Kapitel 12

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Den Ring bewunderte ich noch eine Weile. Ich drehte meine Hand hin und her. Von diesem Funkeln war ich fasziniert. Aber irgendwann war es für mich an der Zeit auf zu stehen. Ewig konnte ich den Leuten nicht aus dem Weg gehen.

Den Vormittag über blieb ich weiterhin auf meinem Zimmer. Erst am Nachmittag wagte ich es den Raum zu verlassen. Eigentlich hatte ich keine Ahnung wohin mit mir. Lena wäre schön als menschlicher Schutzschild, falls ich auf Silas treffen würde.

Bei ihrem Zimmer angekommen klopfte ich und kurz darauf wurde diese aufgerissen. Lena grinste mich breit an. "Hi Ivy." "Hey." Ich erwiderte ihr Lächeln und Lena kam aus ihrem Zimmer, machte die Tür hinter sich zu. Sie hakte sich bei mir unter und wir gingen zur Treppe.

"Cool, dass du hergekommen bist. Ich hab mich schon gefragt, ob ich dich nicht nerve." Entsetzt fragte ich: "Was?! Nein, auf keinen Fall." Hoffentlich hatte sie nichts in die Richtung zu Silas gesagt. Ansonsten machte ich vermutlich richtige Bekanntschaft mit seinem Messer.

Während wir die Treppe hinunter gingen, sagte sie: "Keine Ahnung. Ich wollte nicht aufdringlich sein." Ich konnte es verstehe, aber hoffte das sie kein Wort zu ihrem Bruder gesagt hatte.

Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. Da fiel ihr der Ring auf und sie nahm sofort meine Hand. "Oh, der ist ja unglaublich. Wann hast du ihn bekommen?" Ich lächelte sie an und antwortete: "Ich bin heute Morgen aufgewacht und hatte den Ring am Finger."

Lena verdrehte die Augen und antwortete: "Ich reiß meinem Bruder den Schädel ab. Hätte er das noch unromantischer machen können?"

"Was?! Nein, alles gut. Der Ring ist wunderschön, mehr zählt nicht. Silas hat daran gedacht. Mehr zählt ernsthaft nicht." Ansonsten würde ich ihn sehen und darauf war ich nicht aus.

Lena hob skeptisch eine Augenbraue. "Du scheinst einfach glücklich zu machen zu sein. Aber ja, wenn du meinst. Schön ist er auf jeden Fall." Sie drehte und wendete meine Hand. Der Ring funkelte wunderschön. Fraglich wer für Silas den Ring ausgesucht hatte. Selbst hatte er das sicher nicht getan. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Lena diesen ausgesucht hatte. Aber dem war wohl nicht so, ansonsten wäre ihre Reaktion anders.

Ich kam besser vom Thema ab und fragte: "Was machen wir heute? Hast du irgendwelche Ideen?"

Kurz überlegte sie und antwortete schließlich: "Hm. Silas ist aktuell nicht zu Hause." Mir war jetzt schon klar, worauf sie hinaus wollte. Ich sah sie an als wäre sie vollkommen verrückt und antwortete: "Nein, nein und nochmal nein. Ich halte mich an die Regeln."

Lena lachte und ich untermauerte das gleich: "Wie du gesagt hast, wenn ich mich an die Regeln halte, dann können wir sogar mal gemeinsam raus. Wir sollten kein Risiko eingehen, Lena."

Eigentlich lag es daran, da mir Silas Reaktion eine verdammte Angst machte. Der würde sicherlich austicken. In diesem Gemütszustand musste ich ihn nicht erleben.

Lena seufzte: "Ja du hast recht. Falls einer der Männer uns verpfeift. Das wäre nicht unbedingt ideal." Was sie nicht sagte. Ganz eine helle Leuchte.

Lena stand auf und sagte: "Gehen wir in die Bibliothek, da haben wir unsere Ruhe, falls er Heim kommt. Silas geht da nie rein, die ist ihm zu langweilig. Er hat praktisch eine Bücher Allergie."

Das überraschte mich sehr. Immerhin war er erst gestern zu mir in die Bibliothek gekommen.

Verwirrt fragte ich: "Warum?" Lena zuckte mit den Schultern und antwortete: "Er haltet lesen für eine Zeitverschwendung. Außer es sind Fachbücher, aber ansonsten soll es sinnlos sein."

Hm. Tja, um mich zu terrorisieren ging er sogar in die Bibliothek.

Wir kamen an und heute waren wir wenigstens alleine in dem Raum. Dank Lena, musste keiner der Männer direkt im Raum sein. Das war sehr angenehm.

My unwanted husband | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt