In der Mitte des Pavillons blieben wir stehen und Silas nahm meine Hände. Er drückte sie leicht und ich erwiderte es. Die Spannung stieg und ich konnte mir mein breites Lächeln kaum verkneifen.
Dennoch behielt ich besser im Hinterkopf was für einen Mann genau ich geheiratet hatte. Ich sollte die Erwartungen nicht zu hoch stecken, ansonsten würde die Enttäuschung fröhlich winken. Trotzdem dieses breite Lächeln war berechtigt. Silas war hier bei mir und es war alles in Ordnung zwischen uns.
Wir sahen einander in die Augen und alleine dieser Moment hatte etwas Romantisches. Diese wunderschönen blauen Augen hatten mich in ihren Bann gezogen.
Silas räusperte sich und sagte: "Vorab möchte ich nochmal anmerken, dass mir Romantik eher weniger liegt." Mit seinen Worten hatte er mich zum Lachen gebracht. Das kam mir sehr bekannt vor. Dennoch gab er sich Mühe und bekam es sogar hin.
Ich fragte ihn: "Was? Willst du uns nochmal trauen?"
Damals hatte er auch gemeint, dass ihm Romantik nicht liegen würden. Und bei unserer Trauung, ja, das sollte ich einfach so stehen lassen. Etwas Besonderes war sie auf jeden Fall gewesen.
Silas antwortete: "Nein, das wäre übertrieben." Aber er sah belustigt aus. Heute hatte Silas offensichtlich gute Laune und ich nickte als Antwort.
Die Neugier brannte in mir, er könnte sich gerne beeilen, ansonsten kam ich um. Ich fragte: "Ist das eine Foltermethode von dir? Immerhin weißt du, wie neugierig ich bin." Jetzt sah er ernst aus und hob eine Augenbraue. "Foltermethode? Wenn ja, dann wäre das eine sehr freundliche Foltermethode." Silas gab mir einen Kuss auf die Nase und sagte: "Und ich habe es nicht mit freundlichen Foltermethoden."
Nein, Ivy, einfach nein. Gar nicht erst hinterfragen.
Den Nasenkuss bei diesem Thema auch nicht weiter hinterfragen. Es würde keinen Sinn machen und verstehen würde ich ihn genauso wenig.
Ich drückte leicht seine Hände, vielleicht verstand er die Nachricht und wir kamen vom Thema Folterung ab. Vermutlich eines seiner Lieblingsthemen, aber wir mussten es nicht übertreiben. Außerdem zerstörte es den schönen Moment.
"Geht es als romantisch durch, dass wir in diesem Pavillon stehen und ich deine Hände halte?"
Ja, er konnte es immer ruinieren. Das war ein weiteres Talent von ihm, aber ich nickte.
"Sehr gut. Ich finde, man sollte es wertschätzen, wenn man jemanden gefunden hat, der freiwillig bei einem bleibt." Ich räusperte mich, musste ich fast schon. Hier gelandet war ich alles andere als freiwillig.
Silas sah mich jetzt wieder ernst an und fragte: "Inwiefern ist es meine Schuld, dass du nicht sofort erkannt hast, dass du mir gehörst? Es ist ein logischer Zug, dass ich dich unfreiwillig hierher hole." Ein innerliches Augenverdrehen meinerseits musste sein.
Er fuhr fort: "Allerdings lässt es sich darüber streiten, ob du nicht doch freiwillig her gekommen bist."
Nicht doch freiwillig hergekommen? Hatte ich ihn richtig verstanden? Er forderte damit praktisch eine Antwort von mir.
"Du hast meinem Dad gedroht jeden Tag einen seiner Männer zu töten, wenn ich nicht zu dir komme. Anschließend hast du sogar meinen Bruder entführt. Inwiefern lässt es sich darüber streiten, ob ich freiwillig hergekommen bin? Offensichtlich war es erzwungen."
"Doch, dank der gegebenen Umstände bist du freiwillig zu mir gekommen. Genau dorthin, wo du hingehörst als mein Eigentum. Und ich möchte darauf hinweisen, dass ich ein ungeduldiger Mensch bin."
Ja, Romantik war ganz sein Ding. Ganz sein Gebiet. Sogar Fachgebiet, darin hatte er den Master gemacht.
Ich fuhr ihn an: "Dank der Umstände?! Etwas das du erst hervorgerufen hast und das auf die unfreundliche Art. Hast du ein Hirntrauma? Es lässt sich kein bisschen darüber streiten, denn es ist offensichtlich." Ich funkelte ihn an, aber Silas schien das nicht sonderbar zu beeindrucken. Aber hatte es das je? Nein, einfach nie.
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My unwanted husband | ✔️
Romanzi rosa / ChickLitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...