Little Girl || R.G.

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Es mag einem seltsam vorkommen, dass ich inmitten einer Apokalypse noch geblümte Kleider trage, aber ich möchte mir meine Menschlichkeit irgendwie noch beibehalten und früher, vor all dem hier, habe ich nur Kleider getragen.

Jetzt ist es mehr als unpraktisch, aber seit wir in Alexandria leben und so gut es geht sicher sind, kann ich es mir wieder erlauben, also nutze ich es auch aus.

Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass es meinem Freund auch gefällt. Wir sind seit ca. 1 Jahr zusammen und haben uns unter den schlechtesten Verhältnissen überhaupt kennengelernt, trotzdem sind wir glücklich.

Wenn man vom Teufel spricht, kommt Rick zur Tür rein und sein Blick bleibt sofort an mir hängen: "Du siehst schön aus."

Ich sehe mir seine blutverschmierte Jacke an und runzle die Stirn: "Und du siehst wirklich schrecklich aus."

Seufzend zieht er sie Jacke mit dem blutroten Pelz aus: "Es gab Probleme in Hilltop."

Besorgt gehe ich auf ihn zu und versuche irgendwelche Verletzungen zu entdecken: "Das ist nicht dein Blut oder?"

Er schüttelt den Kopf und zuckt dann mit den Schultern: "Die Leute da hatten keine Ahnung, mit wem sie sich anlegen."

Rick ist ein guter Mensch und das weiß jeder, aber manchmal gibt es Momente, in denen er auch mir Angst macht.

Deswegen bin ich froh, dass ich nicht genau weiß, was passiert ist und ich nichts davon gesehen habe. Bei der Menge an Blut kann ich mir denken, dass der Typ nicht überlebt hat.

Ich möchte ihn gerade Fragen, ob er sich etwas zu essen nehmen möchte, da dreht er sich auch schon um und verschwindet oben im Schlafzimmer.

Keine 5 Minuten höre ich, wie die Dusche angeht und ich setzte mich auf die Couch und versuche zu verstehen, warum Rick vorhin so verschlossen war.

Heute scheint wieder einer dieser Tage zu sein, wo er sich nicht wirklich mit mir unterhalten möchte und das ist auch okay. Jeder hat mal diese Momente, nur dass Rick ein Pulverfass ist, dass irgendwann hochgeht, wie heute zum Beispiel und dann sollte man hoffen, dass man nicht ins Kreuzfeuer gerät.

Ich kann mich kaum auf das Buch konzentrieren und deswegen höre ich, wie mein Freund die Treppen herunterkommt.

Sofort drehe ich mich um und muss hart schlucken, als ich sehe, dass er sich den Oberkörper wohl nicht völlig abgetrocknet hat und sein Shirt deswegen wie eine 2. Haut an seiner Brust klebt.

Ich zwinge mich ihm ins Gesicht zu sehen und sehe, wie er seine Augenbrauen in die Höhe zieht: "Ist was?"

Sofort schüttel ich den Kopf und sehe wieder in mein Buch.

Auch wenn Rick deutlich älter ist als ich, finde ich, dass er der attraktivste Mann ist, der mir je begegnet ist.

Er scheint meine Jugendlichkeit auch zu mögen und genau das macht unsere Beziehung noch viel reizvoller.

Seine Reife und die Männlichkeit, die er ausstrahlt sind wie eine Droge für mich und ich kann nicht genug von ihm bekommen, auch wenn er fast mein Vater sein könnte.

Ich merke, wie meine Gedanken immer weiter abdriften und mir die Hitze zwischen die Schenkel schießt.

Auch die harte und gefährliche Seite von Rick ist sexuell alles andere als abschreckend und ich schließe kurz die Augen, um mich wieder zu sammeln, als sich Rick in diesem engen Shirt neben mich fallen lässt: "Woran denkst du?"

Selbst in der langen Zeit, die wir schon zusammen sind, bin ich alles andere als direkt und will ihm nicht unbedingt unter die Nase reiben, wie attraktiv ich ihn finde und sehe deswegen krampfhaft auf mein Buch: "Nichts besonderes."

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