The Walking Dead One Shots

Without Words (Teil II) || D.D.

Dankbar lächel ich unseren Anführer an und lege meine Hände auf die Schultern des Bikers ab, um mich hinter ihn zu schwingen. Federleicht fahre ich mit den Händen über seinen Rücken, um meine Arme um ihn zu legen und sofort fährt Daryl los. Seufzend lege ich meine rechte Wange auf Daryls Schulterblatt und dränge mich dichter an ihn, weil der Fahrtwind relativ kühl ist.

Daraufhin dreht Daryl seinen Kopf leicht in meine Richtung: "Ist was?" Mir ist klar, dass er es nicht sehen kann aber ich lächel in mich hinein: "Nein, fahr ruhig weiter."

Wortlos dreht er sich wieder nach vorne und ich genieße schweigend seine Nähe. Ich weiß, dass er auf andere ziemlich ruppig und unnahbar wirkt, aber ich weiß, dass da ein ganz weicher Kern in seinem Inneren ist. Manchmal scheint er mehr durch als normal. Zum Beispiel, als er alles gegeben hat um Carols kleine Tochter Sophia zu suchen, oder als er, als ich krank war nie von meiner Seite gewichen ist und sogar in meiner Zelle gewartet hat, bis ich eingeschlafen bin.

Trotzdem wundert es mich eher weniger, dass Beth sich nicht darum gerissen hat, Daryl um Tampons zu bitten. Es kommt oft vor, dass mich die anderen vorschicken, um mit Daryl zu reden. Sonderbarerweise, hat er mich noch nie angekeift und ist eigentlich immer ganz liebenswürdig zu mir.

In meinen Gedanken versunken, bin ich überrascht, dass wir schon in der Stadt angekommen sind und Daryl hält langsam neben einem alten Lagerhaus: "Michonne meinte, dass es hier nicht komplett geplündert wurde, als sie das letzte mal hier war und dass wir mit etwas Glück, etwas finden könnten."

Mit steifen Beinen steige ich von dem Bike und nicke: "Okay, danach muss ich aber noch in die Apotheke in der Stadt."

Leise brummt er: "Da findest du nichts mehr." Ich verdrehe bei seiner Negativität und nehme einfach seine Hand, um endlich zu dem Lager zu kommen: "Du weißt doch nicht mal, was brauche."

Daryl hätte jedem die Hände abgehackt, der ihn so angefasst hätte, aber bei mir lässt er sogar zu, dass ich meine Finger durch seine schiebe: "Du bist wegen der Apotheke mitgefahren oder?"

Kurz sehe ich mich um, um irgendwelche Beißer zu entdecken, aber die Luft ist rein: "Ja, Beth hat mich um etwas gebeten."

Seine Hand liegt warm in meiner und ich spüre seinen Körper dicht hinter mir, als ich vor der Eingangstür stehen bleibe: "Dafür hättest du nicht extra mitkommen müssen."

Wieder verdrehe ich die Augen und drehe mich dabei zu Daryl um. Leicht muss ich den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die blauen Augen sehen zu können: "Du musst dich auch nicht mit dir selber unterhalten. Beth hat sich nun wirklich nicht darum gerissen, dich nach Mädchenkram zu fragen."

Mit meiner freien Hand tippe ich ihm auf die Brust: "Außerdem wüsstest du nicht, was sie genau braucht."

Normalerweise ist Daryl nicht der gesprächigste, aber heute scheint seine Zunge gelockerter als sonst: "Ich mache diese Touren nicht zum ersten mal."

Dabei ist sein Blick warm und ich frage mich, warum er nicht auch zu den anderen etwas offener sein kann. Ich nutze die Gelegenheit, dass er mir so nahe ist und stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben: "Ach, stell dich nicht so an. Wir wissen beide, dass du mich gerne dabei hast."

Man sieht ihm an, dass er überrascht ist von meiner Aktion ist und ich möchte mich gerade wieder zu der Tür drehen, als er mich an der Hüfte zu sich heran zieht. Etwas zu laut quitsche ich auf: "Was...?" 

Sofort legt mir Daryl eine Hand auf den Mund und bringt mich so zum Schweigen: "Shhhh." Erst jetzt höre ich es auch.

An der rechten Wand höre ich Menschenstimmen, wie sich zu unserem Glück aber zu entfernen scheinen. Schnell ziehe ich seine Hand von meinem Mund und flüstere: "Denkst du die waren schon im Lager?" 

Noch immer bin ich an ihn gepresst und meine Hände fahren abwesend über seine Brust: "Sieht nicht so aus."

Ich ziehe mich aus seinen Armen, damit er die Tür für uns öffnen kann und nur kurze Zeit später stehen wir in einer riesigen Eingangshalle mit vielen Kisten, die zum Großteil schon geplündert wurden.

Mein Blick wandert zurück zu Daryl, der mit seiner Armbrust auf die Kisten deutet: "Schau, ob du was findest. Ich sehe mich mal um." 

Ich nicke ihm zu und sammle alles ein, was ich finden kann und nützlich ist. So gut es geht stopfe ich alles in meinen Rucksack und warte dann am Eingang auf Daryl, um zu der Apotheke zu kommen.