?
Ich schüttelte den Kopf leicht und ging einen Schritt schneller.

"Widow warte doch mal.", Sagte sie und hielt mich am Arm fest.
"Ich habe nicht viel Ahnung von euch Vampiren, aber ich weiß wie eine Silberverletzung aussieht und das da ist ganz entschieden eine. Und eine verdammt gefährliche dazu, wenn ich mir so ansehe wo sich die Narbe befindet."

"Interessant, erzähl mir mehr.", Sagte ich, verdrehte die Augen und ging weiter.
Sie hielt mich wieder fest.

"Nein, ich meine... was ich wissen will ist, ob mein Vater dafür...",

Vampire Agent (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt