Sleeping Beauty || R.G.

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Seit Wochen lebe ich mit meiner Gruppe auf der Straße, aber bis jetzt sind wir immer gut durchgekommen. Eigentlich hatten wir ein Zuhause, nur wurden wir aus diesem vertrieben und sind jetzt gezwungen uns etwas neues zu suchen.

Das größte Problem, was wir momentan haben ist, dass es Tagsüber viel zu warm ist und es dafür dann über Nacht zu stark abkühlt. Damit wir aber nicht sofort von jedem entdeckt werden, können wir das Feuer nicht lange groß halten und müssen an einer Miniaturflamme sitzen.

Eigentlich alle aus meiner Gruppe haben es geschafft irgendwie einzuschlafen, bis auf mich und unseren Anführer Rick, der etwas Abseits an meinem Baum lehnt, um die erste Wache zu schieben.

Ich bekomme meinen Körper einfach nicht dazu, sich aufzuwärmen und starre zitternd in den dunklen Wald um uns herum, als ich Ricks raue südstaaten Stimme hinzer mir höre: "Komm her."

Kurz sehe ich zu ihm rüber und ignoriere, wie mein Herz bei seinem Anblick einen kleinen Sprung macht: "Danke, aber hier ist es wärmer. Du kannst gerne schlafen, wenn du magst und ich übernehme deine Schicht."

Daraufhin bleibt es erstmal still und ich lege meine Arme um meine Knie. Ich erwarte keine Antwort von Rick, aber schlafen werde ich niemals können, deswegen zucke ich zusammen, als er sich räuspert: "Ich meine es ernst. Komm her."

Sein Tonfall ist eine Oktave tiefer und ich wage es nicht ihm zu widersprechen, also stehe ich zögerlich auf und gehe auf ihn zu: "Ja?"

 Unter seinen Wimpern sieht er zu mir auf, bis er mich mit seinen blauen Augen direkt ansieht: "Setz dich zu mir. Du kannst hier schlafen."

Ich unterdrücke ein Lachen und sehe ich einfach nur ungläubig an. Er kann doch nicht ernsthaft meinen, dass ich mich jetzt gemütlich neben ihn setzte und dann schön einschlafe.

Eigentlich will ich schon abschlagen und mich wieder an das Feuer verziehen, da zieht er mich an der Hand neben sich und ich muss mich durch den plötzlichen Ruck auf seinem Oberschenkel abstützen, um mit meinem Gesicht nicht schwungvoll gegen seinen Bauch zu brettern.

Sofort sehe ich zu ihm auf: "Tut mir Leid. Sorry." Er seufzt auf und drück mich auf den Boden: "Stell dich nicht so an."

Ich kann echt nicht glauben, was hier abläuft und lasse widerstandslos zu, dass er mich an seine Brust zieht und dann hinunter auf seinen Schoß schiebt.

Ganz ehrlich, ich habe mit vielem gerechnet, aber ganz sicher nicht damit, mit Rick so auf Tuchfühlung zu gehen und dann mit dem Kopf in seinem Schoß zu liegen.

Rick ist sicher vieles, aber ganz bestimmt kein Typ, dem ich so eine Geste zugetraut hätte, deswegen versuche ich ruhig zu atmen und mich nicht zu sehr zu verkrampfen, da er das bei dem Körperkontakt bestimmt spüren wird.

Leider ist das leichter gesagt, als getan, weil ich schon irre lange ein wenig in ihm verknallt bin und jetzt bin ich ihm so nahe, wie noch nie.

Ich kneife die Augen zusammen, um mich zum schlafen zu zwingen und wäre fast wieder aufgesprungen, als er seine Hand auf meine Hüfte legt und mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinen Hüftknochen malt: "Entspann dich und schlaf einfach."

Das ist leichter gesagt als getan, aber mach einiger Zeit lockern sich meine Muskeln wirklich und ich genieße die Wärme, die von seinem Körper ausgeht.

Ich bin total eingelullt und seufze sogar auf, als er seine andere Hand in meinen Nacken legt. Je länger ich so liege, desto ruhiger werde ich und lasse zu, dass mich der Schlaf, mit dem Kopf auf Ricks Schoß, einholt.

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