Daddy Issues (Teil IV) || R.G.

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Irgendwas an der Gesichte hat mich in den letzten Tagen nicht in Ruhe gelassen ;) Der OneShot ist deswegen etwas länger geworden, als gewöhnlich. Aber dieser Teil ist der Vorletzte und im V. Teil komme ich zu dem guten Sternchen (*) ;)

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Vorsichtig rücke ich mich auf seinen Schultern zurecht: "Okay, lass mich reingreifen."

Er macht einen Schritt auf die Tür zu, sodass ich gut an das Loch rankomme und versucht zu mir hochzusehen: "Pass auf."

Wahrscheinlich weiß er selber, wie überflüssig das ist, weil ich meine Hand grade in ein kleines Loch zwänge, durch das ich nicht mal was sehen konnte, geschweige denn richtig reagieren könnte, wenn sich ein 2 Meter Vieh denken würde, dass mein Hand ein toller Snack wäre.

Kein Wunder, dass er seine Hand da nicht durchbekommen hat, wenn meine eigene kaum reinpasst: "Wehe, du bewegst dich, sonst amputierst du mich am Handgelenk."

Als er leise lacht, vibriert sein Körper und ich spüre es bis in die Knochen. Wahrscheinlich werde ich mich nie wieder davon erholen können.

Ich ertaste mit meiner Hand den kühlen Stahl der Tür auf der anderen Seite und merke an den Fingerspitzen den Hebel, den ich finden sollte, komme aber nicht dran.

Ohne wirklich nachzudenken richte ich mich weiter auf ihm auf, was dazu führt, dass ich das Gewicht etwas zu weit verlagere und Rick unter mir leicht schwankt.

Ich greife mit meiner freien Hand wieder beherzter in seine schönen dichten Locken, um ja nicht zu fallen.

Zum Glück hat er sich schnell wieder gefasst und mein Herz schlägt wieder ruhiger.

Noch immer fummel ich auf der anderen Seite der Tür herum, als er seine Hände über meine Schenkel höher schiebt und mich so weit oben anfasst, dass es anzüglich wäre, wenn er mich damit nicht einfach nur stabil auf seinen Schultern halten wollen würde.

Während ich fahrig nach dem Hebel taste, merke ich, dass ich seine Berührung eindeutig zu sehr genieße und mein Innerstes sich jedes mal, wenn er einatmet und ich es bis auf die Knochen spüre, zusammenzieht.

Erleichtert seufze ich auf, als ich den Hebel an der Tür endlich zu fassen bekomme und ihn mit ganzer Kraft in Bewegung setzte.

Ein leises Klicken beweist, dass die Tür wirklich aufgesprungen ist und ich ziehe meine Hand endlich aus dem kleinen Loch.

Jetzt, da ich keine richtige Aufgabe mehr habe, will ich so schnell wie möglich runter von Rick, weil meine Fantasie langsam mit mir durchgeht und wahrscheinlich habe ich mehr davon, als gesund für mich wäre.

Er lässt mich von seinen Schultern herunter und mir ist egal, wie seltsam er es finden muss, als ich gut 3 Meter Abstand von ihm nehme.

Wahrscheinlich glühen meine Wangen in den schönsten Rottönen und ich rechne es ihm hoch an, dass er nicht darauf eingeht und sich stattdessen der Tür zuwendet.

Er nimmt seine Waffe wieder an sich und öffnet die Tür langsam. Man kann nie wissen, was hinter so dicken Wänden zu finden ist, sowohl tolle Sachen, wie auch eine Horde Beißer.

Rick sichert den Lagerraum und ruft mich dann hinein: "Zieh die Tür hinter dir zu, damit keiner sieht, dass sie offen ist."

Ich tue was er von mir verlangt und starre ihn für einen kurzen Moment einfach nur an.

Die kleine Halle ist voll mit Kartons, die der Aufschrift nach zu urteilen Dosen beinhalten. Es ist eine Goldmine.

Aber das ist nicht der Grund, warum ich ihn so ansehe.

Der Raum ist nur schwach von einer kleinen Lampe in der Ecke beleuchtet und es ist unfair, wie toll ihn das Licht trifft.

Es hüllt ihn in einen warmen goldenen Schimmer und lässt seine sonst relativen harten Züge viel weicher aussehen. Ich fand ihn ja schon immer schön, aber hier und jetzt ist es eine brutale Schönheit.

Er sieht mich an und legt seinen Kopf leicht schräg: "Ist etwas?"

Sofort reiße ich meinen Blick von ihm los und bin froh, dass es hier so dunkel ist, dass er mein Gesicht kaum sehen kann und deute mit dem Kinn auf die Kartons: "Sind die Kartons noch voll?"

Langsam kommt er auf mich zu und in meinen Augen wirkt es einfach viel zu sinnlich: "Ja, sie sind alle voll. Damit werden wir sehr lange auskommen. Vielleicht sogar den ganzen Winter."

Rick bleibt vor mir stehen und ich bin so perplex, dass ich kaum darauf reagiere, als er meine Hand in seine nimmt und heiser lacht: "Ich bin froh, dass du so kleine Hände hast."

Träge sieht er auf mich herunter und ist mir so nahe, dass ich die grauen Stähnen in seinem Bart zählen könnte.

Endlich finde ich meine Stimme wieder und sehe ihm in die schönen blauen Augen: "Wieso hast du mich mitgenommen?"

Mit seiner freien Hand zupft er fast schon abwesend am Saum meines Shirts: "Du hast kleine Hände."

Meine Augen fallen flatternd zu, als seine Fingerknöchel meinen Bauch streifen: "Aber wieso mich? Du hättest Josie oder jemand ganz anderes fragen können."

Er macht einen Schritt auf mich zu und drängt mich dadurch mit dem Rücken an die geschlossene Tür: "Wäre dir das lieber gewesen? Hätte ich Josie mitnehmen sollen?"

Ich muss völlig bekloppt aussehen, wie ich ihn mit offenem Mund anstarre und kein Wort über die Lippen bringe.

Sein Blick senkt sich auf meinen Mund und in meinem Kopf schaltet sich jeder klare Gedanke völlig ab: "Nein, ich bin froh, dass du mich gefragt hast."

Er legt seine warme Hand unter mein Shirt auf meine nackte Hüfte: "Ist das so?"

Unter seinen langen Wimpern sieht er noch immer auf meine Lippen hinunter und ich lege alles auf eine Karte: "Bitte küss mich."

The Walking Dead One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt