Daddy Issues (Teil III) || R.G.

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Er sieht mich an, als würde er mich zum ersten mal sehen und ich winde mich leicht unter seiner intensiven Musterung: "Ich nehme dich auf die Schultern."

Es zuckt nur mit den Schultern und ist schon dabei das Gewehr an die Wand neben der Tür zu  lehnen, als ich den Kopf schüttel: "Stopp, das passiert ganz sicher nicht. Wie groß bist du? 1,80? Ich will ganz sicher nicht aus der Höhe von deinen Schultern purzeln und mir dann noch was brechen."

Überraschend sanft greift er nach meiner Hand und zieht mich zu sich hin.

Ich nehme alles überdeutlich war und muss an Josie denken, die in Alexandria sitzt, während ich mich von Rick betatschen lasse: "Schau doch nicht so erschrocken. Ich lasse dich schon nicht fallen."

Mein Körper ist wie erstarrt und ich nehme meine Hand nicht aus seiner. Trotzdem finde ich meine Stimme wieder, auch wenn sie für meinen Geschmack unnatürlich hoch klingt: "Und das weißt du so sicher? Können wir nicht einen Baumstamm oder so suchen? Außerdem bin ich dir sicher viel zu schwer und am Ende tun wir uns nur Beide weh."

Er schüttelt den Kopf und ich könnte schwören er unterdrückt es die Augen zu verdrehen: "Ich will zurück sein bevor die Dunkelheit einbricht und wenn wir jetzt einen Baumstamm suchen, der auch noch groß genug ist, dass du da oben drankommst wird es dunkel. Ich bekomme dich schon da hoch."

Natürlich lässt er sich nicht davon abbringen und ich atme tief ein: "Bitte, bitte lass mich einfach nicht fallen."

Kaum, dass ich es ausgesprochen habe geht er schon vor mir auf die Knie und ich würde lügen, wenn ich nicht zugebe, dass meine Gedanken dabei in ganz andere Gebiete wandern.

Ich atme tief durch und bereite mich innerlich darauf vor, Rick näher zu sein, als jemals zuvor und auch näher, als jedem anderem Mann vor ihm.

Langsam schiebe ich mich mit meinen Oberschenkeln auf seine Schultern und habe keine Ahnung wo ich mit meinen Händen hin soll und halte sie irgendwie hilflos in der Luft.

Als ein Ruck durch ihn geht und er langsam aufsteht, denke ich nicht mehr nach, was er von mir denken wird und kralle mich in seine dunklen Locken während ich leise aufquitsche.

Mein Griff in seinen Haaren ist alles andere als zimperlich und er stöhnt leise auf, als ich wohl dazu noch daran ziehe: "Ich lasse dich nicht fallen."

Mir ist das kleine Geräusch, dass ich ihm entlockt habe leider nur zu deutlich bewusst, aber ich lasse nicht locker: "Tut mir echt Leid, aber mich macht die Höhe auf den Schultern von jemand anderem etwas nervös."

Der Stress löst meine Zunge und ich lache leise: "Weißt du sowas muss ich zum Glück nicht täglich machen."

Plötzlich legt er seine warme Hand direkt über meinem Knie auf die Innenseite meines Oberschenkels und drückt dagegen: "Du schnürst mir die Luft ab."

Die Berührung ist intim und wenn ich Josie heute Abend davon erzählen werde, wird sie völlig ausrasten.

Sie schwärmt schon seit langem von einem richtigen Mann, der weiß, was er will und sich das dann auch nimmt.

Für diese Vorstellung hat sie sich Daryl und Rick rausgepickt und ich werde ihr da ganz sicher nicht widersprechen.

Wenn jemand dieser Typ Mann ist, dann wohl Rick. Er lässt sich ja kaum sagen, was er tun soll, noch würde er sich damit zufriedengeben, was er will nicht zu bekommen.

Sein Griff wird fester und ich merke, dass ich noch immer meine Oberschenkel verkrampft an seinem Hals zusammenpresse, also zwinge ich mich sie zu lockern und er atmet tief ein.

Langsam werde ich ruhiger und löse meinen festen Griff aus seinen Haaren etwas.

Durch unsere kleine Aktion sind ihm einige Strähnen in die Stirn gefallen und hängen ihm vor den Augen, also nehme ich meinen Mut zusammen und streiche ihm die Haaren wieder aus der Stirn.

Leise schnauft er: "Danke."

Jap, ich bin mir sicher, dass Josie komplett ausrasten wird, wenn ich ihr das erzähle und wir sind ja noch nicht mal an dem Punkt, wo ich meine Hand durch das Loch quetschen soll.

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