Memories || R.G.

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Hello ;)
Wie versprochen kommt der 2. Oneshot und ich hoffe es gefällt euch, obwohl es mal was anderes ist, als die letzten Kapitel <3
Ich melde mich wahrscheinlich am 31.12. zurück und wünsche euch noch ein schönes restliches Jahr 2021 ;)

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Ich klopfe an die Tür von dem Haus, in dem Rick mit seiner Familie zusammen wohnt.

Aber anstatt mir die Tür zu öffnen sieht er aus dem Fenster, dass direkt über der Veranda ist und ich muss lächeln, als ich sehe, dass seine Haare noch triefend nass sind.

Er muss aus der Dusche gekommen sein und als sein Blick auf mich fällt legt sich auch ein Lächeln auf seine Lippen: "Komm hoch."

Ich recke die Daumen in die Höhe und lasse mich selber ins Haus.

Sofort schlägt mir sein Duft entgegen und ich muss mich zusammenreißen, um nicht gleich wieder zu verschwinden.

Schon lange bin ich in Rick verliebt, habe mich aber nie getraut etwas zu sagen und breche alles nur auf das Freundschaftliche herab.

Eine Art von Selbsterhaltung.

Ich habe Angst, dass diese Gefühle bloß einseitig sind und ich alles ruiniere, wenn ich was sage.

Also schweige ich und gehe ins Schlafzimmer, wo ich ihn vermute.

Noch mit freiem Oberkörper lehnt er an die Fensterbank und lächelt mich leicht an: "Was gibt's?"

Es ist ungeheures Trainig von Selbstbeherrschung, um ihm ausschließlich in die Augen zu sehen: "Brauche ich einen Grund, um dich zu besuchen?"

Er zuckt mit den Schultern und kommt auf mich zu, ich weiche aber unter dem Vorwand etwas zurück, dass ich sein Bett machen möchte: "Ich wollte dir bloß sagen, dass ich nachher mit Daryl Besorgungen machen möchte."

Ich spüre, wie sich sein Blick in meinen Rücken bohrt: "Du verbringst viel deiner Zeit mit Daryl."

Verkrampft mache ich mit dem Bett weiter: "Kann schon sein."

Leise seufzt er und murmelt etwas vor sich hin, als ich mich ihm endlich wieder zuwende: "Soll ich dir denn etwas mitbringen? Oder brauchst du mich vorher noch für etwas anderes?"

Mit einer Hand streicht er sich über den viel zu langen Bart und schüttelt dann den Kopf: "Ne, heute steht nicht wirklich viel an. Ich mache mich auch gleich schon auf den Weg."

Kurz beiße ich mir auf die Unterlippe und deute dann auf sein Gesicht: "Du willst so rausgehen?"

Er runzelt die Stirn und greift nach seinem Waffengürtel auf der Kommode, um ihn sich schon anzuziehen: "Ja? Warum nicht?"

Ich werfe meinen Sicherheitsabstand über Bord und stelle mich dicht vor ihn und ziehe sanft an den Barthaaren: "Du siehst verwildert aus."

Wahrscheinlich ist es nur Einbildung aber ich glaube er schmiegt sich leicht in meine Berührung: "Du hast was gegen meinen Bart?"

Leise lache ich und ziehe wieder daran: "Nein garnicht. Ich mag ihn. Aber nur wenn er nicht Überlänge hat."

Plötzlich ist es still und ich sehe ihm in die schönen blauen Augen, als er nach meinem Handgelank greift: "Dann komm."

Überrascht lasse ich mich von ihm ins Bad ziehen und er hebt mich auf eine kleine Ablage: "Wenn er dir zu lang ist, dann kannst du ihn mir ja so schneiden, wie du es gerne hättest."

Mein Mund wird trocken und ich starre ihn an, als er mir wirklich einen Rasierer hinhält: "Na komm, Kleine. Du schlägst Untoten den Kopf ein, da wirst du doch nicht davor Angst haben, oder?"

Perplex greife ich nach dem Rasierer: "Das ist dein Ernst?"

Er nickt und drückt meine Oberschenkel auseinander, damit er sich dazwischen stellen kann.

In meinem Kopf geht in diesem Moment so einiges ab, was alles andere als Jugendfrei ist und unbedacht spreize ich meine Beine noch etwas weiter für ihn.

Ich riskiere einen unauffälligen Blick nach unten und nehme schluckend wahr, dass sich sein Schritt nur Zentimeter von meinem entfernt ist.

So nahe war ich ihn wahrscheinlich noch nie und kann nicht ignorieren dass er oben noch immer nichts an hat.

Meine Augen folgen den kleinen Tropfen, die von seinen Haaren auf seinen Schultern landen und dann über seine Brust kullern, um dann irgendwann auf seiner warmen Haut zu trocknen.

Keine Ahnung, wie lange ich diesem Schauspiel zusehe, aber er macht keine Anstalten mich darauf hinzuweisen, dass ich ihn anstarre.

Als ich mich endlich von seinem Oberkörper losreißen kann liegt eine ungewohnte Wärme in seinem Blick und ich räuspel mich leise: "Okay."

Sanft lege ich eine Hand an seine Wange und trimme seinen Bart vorsichtig auf die Länge, die ich so sehr an ihm liebe.

Jede Minute liegen mehr graue Strähnen um uns herum und ich spüre seine warmen Hände an meinen Schenkeln. Wie seine Brust sich hebt und senkt. Wie seine Augen mich fixieren.

Kurz sehe ich hoch und kann nicht mehr wegsehen, als sich seine Lippen teilen: "Wir sollten los."

Schnell schlage ich die Augen auf und die Erinnerung verschwindet. Ich sehe Daryl an, der vor mir kniet und mich ansieht.

Ich habe nicht bemerkt, wie er zu mir gekommen ist: "Was?"

Seufzend sieht er sich auf der eingestürzten Brücke um, auf die ich mich gesetzt habe: "Ich habe gesagt: Wir sollten los."

Langsam nicke ich und starre auf den Punkt, auf dem ich Rick das letzte Mal gesehen habe.

Tränen laufen mir über die Wangen, weil ich ihn verloren habe, ohne ihm zu sagen, dass ich ihn liebe.

Ich habe uns nie eine Chance gegeben und ich weiß auch nicht, was er für mich empfunden haben könnte.

Er ist nurnoch eine Erinnerung an bessere Tage, an denen ich glücklich war.

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