Kapitel 55

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Ein Kuss der einen die Welt vergessen lässt. Egal was aktuell passierte, es war egal. Es zählte der Moment und die Person mit der man diesen teilte.

Silas hatte natürlich absolut kein Problem damit, dass ich plötzlich Feuer und Flamme für den Kuss war. Im Grunde war das sogar das, was er wollte. Aber diese Lippen, die perfekt zu meinem passten und sein Geruch war göttlich. Alleine das benebelte meine Sinne genug.

Derart benebelt, dass ich kein Problem damit hatte, das Silas mir mein, eigentlich sein, Sakko auszog. Der Kuss wurde dabei keine Sekunde unterbrochen. Danach legte ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn an mich.

Warum ich tat was ich tat, wusste ich nicht. Aber ich fing an ihm sein Hemd aufzuknöpfen. Das war nicht die einfachste Aufgabe, während einem Kuss mit geschlossenen Augen. Aber das mit dem Augen schließen war eine automatische Reaktion.

Beim vierten Knopf hatte ich zu kämpfen, denn ich war unfähig oder der Knopf protestierte tatsächlich. Ich löste den Kuss und würde mir das Problem genauer ansehen.

Silas lachte leise und meinte: "Du bist die Unschuld in Person." Dezent genervt fragte ich: "Was kann ich jetzt für dein Hemd?" Den Knopf hatte ich geöffnet, aber in dem Moment grüßte die Realität.

Was zur Hölle tat ich hier?

Der Mann war am Ende des Tages ein irrer Psychopath. Danke an die Realität, dass sie mich beehrte und die Vernunft mitgenommen hatte. Ich drückte Silas weg und mit einem Grummeln ließ er es zu.

Ich funkelte ihn an: "Du wolltest mich abfüllen um dieses Ergebnis zu bekommen." Silas seufzte und lehnte sich neben mich zurück. Er sah wohl ein, dass der Moment vorbei war.

"Nein, ich wollte mit dir anstoßen." Ich rief: "Lüge!" Silas sah belustigt zu mir und hatte sogar ein leichtes Grinsen im Gesicht. Ich fuhr ihn an: "Das war ein perfider Plan von dir!"

Zuerst sah er mich nur an, bis er hemmungslos zu lachen anfing. Ich verschränkte meine Arme und sah ihn weiterhin böse an.

Wie konnte er lachen?

Als Silas sich einigermaßen beruhigt hatte, fragte er: "Ein perfider Plan?" "Das kannst du nie abstreiten. Dafür findest du kein Gegenargument." Silas lachte wieder los, weshalb ich mich aufsetzte und andeutete ihn zu erwürgen. Endlich waren die Rollen vertauscht und ich ging ihm an die Gurgel. Nur mit dem Unterschied, das ich es andeutete.

Er empfand das als noch lustiger und brauchte länger, um sich zu beruhigen. "Silas, ich erwürge dich wirklich noch. Fordere es nicht heraus."

Er packte mich an den Handgelenken und ehe ich mich versah, lag ich am Rücken mit ihm über mir. So viel zum Thema vertauschte Rollen.

Silas fragte: "Wäre es möglich, dass meine unschuldige Blume vergessen hat wer ich bin?" Jetzt war er ernst geworden, aber Kälte war dennoch keine in seinen Augen zu finden. Silas spielte nur mit mir.

Verdammtes Arschloch.

Ich wollte meine Handgelenke befreien, aber das ließ er nicht zu. "Silas, lass mich los." Bestimmend antwortete er: "Nein." Seinen Gesichtsausdruck passte er seiner Tonlage an, was das Bild abrundete. Ich seufzte und verdrehte meine Augen.

Ich würde meine eigene Strategie anwenden und räusperte mich: "Gut, wir sollten darüber reden. Dein Verhalten lässt teilweise zu wünschen übrig. Ich glaube das ist etwas Psychisches. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten." Seine Miene war schwer zu deuten, er ließ ab von mir und stand auf. Ja, das hatte den gewünschten Effekt.

"Champagner reicht in dem Fall nicht mehr aus. Ich finde sicher etwas Stärkeres." Die Antwort rief ich ihm hinterher: "Nicht für mich! Auf deinen perfiden Plan falle ich kein weiteres Mal herein!" Hoffentlich kam das richtig an, aber von Silas kam ein Lachen.

My unwanted husband | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt