Ich stürmte ins Bad und sperrte hinter mir gleich die Tür zu. Das war gut verlaufen. Nicht.
Was erwartete ich mir überhaupt? Es lief ständig so ab. Zuerst lief es gut und dann ging es bergab.
Das mit dem Raum für seine Schlampen störte mich und das sehr. Das war widerlich.
Aber an sich war es nett, dass ich tatsächlich die erste Frau war, die in dieses Zimmer durfte. Das es mittlerweile sogar unseres war. Dadurch fühlte ich mich ein bisschen, wie etwas besonderes. Und da war es wieder, unbewusst kochte er mich weich.
Ich sollte mein Leben in den Griff bekommen und normales Verhalten an den Tag legen.
Eine eiskalte Dusche, das würde mir jetzt sicher gut tun. Genau das brauchte ich. So würde ich einen klaren Kopf bekommen und könnte mich dem nächsten Wahnsinn stellen. Der war sicher nicht weit entfernt. Das musste alleine deshalb so sein, da ich mit Silas verheiratet war.
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Nach der Dusche war Silas nicht mehr in unserem Zimmer. Schwer zu sagen, ob mich das erleichterte oder eher störte.
Wieso musste es immer so kompliziert sein?
Das Brautkleid hob ich vom Boden auf und brachte es in den Kleiderschrank. Es war eindeutig ein wunderschönes Kleid. Nur erinnerte es mich an diesen verrückten Tag, der sich meine Hochzeit nannte. Kopf schüttelnd hing ich es auf einen Kleiderbügel und suchte einen passenden Platz. Das war einfach, da dieser Kleiderschrank riesig war.
Ich schnappte mir ein Shirt von Silas, welches ich anzog. Jetzt war schlafen angesagt, der Tag sollte für beendet erklärt werden.
Als ich ins Zimmer zurückkehrte warfen mir die Tulpen einen vorwurfsvollen Blick zu, zumindest fühlte es sich danach an. Ja, die Stimmung hatte ich versaut. Allerdings war das berechtigt gewesen.
Mister-perfekter-BH-Öffner machte es mir nicht leicht, aber das machte Silas es nie. Vermutlich war er dazu unfähig.
Den Anblick der Tulpen ertrug ich nicht, weshalb ich die Vase aufheben wollte. Das war keine einfache Aufgabe, die Dinger waren schwer. Wer hätte gedacht, dass Blumen tatsächlich so ein Gewicht haben könnten. Gut, das war eine übermäßige Anzahl an Blumen. Ich ließ die Vase deshalb stehen, den Kampf würde ich mir nicht weiter antun. Mögen sie mich so vorwurfsvoll ansehen, wie sie wollten.
Aber es war eine sehr nette Geste von ihm. Blumenmassenmörder hin oder her, aber Silas hatte sich Gedanken darüber gemacht, was für eine Blumensorte er auserwählte und was die Symbolik dahinter war. Die Mühe würde sich kaum jemand machen.
Ich ging zu meiner Bettseite und kuschelte mich unter die Decke. Augen schließen und versuchen den Schlaf zu finden war eine unfassbar gute Idee.
Mein Kopf hielt trotzdem nicht die Klappe, obwohl ich schlafen wollte. Aber das vorherige Gespräch hing zu sehr in meinen Gedanken.
Vielleicht war Silas weg, da er eine andere hatte. Eine andere Frau, die ihm nicht so viel Stress machte, wie ich. Weshalb er zu ihr gegangen war. Das Monster namens Eifersucht in mir schärfte seine Krallen.
Ich hielt es nicht aus und stand mit einem Grummeln auf. Das Arschloch würde ich suchen und ich würde ihn finden.
Ich verließ unser Zimmer und steuerte die Treppe an. Meine Hoffnung war, dass er in seinem Büro war und arbeitete. Falls er tatsächlich eine andere Frau hatte, würde ich zuerst sie und dann ihn umbringen. Nein, besser umgekehrt. So wäre der Überraschungsmoment auf meiner Seite. Silas war sicher schwerer zu überwältigen.
Ich kam nicht weit, denn im ersten Stock kam mir Lena entgegen. Wundervoll, durfte ich gespannt sein, was jetzt kam. Irgendwas hatte die Verrückte doch immer.
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My unwanted husband | ✔️
ChickLitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...