Widow
Zwei Tage lang hatte ich mich zum Auskurieren auf 'mein' Zimmer zurückgezogen, bevor ich zu Jonas gegangen war, um eine Mahlzeit zu erbitten.
Ich hatte es meinem normalen Schlafrhythmus zu verdanken, dass ich erst gegen Mitternacht aufgewacht war.
Was allerdings nicht änderte, dass er immer noch an seinem Computer saß.
Ein Wunder, dass er noch keine viereckigen Augen hatte.Aber anstatt mir einfach ein paar Blutkonserven zur Verfügung zu stellen, hatte er mich in seinem Büro festgehalten und Jennifer und Max dazugeholt.
Als die beiden den Raum betraten, wusste ich schon was mir blühen würde.
Ich seufzte und sammelte meine Nerven.
Mein Magen knurrte und ich wusste, dass ich in den nächsten zwei Stunden keine Mahlzeit bekommen würde.
Max warf demonstrativ die Tür hinter sich zu und lehnte sich gegen die Wand.
"Und nächster Vortrag bitte.", Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme.
Dann sah ich Jonas abwartend an, der mich wegen meines Kommentars düster musterte."Ich werde nicht um den heißen Brei herum reden und komme am besten direkt zum Thema. Wenn du einen Termin hast, ist das schön und gut, da habe ich im Prinzip nichts gegen. Es ist deine Sache, wann du dir irgendwelche fragwürdigen Treffen legst, solange es uns nicht in die Quere kommt. Aber dann hast du uns wenigstens über die Gegebenheiten zu informieren.", Sagte er und lehnte sich zurück.
"Ich bin euch über mein Privatleben doch keine Rechenschaft schuldig.", Ich ignorierte, dass Max einen gehässigen Kommentar murmelte.
"Nein das nicht, allerdings ist es schwierig dir zu vertrauen, wenn du uns Anlass dazu gibst dir hinterherzuspionieren."
"Und aus welcher Aktion geht hervor, dass ich euer Vertrauen will? Die ganze Welt misstraut mir, was sollte ich da von", ich ließ den Blick einmal über die hier anwesenden schweifen und fuhr dann fort, "Insgesamt drei Leuten haben, die das anders sehen?"
"Drei? Ich würde dir nichtmal über den Weg trauen, wenn du deine Fangzähne los wärst.", Knurrte Max.
"Ich hab auch nicht von dir gesprochen, sondern von meinem Abreitgeber du Pfeife.", Erwiderte ich und zeigte ihm über die Schulter hinweg den Mittelfinger.
"Aus deinen letzten zwei Aktion geht jedenfalls nur hervor, dass du unüberlegt handelst."
"Unüberlegt?", Ich lachte auf, "Am Arsch Jonas. Ich habe überlegt euch bescheid zu sagen. Ich hätte es sogar fast getan."
"Und warum-"
"Aber", fuhr ich fort, bevor er mir einen erneuten Vorwurf machen konnte, "Ich bin an dem Abend leider kaum zu Wort gekommen. Und nachdem ihr euch eure Urteile über mich schon zu bilden scheint, bevor ich etwas zu vermeintlichen Anschuldigungen sagen kann, habe ich mir gedacht, dass es im Endeffekt keinen Unterschied mehr macht."
"Denkst du wir würden dich davon abhalten zu einem Arzt zu fahren?", Fragte mich Jonas mit hochgezogen Augenbrauen.
"Ich denke, man kann sich selbst erschließen, dass ich nicht zu einem, wie du es nennst, 'fragwürdigen Treffen' fahre, wenn ich Vergiftungserscheinungen habe. Vor allem, weil das schon die Zweite innerhalb einer Woche ist, Jonas.", Ich sah ihn wütend an.
Ich würde mich jetzt nicht wieder zur Sau machen lassen.
Diesmal nicht."Kann man nicht. Du bist ein Vampir. Dir kann man nicht trauen. Du hast grade selbst gesagt, dass dir niemand traut. Dann benimm dich nicht so, als würden wir es tun du Idiot.", Max hatte sich von der Wand abgestoßen und die Arme verschränkt.
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Vampire Agent (abgeschlossen)
VampirgeschichtenIhr sucht etwas mit Hand, Fuß und einem Hauch von schwarzen Humor? Dann seid ihr hier genau richtig. Widow ist ein Auftragsmörder der durch einige Komplikationen in etwas hineingerät, mit dem er eigentlich nichts am Hut haben will. Noch dazu wird...