Widow (F L A S H B A C K)
Von Minute zu Minute fiel es mir schwerer die Geräusche zu filtern und irgendwann hörte ich nur noch Gelächter, Herzschläge und, nachdem das Buffet eröffnet wurde, auch noch die unerträglich lauten Kaugeräusche.
Nach einiger Zeit ging ich auf die Terrasse und nutzte die Nachtluft um etwas runterzufahren.
Dort begegnete ich kurz Normans erwähnter Schwester.
Allerdings hatte er mitbekommen, dass ich rausgegangen war und schloss sich mir rechtzeitig genug an, sonst wäre sie wahrscheinlich wirklich aufdringlich geworden, denn ob man es glaubt oder nicht, nach nur fünf Minuten hatte sie schon mehrere überdeutliche Annäherungsversuche gemacht.Gegen drei Uhr morgens verabschiedeten wir uns dann und verschwanden wieder.
Erleichtert saß ich in der Kutsche und lehnte meinen Kopf erschöpft an der Innenverkleidung an.
Ich hatte es geschafft und das ohne zu Tanzen oder Essen zu müssen.
Und ich hatte niemanden umgelegt.
Durch und durch also ein Erfolg."Alles klar bei dir?", Fragte Norman, als wir zuhause ankamen und ich war froh, dass er es nicht früher angesprochen hatte.
Er rock stark nach Alkohol und schwankte beim Aussteigen."Es geht, muss mich nur ausruhen.", Sagte ich und kam nicht umhin ihn zu stützen.
Dann half ich ihm die Stufen hoch, schloss auf und begleitete ihn hinein."Es tut mir so leid, dass das alles so schief gelaufen ist vor zwei Wochen.", Entschuldigte er sich im Vollrausch bei mir.
"Ich würde ja sagen du kannst nichts dafür, aber ich wollte Verstärkung holen.", Murmelte ich und half ihm nach oben, blieb jedoch vor der Wohnung stehen, anstatt sie zu betreten.
Ich starrte stattdessen auf unsere Wohnungstür, die wir abgeschlossen hatten.
Ich hatte gehört wie Norman den Schlüssel rumgedreht hatte.
Drei Mal gegen den Uhrzeigersinn, wie gehabt.Nun stand sie jedoch einen Spalt breit offen und ich roch einen Gestank, den ich so noch nie vernommen hatte.
Ich verzog das Gesicht."Oh scheiße.", Nuschelte Norman, der es jetzt auch gesehen hatte.
"Bleib hier.", Murmelte ich leise und stellte sicher, dass er am Treppengeländer blieb.
Dann stieß ich die Tür ein Stück weit auf und lugte hinein.
Ein Mann stand in unserem Wohnzimmer und lief hin und er, als würde er auf jemanden warten.
Dann fuhr er mit einem breiten Grinsen zu mir herum und kam auf mich zu."Mist", knurrte ich und deutete Norman zu verschwinden, doch er war durch den Alkohol zu träge und brauchte zu lange um mein Handzeichen zu deuten.
Der Mann riss die Tür auf und ich konnte mich nur schützend vor meinen Partner schieben.
"Wer zum Henker bist du?", Fragte ich kalt, bereit für einen Nahkampf, zu dem es nie kommen sollte.
"Luke Vingate, ihr habt meinen Bruder auf dem Gewissen, erinnert ihr euch? Der Vampir in der Gasse?", Fragte er und zog eine Pistole, die er auf mich richtete.
Ich brauchte einen Moment um zu realisieren was er gesagt hatte, schaffte es jedoch mich rechtzeitig genug zu fangen und konnte seinen Arm zur Seite schleudern, bevor die Kugel den Lauf verließ.
Sie schlug rechts von uns im Geländer ein.
Holz splitterte und ich spürte ein Stechen im der Seite, als er mir ein Messer zwischen die Rippen rammte.Ich hatte nicht einmal Zeit gehabt zu reagieren.
Ich hatte noch nicht mal seine Bewegung wahrgenommen.Ich schnappte nach Luft und schmeckte mein Blut.
"Jemand wie du hat es nicht verdient dieses Leben zu führen.", Knurrte er mir ins Ohr und im gleichen Moment warf er mich die Treppe hinab, womit er freie Bahn auf Norman hatte.
Ich schaffte es nicht mich während dem Sturz zu fangen und kam mit dem Nacken auf der untersten Stufe auf.
Ich spürte wie es Knackte und für einen kurzen Moment wurde alles schwarz.
Ein statisches Rauschen hallte in meinen Ohren wieder.
Dann klärte sich meine Sicht und ich sah, wie der Norman mit dem Mann rang.
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Vampire Agent (abgeschlossen)
VampirgeschichtenIhr sucht etwas mit Hand, Fuß und einem Hauch von schwarzen Humor? Dann seid ihr hier genau richtig. Widow ist ein Auftragsmörder der durch einige Komplikationen in etwas hineingerät, mit dem er eigentlich nichts am Hut haben will. Noch dazu wird...