Kapitel 40.

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Widow

Ich hatte mich grade zwei Stunden auf's Ohr gehauen, da schrillte das Handy, das Jonas mir gegeben hatte, in voller Lautstärke los.

"Was zum fick, wer ruft'n jetzt an?!", Knurrte ich und blickte verschlafen auf den Display.
05:48 Uhr. Ich besah mir die Nummer eine Sekunde lang und nahm dann verwirrt ab.

"Wer will da was?", Knurrte ich müde und stützte mich erstmal nur mit den Ellenbogen auf, die Augen noch halb geschlossen.

"Ach gut, ich dachte du schläfst.", Hörte ich Jonas' Stimme.

"Hab ich auch, bis du angerufen hast.", Knurrte ich und setzte mich langsam an die Bettkante.
Dann zog mir mit der freien Hand im Halbschlaf meine Schuhe an.
Ich bezweifelte, dass jetzt noch viel mit Schlafen war, "Warum schickst du nicht einen deiner geflügelten Affen runter?", Murmelte ich und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.

"Wozu hast du das Handy? Aber da du jetzt eh wach bist, kannst du auch aufstehen und in mein Büro kommen.", Sagte er und legte auf.

"Arschloch.", Knurrte ich leise und steckte das Handy ein. Dann quälte ich mich aus dem Bett und schlurfte hinauf. Ich war viel zu müde um einen klaren Gedanken zu fassen. Und zu müde um die Türen anständig zu öffnen.
Auch bei seinem Büro drückte ich die Klinke mit dem Ellenbogen runter und stieß sie unmotiviert mit der Schulter auf.
Max stand im Raum, die Arme verschränkt und den Blick schlecht gelaunt auf mich gerichtet. Ich ignorierte ihn jedoch und fokussierte mich auf Jonas.

"Was ist so wichtig, dass mein Schlaf mal wieder drunter leiden muss?", Fragte ich und musterte Jonas düster.

"Wir haben ein Treffen mit den örtlichen Geheimdiensten engagiert. Dort werden wir uns über die weiteren Vorgehensweisen kurzschließen."

"Welche weitere Vorgehensweisen? Ich hab bis jetzt noch kein Indiz, das meine Theorie bestätigt und es wäre fahrlässig vorher einen Plan zu schmieden.", Sagte ich und verschränkte die Arme. Und für diesen Bullshit hatte er mich aus dem Bett gezerrt?

"Bis zu dem Treffen sind es noch zwei Tage. Ich hoffe bis dahin hast du etwas handfestes gefunden."

Ich starrte ihn an un zog ich die Augenbrauen zusammen.
"Willst du mich eigentlich verarschen? Ich habe also zwei Tage um Beweise zu finden?!", Ich rümpfte die Nase ein wenig. Das konnte doch nicht sein Ernst sein.

"Zwei Tage um einen Beweis zu finden und um dir einen Anzug zu besorgen, da dir mein Geschmack ja nicht zuzusagen scheint."

"Einen Anzug?", Ich blickte ihn an, als wäre er von allen guten Geistern verlassen, "Das kannst du vergessen. Ich werde mich nicht auf ein Silbertablett legen, damit die Geheimdienste sich genussvoll auf mich stürzen können, Jonas. Das in London ist schließlich auch nicht nach deinem Ermessen gelaufen."

"Du befindest dich momentan in unserer Obhut, dir wird niemand ein Haar krümmen, solange du dich benimmst.", Versicherte er mir. Dann warf ich einen unmissverständlichen Seitenblick auf Max.

"Max wird dich begleiten, solltest du Einkäufe zu erledigen haben.", Erklärte Jonas, der meinem Blick folgte. Ich seufzte genervt und massierte mir mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.
"Mal angenommen ich werde in den nächsten zwei Tagen keine genauen Anhaltspunkte finden, was dann?"

"Dann werden wir uns etwas anderes überlegen müssen. Wir werden drei Stunden vor dem Treffen noch einmal brainstormen. Halt dich bis dahin ran."

Ich starrte ihn wortlos an.

"Gibt es noch was?", Fragte er, als ich mich nicht rührte.

"Dir ist klar, dass ich dann die nächsten zwei Tage durchziehen muss, oder?", Fragte ich monoton.

Vampire Agent (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt