Vampire Agent (abgeschlossen)

Kapitel 8.

Max

Ein paar Freiwillige saßen mit mir im Truck, der zu dem Fabrikhof fuhr, auf dem Jenny und Widow gefangen gehalten wurden.
Es war nicht weit weg von unserem Haus, eigentlich besorgniserregend.
Außerdem war es eine der Organisationen, die uns in den vergangenen Wochen schon unangenehm aufgefallen war.

Ich war für die Verhandlungen zuständig, damit meine Begleiter Jennifer und den Vampir befreien konnten.
Mein Vater managte die Aktion vom Landhaus aus.
Wenn Widow halbwegs bei Kräften war, dann hatten wir gute Chancen das hier schnell über die Bühne zu bringen.

Wir fuhren mehrere Feldwege entlang, bis wir zum Vorhof kamen.
Auf dem Grundstück stand ein großer Betonklotz, es handelte sich wohl um das Hauptgebäude, und eine Lagerhalle mit Parkeinrichtung.
Das Einfahrt zum Hof war mit einem Tor versperrt.

"Gut getarnt...", sagte Robert, einer meiner guten Freunde.

"Meinst du dieses unscheinbar wirkende Gebäude mitten in der Natur?", murmelte ich und stieg aus.
Ich suchte den Torwärter und erklärte ihm, dass ich und meine Geschäftspartner aufgrund einer Verhandlung hier waren.
Selbstverständlich erwähnte ich meine Begleiter und stellte sie als 'Bodyguards' hin, was sie ja im Prinzip auch waren.
Dann stieg ich wieder ein und wir wurden reingelassen.

"Denkt dran, drei von euch warten am Haupteingang auf meine Rückkehr. Sobald ich von den Angestellten zu dem Verhandlungsraum geführt werde, macht ihr euch am Kameranetz zu schaffen. Die Infos habt ihr ja eine Stunde vor Abfahrt bekommen. Während ich Zeit schinde, sucht ihr dann meine Schwester und dem Vampir.", sprach ich nochmal durch.
Nachdem ich von allen die Zustimmung hatte, stiegen wir aus um reinzugehen.

Jedoch stand an der Tür niemand, der uns empfing und auch sonst war der Eingang menschenleer.
Ich runzelte die Stirn und sah mich prüfend um.

"Teilt euch auf. Fangt im Keller an.", gab ich die Anweisung und deutete Robert bei mir zu bleiben, da ich als unbewaffneter Mittelsmann gekommen war.
Wir folgten dem Hauptgang solange, bis wir vor einer Doppeltür standen.
Ich klopfte.
Niemand öffnete oder bat uns herein.
Mein Kumpel lud die Waffe durch und ich stieß die Tür auf.

Auf halbem Weg wurde sie von etwas schwerem blockiert.
Ich blickte hinab und sah den leblosen Körper eines Mannes in Anzug.

Als ich aufblickte sah ich Widow, der grade einen weiteren Mann fallen lies.

Jenny stand ein ganzes Stück abseits, eine Waffe gehoben und auf die Tür gerichtet, durch die ich jetzt reinkam.

"Max!", sie senkte die Waffe augenblicklich, rannte auf mich zu fiel mir um den Hals, "Gottseidank!"

"Ihr habt so lange gebraucht, da haben wir schonmal ohne euch angefangen.", sagte Widow, als er sich von der Leiche abwandte und seine Kleidung abklopfte.
Das Top, dass er trug war rot vor Blut und ziemlich zerfetzt.
Ich zog die Augenbrauen hoch.
Jenny hingegen schien komplett unversehrt.

"Wo ist der Typ, der hier das Sagen hat?", fragte ich nach, konnte es mir aber schon denken.

Widow deutete mit einem Nicken auf den Mann, den er grade umgebracht hatte.

"Super, und du hast nicht zufällig an die Folgen gedacht, die das mit sich bringt?", ich seufzte und überlegte wie wir das vertuschen konnten.

"Ich habe hier", er zog ein Handy aus seiner Hosentasche, "Ein Handy gefunden, mit dem ich eine Nachricht an meinen Auftraggeber gesendet habe. Dieser hat mir mitgeteilt, dass ein Kopfgeld auf diesen Mann ausgesetzt war. Ein offener Auftrag, wenn du es so willst. Wie, wann und durch wen er stirbt ist egal. Und da ich meinen letzten Auftrag nicht ausführen konnte -der mit dem lustigen kleinen Stick, du erinnerst dich?- und ich auch Kosten habe, die ich decken muss, habe ich diese kleine Chance genutzt.", sagte er und steckte das Gerät wieder weg.